Qßääääääääää Gebäude.
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Tafel 9 u. 19,1
'l'afel 817,2
Tafel 319, 1-3 u. 5
Tafel 319,4
Tafel 318.2 n. 319,5
Tafel 319,1
Tafel 318,2
Tafel 475,1
Anlieferung der Hölzer geschah „im forrath". Es ist kein Zweifel, daß sich im Hause oder wahrscheinlicher
auf dem geräumigen Hof ein Materiallager für den städtischen Bedarf befand. Vermerkt ist, daß das alte Holz,
meist zu Brennholz zerkleinert, zum größten Teil aufs Rathaus geschafft wurde.
Man irrt kaum, wenn man die Einrichtung von Schlachthaus und Schirne mit der Absicht der Erbauung
des Hochzeitshauses in Zusammenhang bringt. Wann der Hauptbau entstand, scheint urkundlich nicht über-
liefert zu sein, ergibt sich aber aus Jahreszahlen, die am Bau selbst vermerkt waren. Von 1545 ist eine Tür
datiert, die in den Schlagdturm als Eingang von der Schlagd eingebrochen ist. Einen vorgerückten Zustand
oder gar die Beendigung des Baues zeigt die Jahreszahl 1548 an, die sich auf den am eigentlichen Neubau
angebrachten, unten beschriebenen Wappensteinen der Stadt und des Baumeisters Ludwig Koch findet. Daß
die beiden reich ausgeführten Gedenktafeln nur auf einen Neubau, nicht aber, wie mehrfach angenommenß nur
auf eine Instandsetzung zu beziehen sind, bedarf kaum der Begründung.
Das Schlachthaus bildete, wie die Stadtpläne erkennen lassen, einen winklig abzweigenden, schief
geschnittenen Seitenflügel, der, wie besonders klar Wessels Plan? ergibt, unmittelbar am Hauptbau eine auf
den Hof des benachbarten Kommißhauses führende Durchfahrt besaß. Der Hauptflügel, ein genaueres Rechteck,
umschloß im Erdgeschoß einen einzigen Raum von rund 10 m lichter Breite und 29 m Länge. Eine Reihe
von fünf runden schlanken Steinsäulen von 0,56 m Durchmesser mit unverzierten zylindrischen Kapitellen und
ebensolchen Basen teilte den rund 5,70 m" hohen Saal der Länge nach in zwei Schiffe und nahm die flache
Holzdecke auf, deren Unterzug sich durchweg mit Sattelholz und Kopfbändern auf die Konsolen der Säulen
abstützte. Eine der Säulen wies am Schaft zwei kleine leere Wappenschilder auf, deren Bilder ursprünglich
wohl aufgemalt waren. Die Bauhölzer der Decke zeigten recht beträchtliche Abmessungen; die Eichenholz-
unterzüge über den Säulen maßen 42148 bis 45152 cmß Auf der Längsseite nach der Stadt zu trat ein kreis-
förmiger Treppenturm vor. Das Kellergeschoß soll verschüttet sein. Das Obergeschoß bestand aus Fachwerk,
das auf der Stadtfront und an den beiden Stockwerken des Schlagdturmaufsatzes in den Fußstreben die gebogene
Form des späten Mittelalters bewahrt hatte und wenigstens noch auf der Stadtseite die über die ganze Riegellänge
laufenden, auf den Eckpfosten sich verkröpfenden ausgegründeten Zierprofile aufwies. Auch der Dachstuhl
verrät trotz der wenig steilen Neigung noch gotischen Einschlag. Von seiner gediegenen Ausführung zeugten
die Einzelheiten. „Am Dach waren besonders die Kleineisenarmierungen der Binder, die kunstvoll geschmiedet
und von erheblichem Gewicht waren, interressant. Die Gewinde, teils in Messing, waren handgefeilt und mit
äußerst starken Muttern, aber ohne Scheiben, versehen." 4 Am Holzwerk des Daches sowohl wie der Decken-
unterzüge sollen noch in unserer Zeit Brandspuren festzustellen gewesen sein? Auf einigen Fronten scheint
das Fachwerk jüngeres Alter besessen zu haben. Wenigstens zeigte die Fuldafront und insbesondere auch ein
hier befindlicher galerieartiger gedeckter Ausbau neuzeitliches Gefüge. Alles in allem bot das Gebäude, wie
Abbildungen erkennen lassen, gerade von der Wasserseite einen recht malerischen Anblick.
Genannt wird der Hauptbau erst nach der Mitte des 16. Jahrhunderts, wo sich kleinere Bauarbeiten
vermerkt finden. 1564 wurden Beträge ausgezahlt „Hans Weißbendern vor eine große leuchte uff den Newen
baw zu geprauchen" und „Lenhart Kleinschmidden vor eine große starke bechpfanne vor dem Newen bawe in
die mauhre zu machen." 6 Die Stadtrechnung von 1582 führt ein „neues fenster bei der Braut Dische" auf,
das offenbar in einem der Festräume sich befand. Die Jahreszahl 1585 nennt der Außeneingang des Schlagd-
turmes. 1598 soll ein Ausbau des Obergeschosses stattgefunden haben." Daß das „Hochzeitshaus" oder der
„Newenbaw" einen Hof besaß mit einem Tor, durch das die Hochzeitsgäste eintraten, erwähnt Kirchhof in
l Schminke, Cassel S. 242. Stück, Stadtbau S. 212.
' Stadtplan v. Wessel 1673.
"' Stück, Stadtbau S. 247.
' Stück, Stadtbau S. 248.
5 Stück, Stadtbau S. 248.
' Stadtarchiv Cassel D 956.
7 Schwarzkopf, Alt-Kassel S. 137. Stück, Stadtbau S. 212.
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