Königstorf
Haus Nr. 2. Erbaut anfangs des 19. Jahrhunderts. Bauherr Oberfmanzrat von Meisterlin. Eigentümer später
Hofrat Knierim, zuletzt Mond. Wohnung der Dichterin Engelhardt, geb. Gatterer. Von Spohr viel be-
sucht, der hier angeblich zum letzten Male Geige spielte. 1890 abgebrochen} An seiner Stelle Neubau.
Garten, mit seltenen Baumartenß Untergegangen.
Haus Nr. 17, Eckhaus Ulmenstraße. 1836-1846 Wohnung der Charlotte Diede, der Freundin Wilhelm von
Hulmboldts. Abgebrochen. An seiner Stelle moderner Neubau.
Haus Nr. 34. Gastwirtschaft „Zur geschwollenen Ratte". Untergegangen. An seiner Stelle moderner
Neubau.
Kreuzstraßef
Haus Nr. 13. Erdgeschoß Steinbau, mit Simagurt. Haustür, rechteckig, mit Karniesüberleitung in den oberen
Ecken und schmalem rechteckigen Oberlicht. Fenster rechteckig, zu zweien gekuppelt, mit profilierten Ge-
wänden. 3 Obergeschosse Fachwerk, später verputzt, 4 Gefache, mit Schiffskehlen, Rollen und Stäben
am auskragenden Quergebälk, sowie mit Fasen an den Schwellen und Füllhölzern. Dachhaus, mit Giebel.
Renaissance.
Haus Nr. 21, in der Mittelachse der Straße gelegen. 1605 bezeichnet als „Ein hauß wid den wall stoßend
stehet in d mitte d gaße gehortt d. stadt zum hirten haußeüä Untergegangen.
Haus Nr. 22. Einwohner 1605 Eseltreiber Henrich Höffß Untergegangen. An seiner Stelle freier Platz.
Kruggasse.
Haus Nr. 2. Eigentümer 1605 Künne StirnF Untergegangen. Neubau 1609. Architekt Matthäus Dingel.
Bauherr Georg Starcke. Eigentümer 1610 Georg Starckeß 1791 Schneidermeister Happelß jetzt Seifen-
fabrikanten Kuhlmann u. König. Erdgeschoß Steinbau, mit Simagurt. Haustür, mit Rundbogen, Quader-
einfassung, toskanischen Quaderpilastern, Architrav, zweiteiligem Oberlicht, rechteckig, mit profilierten Ge-
wänden und Schnörkelwangen, auf Schlußstein Frauenkopf mit Kragen und Haube, anscheinend Porträt,
in den Bogenzwickeln Kartuschen mit Wappen (Löwenkämpfer und „G. S") und Hausmarke, auf Architrav
die Inschrift „ALLE MEIN THVN ZV IDER FRIST STEHET IM NAMEN IHESV CHRIST MEIN
ANFANGK VND MEIN ENDE STHET ALLES IN GOTT HENDE DER STEHE MIR BEY FRVE
VND SPAT BIS MEIN LEBEN EIN ENDE HATTQ" auf dem Mittelpfosten des Oberlichtes die In-
schrift „M D" und Meisterzeichen (Andreaskreuz mit Hakenenden, der eine Balken senkrecht gestellt),
über den Schnörkelwangen die Inschrift „1609".11 Fenster, rechteckig, mit profilierten Gewänden. 3 Ober-
1 Über den Zustand 1814 schreibt die Garküche S. 8: „Vor dem Königs-Thor ist ein einziger Garten, ein einziges Haus dieses
Namens (Gärten und Lusthäuser in dem Geschmack und Styl anderer großer Städte Teutschlands) würdig, die Besitzung des Königlichen
Appellations-Richters, Herrn Brandis, jetzt in eine Bier- und Branntweinschenke, in einen gemeinen Tanzboden umgeschalien, die zwei besseren
und ganz neu erbauten Häuser der Franzosen Grandjean und Delahaye stehen dicht am Thor unbewohnt und verlassen da". Daselbst S. 94:
„Vor dem Königsthor, unweit Delahaye und Grandjean, hatte sich ein Franzose angekauft, der in seinem Garten ein Belveder zur Schau
gab, nach chinesischer Art, buntscheckig und überall durchsichtig. Auf allen vier Seiten war in der Höhe unter dem Schirm P. C. (Paul
Collignon, Hofbuchdrucker) angebracht . . ." Woringer, Arnold S. 173.
2 Casseler Allgem. Zeitung v. 1. Juni 1890. Phot. Aufnahme v. E. Rothe.
3 Casseler Allgem. Zeitung v. 1. Juni 1890. Phot. Aufnahme v. E. Rothe.
4 In der Kreuzstraße lag früher das Gasthaus „Zur goldenen Gans". Sein genauer Platz ist nicht bekannt. Wanderung durch
Cassel Nr. 1237.
5 Häuserverzeichnis v. 1605. Stadtarchiv Cassel E 16 u. K 36.
ß Häuserverzeichnis v. 1605. Stadtarchiv Cassel E 16 u. K 36.
" Häuserverzeichnis v. 1605. Stadtarchiv Cassel E 16 u. K 36.
8 Häuserverzeichnis v. 1605. Stadtarchiv Cassel E 16 u. K 36.
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Kataster. Brandversicherungs-Anstalt Cassel.
m Knetsch, Inschriften S. 260.
1' Nebelthau, Gebäude S. 83.
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