8* Zk! Stück.
20) Es har jemand einen großen eichenen Zeugkastcn, Ladcngitter und Schirm zu verkaufen. Dir
WaisinhauSbuchdruckcrey sagt, wo.
21) Nach unendlich vielen kostspieligen Versuchen, ist es mir endlich gelungen, durch Fi.ration
aller PasteÜfarbon auf Papier, dieser Branche der Malercy, mehr empfehlendes zu verschaffen.
Weder Sonne noch Feuchtigkeit, auch nicht eirmml Frottircn, können, nach einer airgebrachm
Erfindung, dem Pastell - Bild Schaden mehr zusügcn. Ohne übertriebenes Selbstgefühl, glau
be ich, dem Künstlerpublico keinen m,wichtigen Dienst mit der Bekemmmachung k irsir, gewiß
noch einzigen Erfindung, zu machen. Ich bin daher gesonnen, die. pünktliche Vorschrift, zu An- -
Wendung dieser Kunst, »m Drucke erscheinen zu lassen; und wähle zu diesem Ende den Weg der
Pränumeration. Der Erschemungstermin dieses Werickeus, wird die kommende Frankfurter
Michaclimcsse seyn; der Prauumerationspreis aber ein Gulden Hesse »Währung. Die Name«
der Pränumeranten sellen in alphaberichcr Ordnung dem Werke vorgedruckt werden. Briefe
und Geld erwarte ich franco. Brock. Maler in Hessin-Cassel.
22) ES sucht jenrand ein klein Gartenhäuschen zu kaufen, in der Waisenhaus-Tuchdruckcrey ist steh
zu melden .
2Z) ES wird ein nicht allzngroßer Garten mit einem Häuschen und etwas Obsibäumen verfhen,
vor dem Leipzigerchor gelegen, zu miethen gesucht. Die Warsinhaus-Bnchdruckcrcy giebt naht-
re Nachricht. 1
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Der seit einigen Wochen bey dem hiesigen Publiko eingerissene und wie es gemeiniglich der Fall
ist, unbedingte Gebrauch des sogenannten Böhmischen Liguor's hat es uuS zur Pflicht gemacht,
denselben durch den Assessor deS Collegii Apotheker Flügger untersuchen zu lassen, um die Be- s
standiheile desselben bekannt machen zu können. Durch drese genaue Untersuchung har sich dam
ergeben, daß dieser Liquor, eine mir Wasser verdünnte Auflösung des (Quecksilbers in Vt-
triolsäure und also ein schon von alten Zeiten her bekanntes flüßiges Tumethum minerale ist. 2
In seckS und einem halben Quentchen, die d!t Glas dieses Liquors enthalt, findet man sechs
und einen halben Gran Quecksilber Vitriol in distillirten Wasser aufgelöst; dieser Vitriol ent«
halt nach der genauesten Zerlegung vier und ein achtel Gran der stärksten Vitriolsäure, und zwei,
und drey achtel Gran Quecksilber; mithin »ft in jedem Quentchen dieses Liquors ein Gran Vi
triol vorhanden. Berechnet man das Verhältniß gegen den fressenden Sublimat, wo nemlich in $
«meni Loth 17 2 Gran (Quecksilber befindlich sind, so machen obige zwey und drey achtel Gran
drey und ein drittel Gran Sublimar, und kommt also auf jedes Quentchen Wasser ein halb«
Gran von diesem äußerst starken Gffr. Es enthält demnach dieser Liquor die nemliche Mengt
Quecksilber, wie das Actzwasser ( aqua phagacixnrca ) nach unserm Dispensarono, nur daß dai
Auflösungswittcl verschieden ist. Ein jeder erfahrner Scheidekünstler kan diese Versuche leick
nachmachen, ein jeder anderer kan sich aber auch dadurch gleich von der Gegenwart des Queck
silbers in diesem Liquor überführen, wenn er nur einige Tropfen desselben auf ein Stückchen
Messing oder Kupfer fallen laßt, da der Fleck gleich versilbert wird. Hieraus erhellet also, daß
zwar dieser Liquor in verschiedenen Krankheiten, wa auch von Aerzten Mercurialmittel angewen
det werden, unter andern in venerischen Uebeln und solchen Krankheiten, welche ein solches Giß
zum Stoff haben, von Nutzen seyn kan, daß aber der größte Nachtheil für das Publicum daraus
entstehen würde, wenn man in allen den Krankheiten, deren im Gebrauchszettel gedacht wird,
dieses immer an sich heftig würkende, und nur durch die kleinen im Wasser verdünnten Gaben
so modificirte Mittel, daß sein schädlicher Einfluß nicht sogleich in die Augen fallend ist, anwen
den wollte- Ueberdas können die Folgen. welche aus dem sorglosin Gebrauch solcher heftige»
Mittel meistentheils erst »rach Jahren entstehen, nicht so augenscheinlich berechnet werden, deß
sie das Publikum in die vernünftrge Gleise einer mehreren Achlsimkeit auf seiner Gesundheits
pflege führen sollten. Der Sublimat kan hiervon, um «nr ein Beyspiel anzuführen, einen Be
weis geben : Lange- Zeit wurde dessen innerlicher Gebrauch von Skörgern heimlich bey venerische«
Krank-