den T rionfi durch Miniatur und Initiale. Reicher Initial- und Miniaturenschmuck. Teil-
weise ist die Schrift überklebt und neu nachgezogen, so Blatt 18 F, 21 F, 23 F, 26 F, 47 F, 51 F
usw., besonders stark Bl. 19 F. Überschrift: Bl. 108 v und 146 F. Auf Bl. 112 F ein Handweiscr
bei Vers: Che contra 'l ciel non val difesa humana. Am Ende der Bogenlagen querge-
schriebene Kustoden. Antiquaschrift der italienischen Renaissance.
Text: .
Sonetti e Canzoni. Bl. 2' bis 8" Tavola de li Sonetti e canzoni in alphabetischer
Ordnung. Bl. 9 v: Eine Inschrift in Unziale, in der sich der Schreiber nennt. Bl. 9 v und 10 F:
Drei Sonette, in denen der Maler genannt wird. Bl. 10 v bis 148 v: Sonetti e canzoni, ab-
schließend mit der Cantilena in laudem Beatissime Virginis. - Die Anordnung der Ge-
dichte entspricht im allgemeinen der Aldina-Ausgabe 1501 [A.], und zwar zunächst bis
Nr. 243 mit Umstellung von 2 und 3 [wie in den Berliner Harn. Hdschr. 496 u. 501]. Dabei
ist allerdings Bl. 13 von späterer Hand für ein verlorenes neu, leider falsch vor Bl. 14, hinter
welches Blatt die vier nachgeschriebenen Gedichte gehören, eingefügt. Nach Nr. 243 wird
die Nr. 121 [wie in Ham. 500] in etwas abweichender Schreibung wiederholt, dann folgen
Nr. 244 bis 341 mit Auslassung von Nr. 264, die am Schlusse nachgeholt wird, weiter 344.
342. 362. 363. 365. 364. 355. 343. 345. 352. 346-351. 353. 354. 356-361. 264. 366, so daß im
Ganzen, abgesehen von der genannten Doppelfassung, die Aldina-Zusammenstellung in
gegen Ende etwas geänderter Reihenfolge vorliegt. Vgl. C. Appel, Die Berliner Handschrif-
ten, S. 86 ff.
Trionfi. Blatt 150 P beginnen die Trionfi mit dem eigentlichen Titel der Rime: Fran-
cisci Petrarcze Poete excellmi Rerum Vulgarium Fragmenta incipiunt, sie enden Bl. 189 P mit
wHor che fia dunque a r-ivederla in celoa. Der ganze Text bietet die zehn Gesänge in der
Reihenfolge der Ausgabe G. Appels unter Einschaltung der in die spätere Textfassung nicht
aufgenommenen Abschnitte IIa Stanco giä di mirar (als 3. Kapitel), IVa Quanti giä nella etä
(als 6. Kapitel), Va La notte che sequi (als 8. Kapitel) Vla Nel cor pien d'amarissima (als
9. Kapitel), so daß sich 14 Abschnitte ergeben. Vgl. Appels Ausgabe 1901, S. 280 ff.
Philologisclze Bedeutung:
Bei der Fülle der PetrarcaHandschriften, vor allem auch der in Italien verbliebe-
nen, von denen Narduccis Verzeichnis nicht weniger als 86 Canzionere und Trionfi zu-
sammen, außerdem noch 35 Canzionere allein und 67 selbständige Handschriften der
T rionfi aufzählt, darf man sich nicht weiter wundern, wenn das Kasseler Manuskript keine
besondere Beachtung fand und zur Herstellung des kritischen Textes nicht herangezogen
wurde. Für den Canzionere ist man ja überhaupt weitläufiger Kombinationen überhoben
durch die glückliche Entdeckung des Jahres 1886, da seitdem dank dem Fund von de Nol-
hac und Pakscher in einer vatikanischen Handschrift eine authentische, z. T. sogar auto-
graphische Niederschrift für die Ermittelung der gültigen Fassung zu Gebote steht. Schubart
machte auf die abweichende Anordnung und die nicht unwesentlichen Textvarianten der
Kasseler Handschrift aufmerksam. Welche Stellung sie im übrigen in dieser Hinsicht ein-
nimmt, das zu untersuchen muß ich schon den Romanisten überlassen. Bei den T rionfi,
wo keine so zuverlässige Tradition vorliegt, muB man sich an die Text-Rekonstruktion
Appels halten. Auch sie kennt die Kasseler Version nicht. Aus einigen Lesarten-Stichproben
kann man für die vorliegende Handschrift immerhin Wechsel und Nebeneinander von
älterer und jüngerer Fassung ableiten. Vgl. die kritischen Ausgaben von G. Mestica (Florenz
1896), G. Salve Cozzo (Florenz 1904) und M. Scherillo (Mailand 1908), die Trionfi von
C. Appel (1901) und Zeitschr. f. rom. Philologie 10 (1886), S. 205 ff.
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