Verfolgung 92 v, Untergang im roten Meer 93 r, Moses bittet um Speise 94 r, Erscheinen des Geflügels 94 v,
Mannahregen 94 v, Moses schlägt Wasser aus dem Berg 95 r, Moses im Gebet 95 v, Sieg des Volkes von Israel
95 v, Gott erscheint Moses 97 r, Der brennende Berg 98 r, Die zehn Gebote 99 v, Die Bundeslade 99 v, Ab-
götterei 101 r, Anbetung der Abgötter 101 v, Die zehn Gebote werden dem Volk verkündet 103 v, Berufung
von Aarons Kind 105 r, Moses weiht Aaron und seinen Sohn 105 v, Der Feuerregen 109 r, Moses bittet Gott
um Hilfe 109 v, Erscheinung des heiligen Geistes 110 r, Versinken zweier Juden 113 r, Neuer Feuer-regen
wider Moses' Feinde 113 v, Die zwölf Ruten 114 r, Die Wunderschlange 116 r, Der Engel erscheint Bileam
118 r, König Balak reitet gegen Israel 118 v, Neue Abgötterei 120 r, Simris Ermordung durch Fines 120 v,
Moses Ermahnung vor seinem Tode 125 r, auf dem Berg 125 r, Begräbnis des Moses 125 v.
Josua: Engelserscheinung 128 r, Zug nach Jericho mit der Bundeslade 128 v, Ansturm auf Ai 129 v,
Gericht über den König 1290, Steinigung 130 r, Kampf mit den Heiden 131 v, Die fünf Könige im Stein-
haufen 132 r, Sieg über die Heiden 133 r, Josuas Tod 136 r. - Ehud tötet König Eglon 139 r, Samgar besiegt
die Heiden 140 r, Der Engel vor Gideon 142 v, Gideons Opfer 143 r, Gideon in Rüstung vor dem Fell 143 v,
Abimelechs Erwählung 147 v, Sichems Fall 149 v, Abimelechs Tod 150 r. - Die klagenden Jungfrauen 151 v,
Jephtas Tochter 151 v, Simson und der Löwe 153 r, Simson und die 300 Füchse 154 v, Simson im Berg 155 r,
Sieg über die Philister 155 v, Simson bei Dalila 156 r, seine Fesselung 156 v, er verliert sein Haupthaar 157 r,
Gefangennahme 1571, an der Kornmühle 157 v, zerstört den Tempelpalast 158 r. -- David: Königsweihe 173 v,
David und Goliath 176 r, Davids Flucht am Seil 177 v, Er belauscht Bathseba 203 v. - Nebukadnezar lebt
als Tier 258 v. - Drei Bilder aus dem Alexanderleben: Alexander sinkt in einer Kugel ins Meer 263 r, auf
den Greifen und als Büßer 264 v.
Im Ganzen charakterisiert sich die Illustrationsmanier der Handschrift in ihrer
Mischstilart, dem Schwanken zwischen Stilisierung und Realismus, Unbeholfenheit und
Gebundenheit an Typik und Tradition und andererseits in feinen überraschend-leichten
Einzelzügen, fließendem Gewandstil und Versuchen, die überkommenen Formeln zu durch-
brechen, als eine Üb'ergangskunst, die den neuen Wirklichkeitsdrang des 14. Jahrhunderts
schon fühlt, ihn aber noch in der alten Malart verhüllt. Vielleicht sind ja auch bei der
deutlich hervortretenden Ungleichheit und Verschiedenheit des handwerklichen Könnens
mehrere Hände beteiligt, die dann allerdings aus der gleichen Perspektive heraus die Welt
sahen. Die Vorgänge sind stets möglichst vereinfacht, es kommt nur auf eine Wortverdeut-
lichung an. Genrehafte Züge sind selten; die Menschen wie die Dinge der Landschaft sind
unproportioniert mit den üblichen Gebärden oder als primitive Wesenheiten hingestellt.
Auf einfarbigen Hintergründen entwickelt sich alles flächig. Die Tracht ist individueller,
scheint auf die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts zu deuten, während in der ritterlichen
Kleidung (neben dem Bingelpanzer bereits der Kettenrock) schon die zweite Hälfte des
Jahrhunderts sich ankündigt. Auf ein besonderes Charakteristikum der ganzen bildlichen
Darstellung hat Knackfuß (S. 440) schon hingewiesen, daß Vater Abraham und die alten
Krieger entlegener Vorzeit höchst anachronistisch im modernen Waffenrock einherspren-
gen und sich nach Turnierritterart mit den Heiden schlagen. Der Maler scheint an dem
Kampfgetümmel eine besondere Freude gehabt zu haben; hierin mag sich wohl seine
Gegenwart und eigenes Erleben widerspiegeln. Man könnte, ebenso wie Heyck (Dt. Gesch.
2 1906, S. 288, Abb. 181) ein Kampfbild des Kasseler Willehalm zur Schlacht bei Mühlberg
in Beziehung setzt, an eine ähnliche populäre Schlacht, etwa Sempach (1386) denken, wenn
man annimmt, daß die Bildausstattung erst nach Beendigung der Schreibleistung des Fede-
ricius (1385) hinzukam. Zumal die Handschrift dialektisch nach Südosten gehört und Rud.
Kautzsch (nach seinen öfter zitierten handschriftlichen Anmerkungen) auch vom kunst-
historischen Standpunkt mögliche italienische Einflüsse, evtl. aus den Vorbildern als ziem-
lich gesichert annahm. Jedenfalls dürfte die Auswertung als zeitgeschichtliches Kultur-
dokument (auch hinsichtlich der vorkommenden Geräte) mehr Erfolg haben als die Ver-
knüpfung mit andern Weltchronik-Bilderhandschriften; soweit solche durch Beschreibung
oder Abbildung (Petzet, Kautzsch, Löffler, Jacobi u. a.) zugänglich sind, habe ich auf-
schlußgebende Übereinstimmungen nicht feststellen können.
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