Abb. 95: Der Schafhof. Zeichnung von Fritz Bock aus dem Jahre 1944. Das Zollhaus
links im Bild befand sich ungefähr an der Stelle des heutigen Wohnhauses Nr. 7 in der
"Schönen Aussichf.
Nicht nur mit der Obernburg lockt der Schloßberg den Besucher zu einem Spazier-
gang; bereits Mitte des 19. Jahrhunderts galt er als beliebtes Ziel für botanische
Exkursionen. Die Vegetation ist auch für Kenner sehr interessant, denn es gibt auf
dem kalkhaltigen Boden viele Pflanzenarten zu sehen. Die Strauchschicht gestaltet
sich ausgesprochen artenreich: vom Liguster bis zum immergrünen Efeu und Hopfen.
Die Bodenvegetation zeigt nicht nur zahlreiche Frühjahrsblüher wie Buschwind-
röschen und Aronstab, sondern auch nach dem Ergrünen der Laubbäume vielerlei
Waldkräuter.
Obwohl der Schloßberg erst seit etwa einem Jahrhundert bewaldet ist - erste Pflan-
zungen wurden Ende des 19. Jahrhunderts vorgenommen - sind hier verschiedene
Waldgesellschaften heimisch. Während man am Nordhang einen mit Ahorn und
Eschen bestückten Mischwald findet, trifft man am Südhang auf einen Eichen- und
Hainbuchenwald.
Der Wald ist allerdings aufgrund des hoch anstehenden Grundgesteins nur Grenzer-
tragswald und bot nach zwei trockenen Sommern im Herbst 1984 Anlaß zur Sorge:
Man bangte um die Erhaltung des Grüns am Schloßberg - schließlich dient er vielen
Gudensberger Bürgern als Erholungswald.