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die Wallrampe getriebener kurzer gewölbter Stollen. Auf der Fuldafront ist auf ganzer Länge des Gebäudes
die Radkammer vorgebaut, die in zwei parallel geschalteten Längszellen je drei gegen einander versetzte Räder
aufnimmt. Vor der starken Außenmauer der Radkammer liegt, an den Finkenherd angrenzend, die Schiffsschleuse,
die sich in einen breiten Graben fortsetzt, der den ganzen Finkenherd umgeht, zunächst das Mühlwasser und
um 12 dann den Stadtgraben aufnimmt. Auf einer kleinen Ansicht aus dem Jahre 17361 erscheint die Radkammer über-
baut und mit Zwillingsdächern abgedeckt. Nach Niederlegung der Festungswerke zeigt sich auf der ursprünglich
vom Wall verdeckten Stadtfront ein schmales Mittelrisalit, während die alten Anbauten verschwunden sind!
Walkmühle auf dem Fuldawehr.
Die auf dem Fuldawehr zwischen der Grabenmühle und der Neustädter Mühle gelegene Walkmühle
war 1398 Gegenstand eines Abkommens, durch das der Amtmann des Ahnaberger Klosters Konrad von Münden
den Wollenwebern auf der Freiheit zu Cassel zum Nutzen ihres Handwerks die Mühle gegen einen jährlichen
ewigen Erbzins von fünf Pfund Pfennigen übergab? Eine Abbildung des Bauwerkes scheint nicht überkommen
zu sein. Auf Müllers Stadtplan aus der Mitte des 16. Jahrhunderts4 ist die Mühle auf dem Wehr nicht mehr
zu finden; dagegen war im 18. Jahrhundert der Kleine Finkenherd nach der Seite des Mühlgrabens zu mit
einer Walkmühle besetztn"
Unterneustädter Mühle.
Erster Bau.
Wann die am rechten Fuldaufer, am nördlichsten Punkte der Unterneustadt gelegene Unterneustädter
Mühle entstand, ist nicht bekannt. Erwähnt wird die Anlage zum ersten Male in der Urkunde des Jahres 1398,
die auch die Große Ahnaberger Mühle sowie die Walkmühle auHührt und soviel erkennen läßt, daß die Unter-
neustädter Mühle damals wie später das südliche Kopfstück des Fuldawehrs bildete. Die Mühle befand sich, wie
erwähnt, im Besitze des Ahnaberger Klosters}; Niedergelegt wurde sie, wie die hessische Congeries' zum
Jahre 1538 vermerkt, durch Landgraf Philipp, der an ihrer Stelle eine neue Mühle erbaute.
Zweiter Bau.
Der Neubau, den Landgraf Philipp errichten ließ} war 1538 im Zuge. Die Mühle erhielt zwölf Gänge.
Der Umstand, daß beim Neubau „die von Cassel länger dann drey Wochen zu Dienst Tag und Nacht Wasser
geschöpfft" haben, läßt vermuten, daß es sich bei diesen von Einheimischen ausgeführten Nebenarbeiten um
' Stadtplan v. Roth 1736.
' Stadtpläne v. Selig 1781 u. 1822.
' Schultze, Klöster Urk. Nr. 322. Werder Nr. 850: „Die Zunft der Wollenweber und Tuchmacher besaß schon im Jahre 1398
unter der Regierung des Landgrafen Hermann des Gelehrten eine eigene Walkmühle nebst Tuchrahmen auf dem Werder; die letzteren standen links,
neben der jetzigen im Jahre 1767 angepflanzten Kastanien-Allee, welche zu dem Schützenhause führt, und wovon noch heute das Grundstück
den Namen ,Rahmenwiese' trägt. Das Handwerk der Wollenweber und Tuchmacher ist im Laufe der Zeiten sehr heruntergekommen, die
Walkmühle nebst dem Tuchrahmen ist verschwunden und an Stelle des letzteren wurde im Jahre 1751 das erste Holzmagazin der Stadt,
welches noch im Jahre 1813 daselbst bestand, errichtet, an das uns nur jetzt noch das kleine, dem Staate gehörige Aufseherhäuschen unter
Nr. 69 erinnert."
4 Stadtplan v. Müller 1547 u. 1548.
5 Auf einer Zeichnung, unterschrieben von Diederlin u. datiert vom 9. März 1768 befindet sich gegenüber der Unterneustädter Mühle
auf dem Kleinen Finkenherd neben der „sogenannten alte Münze" eine Walkmühle. Ein augenscheinlich späterer Plan machte aus der Münze
ein „Brauhaus" und eine Werkstatt, ließ aber die Walkmühle noch bestehen. Das übrige Inventar des kleinen Finkenherdes bestand zu jener
Zeit in einem früher nicht vorhandenen Altan an der Fulda, einem Lusthaus und Schweineställen.
' ' Vgl. Abschnitt „Große Ahnaberger Mühle" S. 606.
7 Nebelthau, Congeries S. 370.
3 Nebelthau, Congeries S. 370. Seiberts Chronik Bl. 14. Schminke, Cassel S. 406. Engelhard,Erdbeschreibung l S. 128. Hessen-
land II S. 44. Prevöt, Baukunst S. 255. f. l-Ioltmeyer, Gemeindebauten. Heidelbach, Kassel S. 66. Kropf, Alt-Cassel S. 149.
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