Full text: Casselische Polizey- und Commerzien-Zeitung (1764)

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ist auch eine Sache, mdurch in der Folge vielen armen Witwen und Waysen Nahrung verschaffet werde» 
kan, sollte auch ihr ganzes Vermögen nur noch in einem SpmN'Rad oder Gieß-Kanne bestehen; Wie ich 
dann ohnedem mein Absehen zum Nutzen hiesiger Waysen, und Armen-Häuser fürnemiich mit gerichtet. 
Dieses stärcket meinen Muth, daß ich das werk getrost anfange und nach aller Möglichkeit zum Fortgang 
dringe, darinnen auch nicht nachlasse, so lange sich nur noch ein Lröpflein in meinem Brunnen sindetr 
weicher gleichwohl (nach meiner Hoffnung) durch Zuleitung anderer Neben-Bächlein, die sich damit verr 
gesellschafften, noch mit der Zeit zu einem Schiff« reichen Fluß werden kan. Warum sollte ich zweifeln? 
Warum sollte mein Muth sinken? Dieses.soll auch bey geringem Anfang nicht geschehen; Dann ms 
GOtt der HErr segnet und der Landes»Fürst unterstützet, das wird und muß bestehen. 
Es ist wahr, ich hätte bey meinen bisherigen vorläuffigen Anstalten und der mir gegebenen viele« 
Mühe. schon welker mit der Sache kommen muffen als geschehen; Daher auch meine Bleiche vor dieses 
Jahr so stark nicht seyn wird, wie ich gehoffet. Allein dieses bat wohl nicht anders seyn können, da «w 
statt der gewünschten Verbesserung in der Spinnerey, solche sich vielmehr verschlimmert und noch dazu al 
lerley Verfälschungen vorgangen, dessen ohngeachtet die Garne durch vie Aufkäuffer ausser Landes so hoch 
in den Preiß getrieben worden, daß ohnmöglich dabey fortzukommen gewesen, uud es solchergestalt aller 
dings an dem nöthigen guten Linnen um einen billigen preiß im Lande gebrechen muß. Diesem Uebel 
wird aber dadurch vor das Künftige leicht abgeholfen, wann die Herren Beamten (welche ich darum mit 
allem Fleiß ersuche) nach Bekantmachung dieses, darauf ernstlich zu halten belieben wollen, daß dene« 
Fürstl. Zunst-Garn-Spinn-und Haspel Ordnungen sträcklich nachgeredet werde, besonders die verordnet 
Disitationes derer Haspeln und Garne nicht gäntzlich unterbleiben, sondern zu ihrer Zeit geschehen. 
Mit diesem Beding gebe ich dann auch jedermann die veste Zusage und Versicherung hiermit: Daß 
es an guter Ueberlequng, auch Fleiß und Vorsicht, als den bellen Triebfedern dieses Werks, meiner Seiti 
nicht fehlen soll, und mir wird Wunsch und Hoffnung gelingen , daß solchermaßen der wahre Zweck dies« 
guten und selbst dem Lande sehr vorlheilhaften Sache völlig erreichet werde; wovon zu meinem besten Ger 
winn rechne, wann nach diesem mir nur das Andenken bleibet, daß ich unter Beystand des Höchsten uttU 
der Gnade der Landes-Regkerung den ersten Grundstein hierzu geleget. 
Ich wünsche »nd bitte zuletzt noch dieses: Alle die mit mir rechtschaffen patriotisch gesinnet seyn, die 
wollen sich auch den besten Vorschub dieser Sache möglichst angelegen seyn taffen und sie befördern helfen, 
wie sie nur können. Sie leisten dadurch gnädigstem Landesherrlichen Befehl und Willen ein Genüge», 
ich werde Ihnen danken, die Armen werden für sie bitten und GOtt wird sie belohnen. Herßftld den 30, 
April, 1764. H Bilstein, Commercien-Rath. 
20) Da die erste Claffe der zten Lotterie in dem anberahmt gewesenen Termino gezogen worden: 0 
können die Gewlnnste bei demjenigen von denen Herrn Collecteurs bei welchem die Einlage geschehe«, 
nach Vorschrifft des Plans abgeholet werden. Und wie die 2te Classe den nächstkommeaden 2<§ten Iuaii 
gezogen wird: So werden die Herrn Interessenten bedacht seyn, ihre Loose zeitig zu rcnoviren. CG 
den 24ten May 1764. Fürst!. Heßrsche Cotterie- vireñion daselbst. 
21) Diejenigen welche bisher, wider die Gnädigste Verordnung, in die Aue oder auch sonsten aller Orte« 
in die Gartens vor den Stadt-Thoren, Hunde mit sich (aussen lassen -. werden hierdurch ernstlich gewar 
net, solches, weilen, dadurch an dem kleinen Wildpret, als jungen Hansen, phasaaeN'UridFeldhuh 
nern ein mercklicher Schaden geschiehet, hinführo zu unterlassen, oder im Fall, daß Sie von dem 
Herrschafft!. Haasenheegern« oder Jägern, damit betretten werden, gewärtiger seyn, daß Ihnen die oe- 
sich habende Hunde todt geschossen werden. ^ , 
22) Bey Ioh. Philipp Holtzschue, auf dem neuen Bau, ist extra fein Englijch Waitzen.Mehl 14 auch 16 
Pf. vor i Rthlr. perlen Gerste 25 Pf. ordinair Gescheckte 32 Pf. vor i Rthl. Carolin Reiß 18 Pf. 
kurtzen dito 25 Pf. vor 1 Rthlr. feine weiffe Langensaltzer Stärcke 8 u. ihalbpf. vor i Rthlr. inqlci- 
chen alle Sotten blaue Stärcke, best bunte Marseillen Seiffe 6 u. rächte! Pf. Hamburger Talchlichter 
5 Pf. vor i Rthlr. wie auch §t. Omer, Rappé, Eoffe, Zucker, feine nnd andere Gewürtz » Waarm alle 
m billigen Preiß zu haben. V. Frembr
	        

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