sität zu erarbeiten. Am 24. Februar legte das Dezernat ein
internes Papier über die Eignung der Gebiete Dönche und
Langes Feld vor. Etwa parallel dazu standen die Proponen-
ten für eine Universität in Kassel auf Initiative Kurt Morne-
wegs mit Clemens Geissler von der Arbeitsgruppe Stand-
ortforschung der TU Hannover in Verbindung: Geissler refe-
rierte bei der Gründungsversammlung des AUK über Kas-
sel als Standort einer Hochschule. Schließlich wurde die
Arbeitsgruppe Geissler am 2._]uni 1969 von der Stadt offizi-
ell beauftragt, die Eignung Kassels als Hochschulstandort zu
begutachten. Mit der Betrauung Geisslers hatte der Magistrat
ebenfalls eine glückliche Hand bewiesen. Geissler verfügte
als Leiter der Arbeitsgruppe Standortforschung bereits über
gute Kontakte zum Wissenschaftsrat. So konnten die Kasse-
ler Aktivitäten bestens auf den Fortgang des Meinungsbil-
dungsprozesses im Wissenschaftsrat abgestimmt werden.
Vier Tage nach der Auftragserteilung an Geissler, am
6._]uni 1969, informierte Kulturreferent Heise den Wissen-
schaftsrat über den neuesten Stand der Kasseler Pläne. Das
Gespräch, das er dort mit Großkreutz führte, dürfte nicht
entmutigend gewesen sein, erfuhr er doch, daß Kassel mit
seinen Gründungsplänen keinesfalls zu spät komme. Kassel
könne sich unter jenen Orten befinden, für die der Wissen-
schaftsrat eine Neugründung empfehlen würde. Auch das
Umschwenken auf das Gesamthochschulkonzept stellte sich
als positiv heraus. Daneben scheint es schon vorher
Gespräche mit einzelnen Mitgliedern des Wissenschaftsrates
gegeben zu haben, aus denen Branner auf eine freundliche
Haltung gegenüber den Kasseler Wünschen geschlossen hatte.
Am 31. Oktober 1969 hatte Heise Gelegenheit, den General-
Sekretär der Westdeutschen Rektorenkonferenz, Fischer, den
er aus seiner Göttinger Zeit kannte, über die Kasseler Vor-
stellungen zu unterrichten. Dabei erfuhr Heise, daß ein Vor-
behalt gegen die Gründung von Universitäten alten Stils
bestünde, man aber auch den Begriff der Gesamthochschule
für zu verschwommen halte. Fischer versprach, Heise über
den Gang der Willensbildung auf dem laufenden zu
halten.
Eine wichtiges Ergebnis der Zusammenarbeit mit Geiss-
ler war die schnelle Revision der Zielvorgabe in die Forde-
rung nach einer Gesamthochschule. Aufgrund des Mitwir-
Neue deutsche Außenpolitik:
Brandts international
hochgeachteter Kniefall in
Warschau.