Full text: Casselische Polizey- und Commerzien-Zeitung (1786, [2])

s) Nachdem bereits unterm 5. Nov. 173z. ein Verdott gegen die bey der Bäckergilde überall 
fast eingeschlichene Gewohnheit, daß denen Käufern, welche eine Quantität schwarz und weiß 
Brod beysammen nehmen, entweder um mehreren Absatz zu haben, oder um schlechter Waare 
willen, ein gewisses an Wecken zugegeben wird, und mancher wenig gewissenhafte Bäcker sich 
zum betrüg ichen leichteren Gewicht seines Gebäckes hinreissen lässet, durch d?e Zeitung be 
kannt gemacht worden; diesem Verbott aber feit einiger Zeit so wenig nachgelebet wird, daß 
vielmehr neue B.schwcrden darüber eingelaufen sind ; So wird vorftehcndeö in allem nicht 
. nur hierdurch wiederholt, sondern zum Nebenfluß den Bäckern nochmals zur Warnung de- 
; sannt gemacht, daß diejenigen, so sich unterfang.n unter dem Gewicht zu backen, und das feh 
lende Gewicht beym Verkauf mit Waare-, o'er Geld zu ersetzen, um durch diesen Kunstgrifsich 
vor andern, zu deren Schaden und zu Verkürzung des Publici, einen starken Abgang zu ver 
schaffen, im BctretungSfall mit namhafter und nachdrücklicher Strafe angesehen werde;- sollen. 
Cassel den 28. Sept. 1786. Aus Fürst!, pelicey-Lommissron. 
z) Da das dritte diesjährige Carlöbav r Jahrmarkt auf M ttwoche den 8. Nov. verlegt worden, 
' so wird so'ch ö dem Publico hiermit bekannt gemacht, und Käufer und Verkäufer darzu, unter 
dem Versprechen einer guten Aufnahme und Erzergung aller billigen 26 illfährigkeiteingeladen. 
Dabey dienetmvch zur Nachricht, daß künftighin, die z Carlshavcr Märkte, so wie solche im 
Hessischen Kalender angemerkt, gehalten werden. Carlshaven den ir.Oct 1786 
gurftl. Hess. Lommenchurey-Amt, samt Burgerm. u. Rath das. Liedenkap. Rsuvlere. 
Bücher - Ankündigungen. 
1) Beym Buchhändler Hrn. Bernard Fontenay unter den Arkaden Nr. 13. und 14. werden fol 
gende Bücher in Commißion verkauft: die kostbaren Ickedailles für les principaux Fvenemen; 
de l'Fmpire de Ruffie depttis le Regne de Vierre le grand, jusqu’a celui de Cathrine II. avec . 
des explications Historiques ift Fol. Me'moires de Necker fur l’adniinistration des Finances en 3 
Vol. La Henriade et ElTai für les Moeurs par Voltaire en 6 Vol. Dagegen werden bey dem- - 
selben in Commißion zu kaufen gesucht: der ite Theil der Neckerischen Werke vom Finanzwc- J 
sen in gr. 8. und der Ite und Zte Band des Fragments für l’Inde für l’Histoirc generale de 
für la France. t 
2) Ganz neuerlich erschien: La vie de Voltaire , parM***a Geneve, 1786. 8. Diejenigen, > 
welche dieses Werk gelesen haben, und unparteiisch beurtheilen können, werden nicht in Abrede 
styn, daß es sich unter den Lebensbeschreibungen dieses berühmten Schriftstellers besonders s 
auszeichne, und da es eine Menge merkwürdiger Anekdoten enthält, dem Freund der Geschich, 
te, der Litteratur und berPudlicitat unsrer Tage willkommen ftyn muß. Eine deutsche, mit 7 
möglichster Genauigkeit verfertigte Uebersetzung dieser Lebensbeschreibung wird nächstens die * 
Presse verlassen. Es rst auch, was sie typographische Schönheit derselben anbetrift, nichts 
, vernachläßigt worden, und sie wird in groß Octav, mit guten Lettern abgedruckt, und, ft 
wie das französische Original mit einem sauber gestochenen Portrait Voltaire'- geziert erschei 
nen. Die Stiebnerische Buchdruckerey in Nürnberg hat den Verlag dieses Werks auf Präuu« 4 
meration übernommen; und die Ablieferung desselben wird innerhalb 14 Tagen ganz sicher ge 
schehen, und zwar noch für den Pränumerationspreis von 20 Ggr. Nürnberg den 6. Oct. 1786. 
Sollten sich hiesiger Orten Liebhaber zu dieser Lebensbeschreibung finden, erbietet sich der 
Buchbinder Mourguet in Cassel, die Bestellungen, wenn sie frühzeitig geschehen, anzunehmen 
und zu besoraen. 
3) In der WaiseuhauS-Buchdruckerey Hierselbst sind nachstehende Kalender aufs Jahr 1737, für 
beygesetzte Preise, zu haben, als: i) Der.gnädigst privilegirte Heffen-Laffelische Quart-oder S 
HauS'Ralender, worin diesmal, nebst andern nützlichen Sachen, moralische Fabeln für Bür- 
ger-und Bauerknaben, groß und klein re. und die Fortsetzung der Denksprüche der alten Dent- 
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