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9) Nachdem deS-regrereuden Herrn Laudgraftu von Hessen Cassel Hochfürstliche Durchlaucht in
Gnaden Aeruhet, das seit einiger Zeit im Oder-Fürstenthum Hessen in der Stadt Marburg
etablirte General-Comtoir der hiesigen Zahlen - Lotterie, nach dem von einem geehrten Publico
desfals bezeigten Verlangen, in ein besonderes Lotto-Institut zu verwandeln, und solches,
nach Inhalt des diesseitigen Plans, mit Höchst Jhro Landesherrlichen Garantie zu decken. So
hüt man die Errichtung dieses neuen Etablissements hierdurch nicht nur öffentlich bekannt mas
chen, sondern auch versichern wollen, daß die ganze Einrichtung desselben, nach Maasgabe
des, hiesigen Plans, in Besorgung der Geschäfte, Annahme der Satze, Bezahlung der Ge
winste und Vergütung der Provision genau die nämlich sey und bleibe, auch genannter Plan
Heyden Instituten zur unveränderlichen Richtschnur diene. Alle an daö neue Etablissement,
unter der Addresse:
An die General-Administration der Hochfürst!. Hessen Marburgischen gnädigst garan
tirteli Zahlen-Lotterie, in Marburg
zu erlassende Briefe und PaquetS werden von daher richtig beantwortet und das Nöthige ex-
pedirt werden. Die erste Ziehung in Marburg geschiehet den ayten December 3. c. so wie die
folgenden, nach Aussage des vor beyde Etablissements ans das instehende Jahr bekannt zu ma
chenden Calenders, von 3 zu 3 Wochen, auf dem dasigen Rathhause öffentlich, unter Vorsitz
der dazu gnädigst ernannten Deputation. Cassel den 2Y. Novembr. 1779.
Von General-Intendance und General-Directions wegen der Hochfürst!. Hcssen-
Lasselischcn gnädigst garantirten Zahlen - Lotterie.
H) Nachdem man mißfällig vernommen, daß verrecktes Vieh hin und wieder in Wege und an
Hecken geworfen worden; so wird hierdurch jedermann zur Achtung bekannt gemacht, daß
wann ein Stück Vieh fallt, der Eigenthümer bey namhafter Strafe gehalten seyn solle, sol
ches dem Wasenmeister sogleich anzuzeigen damit dieser dasselbe durch seine Knechte wegschaf
fen lasse. Cassel den 30. Nov. 1779. e Aus jzürftl. Lriegs - und Domainei,-Lämmer.
5) Nachdem unter weyl. Jhro Churfürst!. Durchlaucht Maximilian Joseph zu Bayern nachge
ahmten Münzstempel falsche Conventionsthaler von der Jahrzahl 1776. ingl. unterm Kaiser!»
nachgemachten Müuzsiempel falsche EonventionS 20 kr. Stücke mit der Jahrzahl 1772. im Pub
lico zum Vorschein gekommen, solche aber leichtlich daran zu erkennen sind, daß sie sowohl auf
dem Brustdilde als Wappenseite seicht, matt und besonders letztere unförmlich ausgeprägt
find und ungletche Buchstaben haben, auch nicht recht weiß, sondern zuletzt gelb werden, mit-
hin ihre Materie, woraus sie bestehen, nemlich Messing, von selbsten verrathen; als hat man
das Publicum vor Annahme dieser falschen Geldsorten hierdurch warnen wollen. Cassel dea
srten Octobr. 1779. jzürstl. Heßi. Münz-Directorium daselbst.
6) Es finden sich falsche Holländische Ducaten, welche nur mit einem dünnen Goldblech über
zogen, inwendig aber von Silber und überhaupt an Zuthat von Gold und Silber etwa einen
Rthlv. Werth sind; selbige unterscheiden sich im äußerlichen Ansehen durch kein besonderes
Merkmahl, haben auch mehrentheils das richtige Gewicht, sie sind aber daran zu erkennen,
daß sie nicht fo geschmeidig wie die ächten Holländischen Ducaten sind, sondern sich viel schwe
rer biegen lassen, und wenn sie einigemale stark hin - und hergebogen werden, die obere dünne
Goldplatte sich dadurch stärker ausdehnet, und alsdann das inwendige Silber hervorscheiut.
Diese einzige sichere Probe, welche ohne Einschmelzen geschehen kann, wird hierdurch öffentlich
bekannt gemacht, damit jedermann selbige wissen und vermöge derselben für den Betrug mit
solchen falschen Ducaten sich verwahren könne. Cassel den 21. Octebr. 1779.
- ' 8ürstl. Hcßl. Münz-Direktorium daselbst.
») Nachdem falsche Königl. Preußl. Friedrichsd'or mit der Jahrzahl 1752. uud dem Buchstaben
A. zum Vorschein gekommen, welche daran zu erkennen, daß sie viel größer und dicker, und
gleichwohl um 18 As zu leicht und von ächten Stücken abgegossen sind, ausserdem aus purem
vergoldetem Messing oder sogenannten Lomback bestehen, und die Kupferfarbe sobald die Ver
go!«