Tafel 386, l
Tafel 429,8
Tafel 438, 1 u. 2
Ankauf des ebenfalls Zanthier gehörenden Hintergebäudes und des zugehörigen Gartens vergrößert}
Schulzimmer und Lehrerwohnungen im Vordergebäude, Lehrerwohnungen und Internat im Hintergebäude.
1785 von den Landständen mit 1200 Talern bedacht. 1788 mit neuer Orgel in der Lehrstube ausgestattet.
1789 Seminargebäude um ein Stockwerk erhöht? Zur Zeit der französischen Fremdherrschaft zunächst
„nebst den daran stoßenden Schulmeister-Seminarium zur Hälfte in ein Finanz-Büreau verwandelt",3 dann
ganz vom Finanzministerium beschlagnahmt; die Wohnräume 1807 beschränkt, 1811 ganz aufgehoben f
1812 Lehranstalt mit einer Bürgerschule vereinigt? das Lyceum in das in der unteren Karlsstraße gelegene
von Malsburg'sche Haus} die Bürgerschule in das Hallengebäude am Königsplatz7 verlegt. 1814 als
Lyceum Fridericianum wiederhergestellt, mit einem Kostenaufwande von 1200 Talern instand gesetzt
und mit zwei neuen Nebengebäuden versehen. 1816 wieder von Lehrern und Schülern bezogenß 1835
bezw. 1840 in ein staatliches Gymnasium umgewandelt, das als Friedrichsgymnasium noch heute besteht.
Jetzt Geschäftsräume und Wohnungen. Eigentümer der Staat. Steinbau, 9 Achsen, 3 Geschosse, mit Kranz-
gesims über dem Erdgeschoß und Bandgesims über dem 2. Obergeschoß. Haustür Vorbau, mit toskanischen
Doppelsäulen und Balkon mit Balustern und seitlichen sitzenden Figuren, Religion und Wissenschaft (Fleiß)
darstellend. Balkontür, mit geradem Gebälk. Haustor bezw. Blende in den Endachsen, mit Rundbogen,
Kämpfern und Schlußstein. Marmortafel, rechteckig, mit der Inschrift „LYCEVM FRIEDERICIANVM"?
Dachgeschoß über den 3 schwach vorgezogenen Mittelachsen, mit Giebel und Kreisfensterßo
Garten hinter dem Hause, bis zur Stadtgrenze, der späteren Wolfsschlucht, durchgehend, früher mit
Lehranlagen für Seidenbau und Bienenzucht versehen.
Hintergebäude im Vorderteile des Gartensßl Zu Beginn des 19. Jahrhunderts nicht mehr vorhanden."
Remisen im Hinterteile {des Gartens, an die Wolfsschlucht grenzend. Abgebrochen. An ihrer Stelle
Neubau des Friedrichsgymnasiums, das Prinz Wilhelm von Preußen, der nachmalige Kaiser Wilhelm II.
bis zur Ablegung der Reifeprüfung besuchte.
Häuser Nr. 48 u. 50.13 Erbaut um 1825.14 Gruppenbau. Steinbau, 4 Geschosse. Mittelbau, 5 Achsen, mit
korinthischen Pilastern im 1. u. 2. Obergeschoß und Architrav über dem 2. Obergeschoß. Fenster im
1 Hess. Beiträge II S. 366, wo als Kosten für den Ankauf 4000 Taler und für die Einrichtung 1300 Taler angegeben werden.
Nach Krieger, Cassel S. 327f, erkaufte der Landgraf „im Jahre 1783 das hinter dem Lyzeum gelegene ansehnliche Gebäude mit dem dabey
befindlichen großen und schönen Garten und verwendete? auf die zweckmäßige Einrichtung des ersteren, sowohl zur Wohnung der Lehrer
als auch einer größeren Anzahl Seminaristen, als auch auf die Umschaffung des Gartens in Maulbeerplantagen, worin zugleich die Zöglinge
die Baumzucht, den Seidenbau nnd die Bienenzucht lernen sollten, die ansehnliche Summe von 30000 Thalern". Danach Piderit, Cassel S. 309 f.
2 Krieger, Cassel S. 328.
' Nemnich, Tagebuch. Hessenland III S. 330.
4 Jacobi, Hugenotten XXV Nr. 17: „ln historischer Beziehung knüpft sich an dieses Haus die Tatsache, daß in seinen Mauern der
westfälische Finanzminister v. Bülow wohnte und daß dort auch der großartige Apparat der Finanzverwaltung des Königsreichs Westfalen
untergebracht war. Alsbald nach seiner Rückkunft von Paris, wo Bülow mit Napoleon I. lange verhandelte, erfolgte sein Sturz und er erhielt
den Befehl, innerhalb 24 Stunden Cassel zu verlassen. Nach ihm zog von Malclius in die Räume ein, der übrigens einen Teil des Grund
und Bodens des Lyzeums Fridericianums zu dem hinter dem Finanzministerium gelegenen kleinen Parke schlug".
5 Bach, Kirchenstatistik S. 37: „1812 wurde die Garnisonkirche in ein Fourage-Magazin verwandelt. Die Bänke und übrigen
Gegenstände wurden erst auf den Boden der lutherischen Kirche gebracht, hernach aber im Lyzeum und in der Bürgerschule verwendet".
6 Vgl. Haus Untere Karlsstraße Nr. 1.
" Vgl. Abschnitt „Hallen" S. 629.
B Weber, Gelehrtenschule S. 324i, S. 355 f, 368i u. 412f. -
9 Über die Schreibweise FRIEDERICIANUM statt FRIDERICIANUM vgl. Regentenhaus S. 30f u. Piderit, Cassel, S. 308 Anm.
10 Grundrisse Murhardbibliothek Cassel. Grundriß u. Aufriß bei Weber, Gelehrtenschule Taf. 2. Aufriß der Hintergebäude auf
„Gedenkblatt an den XI. Mai MDCCLX, als den Jahrestag der vor XXV Jahren geschehenen Eröffnung des Gymnasiums zu Cassel, genannt
Lyzeum Fridericianum. Seinen und des Gymnasiums Freunden gewidmet von Dr. Gross". Über die ehemalige Einrichtung vgl. auch
Münscher, Magazin f. d. Kirchen- u. Schulwesen bes. in Hessen I 2 S. 72 ff.
u Stadtplan v. Selig 1781.
m Stadtplan v. Selig 1822.
13 Abb. bei Zetsche, Zopf u. Empire I, Taf. 14.
14 Auf Stadtplan v. Selig 1822 noch nicht eingetragen.
1826 vermerkt.
Im Kataster, Brandversicherungs-Anstalt Cassel, zum Jahr 1825 bezw.
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