Full text: ProfilBildung

Vom Studienanfänger zum wissenschaft- 
lichen Mitarbeiter im Maschinenbau 
Ein langer Weg durch diese Hochschule lag vor mir, als ich 
im Oktober 1982 als Erstsemesterstudent im Integrierten 
Diplomstudiengang Maschinenbau zum ersten Mal an die 
GhK kam. Aber davon almte ich damals noch nichts. Ich war 
von einiger Ehrfurcht vor dem Maschinenbau im speziellen 
und vor einer Einrichtung wie der Universität im allgemei- 
nen erfüllt. Schließlich hatten meine Freunde, von denen 
einige Maschinenbau (wenn auch anderenorts) studierten, 
davon erzählt, wie schwer das Studium sei und mir ins- 
besondere mit Berichten über Prüfungen mit horrenden 
Durchfallquoten einigen Respekt vor der Sache eingeflößt. 
So saß ich also mit Herzklopfen in den Veranstaltungen der 
Einführungswoche, bei denen Vormittags honorige Herren 
auftraten, die mich in meinen gemischten Gefühlen weiter 
bestätigten. Die Nachmittage wurden von StudentInnen 
bestritten, die mit einem echten Gegenentwurf zu meinem 
Welt- bzw. Unibild aufwarteten. Der Elfenbeinturm der Wis- 
senschaft erschien da eher als Reihenhäuschen. Das sollte 
allerdings immerhin einen Garten haben, in dem man außer 
lernen auch mal andere treffen und sich mit ihnen unterhal- 
ten oder auch mal feiern konnte. 
Leider war die Einführungswoche schnell vorbei, und es 
begann der Ernst des Studiums. Am Anfang war ich auch ein 
fleißiger Student, der, der von den honorigen Herren vor- 
gezeichneten Linie folgend, schon morgens um acht Uhr im 
Hörsaal saß, zuhörte und mitschrieb. Schon zum Ende mei- 
nes ersten Semesters änderte sich das langsam, aber sicher. 
Manches karmte ich doch schon, und anderes konnte ich so 
früh am Morgen beim besten Willen noch nicht aufnehmen. 
Ich wechselte also meinen Standpunkt, und zwar um etwa 
zehn Meter. Das war nämlich im AVZ' die Entfernung von 
meinem Standard-Hörsaalplatz (damals schon immer in der 
letzten Reihe) zu einem ruhigen Tisch in der Cafete (ich weiß 
nicht, ob ich flüssig Cafeteria sagen karm). Diese segensrei- 
chen Einrichtungen, die es Gott sei Dank an jedem Standort 
der Uni gab und gibt, sollen an dieser Stelle einmal aus- 
drücklich gelobt werden. Ihr je eigener Charakter ermög- 
lichte (jedenfalls mir) die Entwicklung ganz neuer Perspek- 
tiven auf das Studieren. Während im AVZ dabei das 
gemütliche Element im Vordergrund stand (dort gab es - ich 
hoffe es ist noch so-sogar Zeitungen), konnte man in der
	        

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