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chen, und besonders den altdeutschen ein Reichthum ähnlicher, sämmtlich von Schritt,
Gang, Ruhe und Zeit hergenommenen Bildungen zustehet. Der Sinn würde sehr
passen, nach mehr, wenn muotin der Are. Sg. seyn und es: „sie verhießen sich ei
nen Kampfe (ein Treffen, occufsus ,) bedeuten könnte, wiewohl dann die gleich
folgenden Wörter etwas einbüßen müßten.
Z. 2. untar heriuntuem, Heeren heißt: im Heer ziehen, kriegen (so: heriodo in Ha
rald Hardr. Saga c. 5.) und dann auch: verheeren (gl. mons. heriunga direptio,
heriuutero diripientium.) R. übersetzt: verhießen sich unter die Feldziehenden, dann
stände der Dot. für den Are.; außerdem aber giebt diese Erklärung nur einen
Sinn, wenn man wie R. übersieht, daß hier nicht von einem Feldzug, den beide
gemeinschaftlich beginnen wollen, sondern von einem Begegnen und Zweikamps
die Rede ist. Demnach ist wörtlich: unter Heerenden zu übersetzen; Vater und
Sohn trafen sich auf einem Heerzug, wie auch in dem spätern Lied Amelung
zum Hildebrand sagt: sein Sohn halte auf der Mark und er werde dort von ihm
angerennt werden. Daß Hildebrand nicht ohne Begleitung auszog, ist daraus klar,
daß er hernach Gesellen aufruft, die über den Kampf richten sollen.
Z. Z. Die Worte: sunu fatarungo, sind die schwierigsten des ganzen Gedichts. Sie
durch Vetternsöhne zu erklären, wie Ecc. und R. gethan, ist uach dem ganzen In
halt der Fabel höchst unpassend und nach den Worten nicht zu erweisen, indem Det-
ternsöhne, wofern man dafür nicht auch blos: Vetter, gesagt haben würde, sunu
faterero heißen müßten. Fatarung oder ein ähnliches Wort findet sich in keiner
der deutschen oder verwandten Sprachen. Conjeeturen wie: fniumo farungo (a.
s. särunga) „schnell übereilt" zu kühn von sich selbst, füllen die Stelle nicht sonder
lich aus. Denn es scheint die eigentliche Meinung offenbar da hinaus zu laufen,
daß es heißen müßte: sunu enti fatar, an welchem Sinn um so mehr liegt,
als gerade der Kampf zwischen Vater und Sohn, Gegenstand des Gedichts ist, und
die Ueberfchrift einer viel späteren Bearbeitung: „der Vater und der Sohn " hierbei
nicht übersehen werden darf. Also müssen alle Vermuthungen diese beiden Wörter
unversehrt bewahren. Man könnte r) durch Einschaltung dreier Buchstaben lesen:
sunn fatar ungerno, dem Sohn der Vater ungern, weil er ihn leichter muth-
maßte, 2) sunu fatar ungo, iiliiis patri juvenis, indem man blos aus fatar
ungo zwei Wörter machte. So treffend dieser Sinn wäre, zumal der Sohn auch
sonst: der junge Alebrand, sa ungi Alibrandur heißt, so klingt doch ungo in der
deutschen zu ungewohnt und ist schwerlich durch Beispiele zu bestätigen, wollte man
nicht gerade Frau Ute (Jutte, auch sonst: Gut) dahin zählen. Auch im a. s. schon
heißt jung: geong, giong, jong (allein auch: eard und geard, ed, wieder, orer
und wocer, hopian und opran.) Wollte mau umgekehrt: Jfilio pater juveni anneh
men , so müßte es doch ungemo, oder etwa ungou lauten, sunu könnte imnier-
hin der Oat. seyn, (a. s. und Ulf. LuraS 9, ZZ.) hingegen fatar ebenwohl, weil
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