Full text: Die Landesbibliothek Kassel 1580 - 1930

Wendet sich so die Darstellung an weite Kreise, so sind darum doch die seit langem 
für Handschriften-Untersuchungen geltenden Grundsätze voll berücksichtigt. Den eigent- 
lichen Ausführungen über Text, Bildschmuck, Beigaben, Entstehung, Geschichte, Bedeu- 
tung und Herkunft geht stets ein kurzer Abschnitt mit den wichtigsten Tatsachen äußerlich- 
technischer Beschreibung voraus mit Angabe der Blattzahl, des Materials, Alters usw. Die 
Größe ist stets in Höhe X Breite notiert. Die Literaturangaben habe ich so vollständig wie 
möglich zu geben versucht. Stofflich war eine Beschränkung auf die Handschriften-Schätze, 
also eine Auswahl des Wertvollsten aus den 4500 Bänden geboten. Die Geschlossenheit 
des Ganzen verlangte noch eine weitere Verengung der Grenzen. Auch die orientalischen 
und musikalischen Handschriften sowie alle Spezialuntersuchungen über Einbandkunst 
mußten ausgeschieden werden, da sie nach dem besonderen Charakter ihrer Erforschung 
einen allzu breiten Raum beansprucht hätten. Im übrigen ist die Auswahl so getroffen, 
daß jedes Stück möglichst einen eigenen Typus repräsentiert. 
Kurz möchte ich hier in der Einleitung schon zwei entscheidende Ereignisse wenig- 
stens andeutend erwähnen, da sich die Darstellung immer wieder auf sie beziehen muß. 
Es ist der Erwerb der alten, viel umstrittenen Fuldaer Codices, die den Rest einer für die 
Gelehrtengeschichte der vergangenen Jahrhunderte höchst wichtigen ehemaligen Bene- 
diktiner-Klosterbibliothek bilden. Ihr Übergang nach Kassel erfolgte 1632, als der Schwe- 
denkönig Gustav Adolf nach der Einnahme Fuldas seinen treuen Kampfgenossen, den 
hessischen Landgrafen Wilhelm V. zum Verweser einsetzte. aiWertvollen Zuwachs an hand- 
schriftlichen Schätzen brachte daneben 1686 die pfälzische Erbschaft aus der Heidelberger 
Hofbibliothek, der sogenannten jüngeren Palatina. Die hierfür in Betracht kommende 
Literatur sei hier gleich summarisch zitiert: 
Fulda: Kindlinger, N.: Kurze Nachrichten von der ehemaligen aus lauter Handschriften bestandenen 
Bibliothek zu Fulda, in: Buchonia, Fulda (1811), B. 1, S. 117-161. 
Kindlinger, N.: Katalog und Nachrichten von der ehemal. Bibliothek zu Fulda. 1812. 
Grein, C. W. M.: Das Hildebrandlied . .. nebst Bemerkungen über die ehemal. Fuldaer Codices der Casse- 
ler Bibliothek. Marburg 1858. 
Ruland, Anton: Die Bibliothek des alten Benediktiner Stifts zu Fulda, in: Serapeum, Jg. 20 (1859), 
S. 273-286, 289-298, 305-317. 
Grosz, F. G. C.: Über den Hildebrandslied-Codex der Casseler Landesbibliothek nebst Angaben u. Ver- 
mutungen über die Schicksale der alten Fuldaer Handschriften-Bibliothek überhaupt, in: Zeitschr. 
d. V. für hess. Gesch. u. Landeskunde. N. F. 8. 1880. S. 143-175. 
Falk, Franz: Beiträge zur Rekonstruktion der alten Bibliotheca fuldensis- . . . Mit einer Beilage: Der Ful- 
daer Handschriften-Katalog aus dem 16. Jahrh. Neu hrsg. u. eingel. von Carl Scherer. (Zentralbl. für 
Bibliothekswesen, Beiheft 26.) Leipzig 1902. 
Lindsay, W[allace] M.: Notae Latinae. Cambridge: 1915. S. 451. [Fuldaer Mss. in der Kasseler Landes- 
bibliothek.] 
Lehmann, Paul: Fuldaer Studien  1925,  Neue Folge 1927, in: Sitzungsberichte der Bayer. Akademie 
der Wiss. Phil.-hist. Jg. 1925, Abh. 3. - 1927, Abh. 2. 
Aus Fuldas Geistesleben. Festschrift z. 150jähr. Jubiläum der Landesbibliothek Fulda. Hrsg. von Joseph 
Theele. 1928 (z Fuldaer Festschrift). 
Lehmann, Paul: Die alte Klosterbibliothek Fulda und ihre Bedeutung. (Rede.) Fulda: 1928. 
Palatina: Duncker, Albert: Die Erwerbung der Pfälzer Hofbibliothek durch den Landgrafen Karl von 
Hessen im Jahre 1686, in: Zentralbl. f. Bibliothekswesen, Jg.2, 1885, 8213-225; vgl. auch Jg. 1, 
1884, S. 18. 
Beger, Lorenz: Catalogus vber Churfürst und Pfaltzgrafens Caroli Bibliothec [handschriftlich] : 2 0 Mss. 
hist. litt. 5. 
Kassel: Uffenbach, Zacharias Conrad von: Merkwürdige Reisen durch Niedersachsen, Holland und Engel- 
land. Tl. 1 (1753), S. 54-58. 
Schmincke, Friedr.Chr.: Versuch einer genauen und umständlichen Beschreibung der Hochfürstl.-hessi- 
schen Residenz- und Hauptstadt Cassel (1767), 5.204 ff.
	        

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