Full text: ProfilBildung

Universitäten mit der Sequenz von Bachelor's und Masterls 
in den angelsächsischen Ländern und der Mehrzahl außer- 
europäischer Länder vergleichbar. Auch in Europa mehren 
sich seit einigen Jahren die Versuche, einen ersten univer- 
sitären Abschluß analog zum Bachelorls Degree zu etablie- 
ren. Hier hat die GhK die Chance, ausländische Studierende 
zu interessieren, die ein einjähriges Auslandsstudium beab- 
sichtigen. Gleichzeitig kann das Studium in diesem Bereich 
für die deutschen Studierenden von Erfahrungen im Umgang 
mit qualifizierten ausländischen Studierenden profitieren. 
Ohnehin steht seit langem in Deutschland zur Diskussion 
an, ob das Studium an deutschen Universitäten nur dann 
wirklich ein erstrebenswertes Ziel für ausländische Studie- 
rende werden kann, wenn sie Master-Programme von einem 
oder zwei Jahren anbieten. Dem steht neben der vor- 
herrschenden Studiengangstruktur die Sprache entgegen. 
Deutsch hat als Sprache international nur eine begrenzte 
Bedeutung. Innerhalb Europas werden zwar beachtliche Ver- 
suche unternommen, das Lernen vieler Fremdsprachen zu 
fördern; aber auch innerhalb der Europäischen Union gehen 
mehr als doppelt so viele deutsche Studierende in andere 
Länder, als aus anderen europäischen Ländern nach Deutsch- 
land kommen. Für die meisten übrigen Regionen der Welt 
gilt, daß Deutschland nicht das Ziel der qualifiziertesten Stu- 
dierenden ist. Früher oder später werden sich die deutschen 
Universitäten genötigt sehen, ein- oder zweijährige Studien- 
prograrmne in englischer Sprache anzubieten, um in der inter- 
nationalen Kooperation weiter ein Partner zu bleiben bzw. 
wieder zu werden. Sollte dies in Kassel nicht eher früher als 
später verwirklicht werden? 
Auch für andere Profilbildungen in der Forschung sowie 
in Lehre und Studium an der GhK gilt, daß sie besondere 
Chancen der Behauptung, Stabilisierung und Weiterent- 
wicklung haben, wenn Informationsaustausch und Koope- 
ration mit kongruenten Profilbildungen von Hochschulen in 
anderen Ländern zur Selbstverständlichkeit werden. Hier hat 
die GhK sicher noch nicht alle Potentiale genutzt. 
Das Internationale im alltäglichen Leben der Hochschule 
Im Alltäglichen gehört Internationales dazu; aber eine ambi- 
valente Einstellung gegenüber internationalen Beziehungen
	        
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