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eingeschätzten Grundstücken der Oberneustadtf ln Beziehung zum Hof kam sie infolge des Verhältnisses der
Emilie Ortlöpp zu Wilhelm ll. Diese einflußreiche Frau hatte als Favoritin des Kurprinzen in den Jahren
1814 bis 1821 das für sie angekaufte Eckhaus der mittleren Karlsstraße und des F riedrichsplatzes bewohnt.
Als 1821 der Kurprinz den Thron bestieg, wurde die Bürgerstochter nicht nur zur Gräfin Reichenbach erhoben,
sondern auch in das Residenzpalais aufgenommen, wo ihr die Zimmer des zweiten Stockwerkes eingeräumt
wurden? Kurz darauf erhielt sie indessen das anstoßende Haus von Gohr überwiesen, das nunmehr den Namen
des Palais Reichenbach annahmß Die bei dieser Gelegenheit an dem Adelshof vorgenommenen Änderungen
dürfen als so umfangreich angesehen werden, daß das Haus den höfischen Gebäuden zuzuzählen ist. Nachdem
1831 Kurfürst Wilhelm ll. und mit ihm die Gräfin Reichenbach Cassel für immer verlassen hatten, kam im
folgenden Jahre das Haus in den Besitz von Kurprinz Friedrich Wilhelms morganatischer Gemahlin Gertrude,
geborener Falckenstein, geschiedener Lehmann, die der fürstliche Gatte zur Gräfin von Schaumburg und dann zur
Fürstin von Hanau erhob. Seit dieser Zeit führte das Gebäude auch die Bezeichnung als Palais Hanau.
Durch Verfügung höchsten Ortes vom Jahre 1843 wurde bestimmt, daß dem „ehemals gräflich Reichenbachschen
Hause" hinfort die Benennung „Kleines Palais" beigelegt werdeß Als Zubehör des Hauptbaues wird 1847 ein
anstoßender Saalbau erwähnt? Ein Jahr später stellte die Hofbaudirektion „allerhöchstem Befehle zufolge
Risse nebst Kostenanschlag über den Aufbau einer dritten Etage auf das kleine Palais in der Königsstraße" auf};
Der mit 9220 Talern veranschlagte Entwurf kam indessen nicht zur Ausführung. 1881 ging die Besitzung durch
Kauf für den Preis von 75000 Taler an den Bauunternehmer Schmidtmann über, der das herrschaftliche Haus
zu Läden und Mietswohnungen umbauteF Das im Erdgeschoß eingerichtete „Palais-Restaurant" hielt im Namen
die Erinnerung an die einstige fürstliche Bestimmung des Hauses fest, bis 1912 ein abermaliger, noch gründ-
licherer Umbau das „Hackerbräu" schuf.
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Tafel 15
Tafel 16
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Wie die älteren Stadtpläne erkennen lassen, ging das Grundstück des Palais Reichenbach ebenso wie die
Nachbargrundstücke des Palais von Jungken und des Palais Hessen-Rotenburg von der Königsstraße bis zur
Karlsstraße durch. Einzelheiten des Lageplanes aus der Zeit, da das Haus im Besitze von Gohr sich befand,
zeichnet 1781 Seligs mit hinreichender Deutlichkeit. Den vorderen Teil des Grundstückes nimmt das Wohn-
gebäude und, von diesem durch einen kleinen Hof getrennt, die Gruppe der Nebengebäude ein, die aus einem
Mittelbau und zwei Seitenbauten bestehen. Auf dem Hinterteile des Grundstückes ist ein Garten eingetragen.
Ein in der Flucht der Karlsstraße verzeichnetes lang gestrecktes Bauwerk wird man als das Stallgebäude anzu-
sehen haben. Seligs Lageplan von 18229 bringt die Änderungen, die beim Einzuge der Gräfin Reichenbach
vorgenommen wurden. Die Hintergebäude sind verschwunden. Dafür erscheint an der Nordseite des Hofes
ein an das Hauptgebäude anstoßender langer Nebenflügel, der Saalbau. Die früher an der Hinterfront des
Wohnhauses festzustellende kleine Freitreppe ist durch ein halbkreisförmiges Treppenhaus ersetzt.
Aus der Zeit des Umbaues des Hauses zu einem Palais scheint eine Zeichnung 1' herzurühren, welche
die Front an der Königsstraße wiedergibt. Vermutlich handelt es sich um einen Entwurf, der zwar in Einzel-
heiten noch abgeändert wurde, im Wesentlichen aber doch, wie ein Vergleich mit dem späteren Bestande
ergibt, zur Ausführung kam. Die dreigeschossige Putzfront besaß elf Fensterachsen. Die fünf mittleren waren
durch ein schwaches Risalit vorgezogen und mit einem flachen Dreiecksgiebel abgedeckt. Auch die Endachse
1 Eisentraut, Kaserne S. G4.
' Regentenhaus S. 33 f. Müller, Kassel S. 148. Hess. Erinnerungen S. 86 ff.
' Cassel u. Wilhelmshoehe 1828 S. 41. Apell, Cassel 1831 S. 26.
4 Staatsarchiv Marburg M. St. S. 5190.
5 Kataster. Brandversicherungs-Anstalt Cassel.
' Staatsarchiv Marburg M. St. S. 5191.
" Hess. Erinnerungen S. 88. Schmidtmann, Erinnerungsbilder S. 380 f.
8 Stadtplan v. Selig 1781.
' Stadtplan v. Selig 1822.
" Handzeichnung. Hofbauamt Wilhelmshöhe.
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