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Gebäude.
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macher Christian Beinersdorf eine am Zeughaus stehende Schildwache beleidigt hatte, erhielt er auf höchsten
Befehl bei Ablösung der Wachen öffentlich vor der Hauptwache 25 Stockprügel aufgezählt, anderen zum
warnenden Exempel. ü
Seinen Untergang erlitt das Gebäude im Jahre 1833, als das Kaufhaus, mit dem es auf das Engste
verbunden war, abgebrochen wurde. Mit dem Verschwinden der Hauptwache vom Ledermarkt hängt es
zusammen, daß auch das ihm gegenüber gelegene Gouvernement seinen Platz verließ. Der Ersatzbau der
Wache sollte auf dem Friedrichsplatze an der Grenze der Königsstraße entstehen. Einen Entwurf, einen ganz
in klassizistischem Geiste gehaltenen Riß zu einem eingeschossigen flachgedeckten Bauwerk, stellte Jul. Eugen Ruhl
aufß Doch zerschlug sich das Vorhaben. Als Hauptwache diente in Zukunft eines der beiden Wachthäuser
des Friedrichstorsß Nach Abbruch dieses Tores wurde die Wache, die noch aus sechs Mann, einem Unter-
offlzier und einem Spielmann bestandß zunächst in das Prinzenhaus an der Königsstraße und, als sich hier
Unzuträglichkeiten ergaben, unter Hinzufügung von drei Mann in eines der Wachthäuser am Wilhelmshöher
Tor verlegt.
Tafel 3ß
Kastell.
An Stelle des Jägerhausesf entstand unter Landgraf Karl eine Gebäudegruppe, die freilich noch lange
den alten Namen beibehielt, in Wirklichkeit aber militärischen Zwecken diente! Im Jahre 1686 wurde das
Hauptgebäude errichtet, das seinen Platz an der Stelle des abgebrochenen Fuldaflügels der alten Hofanlage
erhielt." In seinen Abmessungen ging der Neubau erheblich über die Fläche des alten Hauses hinaus, das
anscheinend nur Nebenräume enthalten hatte. Die Erweiterung der neuen Anlage gegenüber dem alten
Bestande machte die Erwerbung von Nachbargrundstücken erforderlich. Nach einer Stadtrechnung vom
Jahre 1712 verlor die Stadt Geschoß „von vier Häusern, so zum Jägerhaus genommen." Gleichzeitig oder nur
wenig später als der Hauptbau scheint der neue Nordostflügel entstanden zu sein. An Stelle des Südostflügels,
der zwischen 1757 und 1766 niedergelegt sein muß, trat eine Mauer mit einem Eingangstor in der Mitte. Der
einzige Bauteil, der schließlich von der alten Anlage noch stand, war der Südwestflügel, der alte solide Hauptbau.
ä In der Folgezeit hat die neue Hofanlage wiederholt ihre Bestimmung gewechselt. lm siebenjährigen Kriege
benutzten sie die Franzosen während ihrer dreimaligen Besetzung der Stadt als Fouragemagazin; 1763 wurde
sie als Lazarett für die Casseler Garnison eingerichtet? Wenige Jahre später ließ Landgraf Friedrich ll., der
in seinem durch den Krieg verarmten Lande das Handwerk wieder zur Blüte zu bringen suchte und namentlich
dem Tuchmachergewerbe seine Unterstützung lieh, im „Jägerhaus" eine Tuchfabrik anlegen, weshalb es eine
Zeit lang den Namen „Fabrikhaus" führte} 1778 diente die Anlage nicht nur als Militärtuch- und Wollfabrik
nebst Efiektenlager für die hessischen Truppen, sondern enthielt auch die Lazarette des 1. Bataillons Garde
und der Garde du Corps. 1789 nahm sie eine Abteilung Artillerie auf. Als Kaserne ereilte den Bau im folgenden
Jahrzehnt beim Aufstande eines für den französischen Revolutionskrieg bestimmten Bataillons das traurige Los
völliger innerer Zerstörung; in der Nacht vor dem Aufbruche rebellierten die Truppen „in der Art, daß sie
sämmtliche Fenster, Thüren, Tische, Bettstellen, Öfen - kurz alles zusammenschlugen und in die Fulda warfen." 1'
1 Handzeichnungen. Bibliothek d. Ver. f. hess. Gesch. Cassel.
2 Neuber nimmt an, daß das Friedrichstor seit 1778 als zweite Hauptwache diente. In Cassel u. Wilhelmshöhe 1828 S. 65 ist
nur von der Hauptwache am ehemaligen Ledermarkt die Rede.
' Über die Stärke der Wache in früherer Zeit und die Zahl der in der Stadt verteilten Posten vgl. Neuber, Haupt-Wache, und
Schwarzkopf, Alt-Kassel S. 109 H.
4 Vgl. Abschnitt „Jägerhaus" S. 426 ff.
5 Engelhard, Erdbeschreibung I S. 103. Apell, Cassel 1792 S. 42. Krieger, Cassel S. 152. Cassel u. Wilhelmshoehe S. 59.
Lobe, Wanderungen S. 128 f. Lange, Kurf. Hessen S. 48. Narten, Cassel S. 301. Piderit, Cassel S. 320. Hessler, Landeskunde I 2
S. 82. Brunner, Cassel S. 307. Heidelbach, Kassel S. 66.
' Winkelmann, Hessen II S. 287. Schminke, Cassel S. 226.
7 Wagner in Landaus Kollektaneen, Landesbibliothek Cassel. Schminke, Cassel S. 225.
3 Schminke, Cassel S. 226.
9 Wagner in Landaus Kollektaneen, Landesbibliothek Cassel.
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