lösen und sich in die Gestaltungsdiskussion der Kunst ein-
zuklinken.
Mittlerweile gehören Ausstellungen zum Alltag des GhK-
Kunsthochschulbereichs: Einen Höhepunkt bildet jeweils am
Ende des Sommersemesters der „Rundgang", der zuerst als
„Durchgang 90" (imjahre 1990) aus der Taufe gehoben wurde
und bei dem inzwischen alle Klassen, Ateliers und Werk-
stätten ihre Arbeiten vorstellen. Aber auch kurzfristige
Examensausstellungen (etwa im Kulturhaus Dock 4) sind zur
Regel geworden. Besser könnte die Öffentlichkeit nicht in
die künstlerische Hochschulwirklichkeit eingeweiht werden.
Ebensowichtig aber ist, daß sich die Studenten (und damit
die Lehrer) dem inneruniversitären Vergleich stellen.
„Wenn Sie diese Disziplin, durch den
Kopf des Auftraggebers zu sehen,
nicht mit aller Kraft üben und wieder
üben, so ist es weggeworfene Arbeit,
sich an derartigen Wettbewerben zu
beteiligen."
Hans Leistikow
Plakate der Kasseler Schule
Nicht alles, was in den künstlerischen Fachbereichen mit Er-
folg geschaffen wird, ist auch automatisch in der Stadt sicht-
bar, in der die Hochschule beheimatet ist. Wohl wurde über
Jahre hinweg registriert, daß mehrere Kasseler Hochschul-
lehrer und deren Studenten Plakate gestalteten, die national
und international Anerkennung erhielten. Aber es bedurfte
einiger Zeit, bis wahrgenommen wurde, wie sehr sich in den
Ateliers an der Menzelstraße, bei aller Individualität und
Unterschiedlichkeit der Stilmittel, so etwas wie eine Schule
herausgebildet hatte - von Hans Leistikow über Hans Hill-
mann und Rudolf Kroth zu Gunter Rambow oder von Karl
Oskar Blase zu Heribert Burkert und der Gruppe Umwelt-
schutz. Eine 1979 im Frankfurter Kunstverein gestartete Aus-
stellung ließ diese Kasseler Schule der Plakatkunst in ihrem
ganzen Umfang erkennbar werden}?
Den Grundstein für diese Entwicklung hatte bereits in
den fünfzigerjahren Hans Leistikow als Lehrer an der Werk-
akademie (und späteren Hochschule für Bildende Künste)
gelegt. Zu seinen Schülern gehörten unter anderem Rudolf
Kroth und Hans Hillmann, die selbst wieder als Lehrer an
die Kasseler Hochschule kamen. Einer von Hillmanns erfolg-
reichen Schülern war Gunter Rambow, der schließlich im
Fachbereich Visuelle Kommunikation der Gesamthochschule
zum Kollegen seines Lehrers wurde. Andererseits hatte Karl
Oskar Blase schon vor seiner Kasseler Zeit mit Hillmann
"berufliche Kontakte gehabt. Bemerkenswert an der Ausbil-
Außen-Ansichten
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