Darunter läuft ein breites Weinlaubgewinde.
Auf dem Feld ist einerseits eine Madonna, anderseits Christus als llirt unter Palmen in gut rnodellirtem
aber viel zu hohem Relief angebracht.
Eine Krone existirt nicht oder ist ganz in das Joch eingelassen, und mit einer starken (lentralschrziube
befestigt.
Auf dem 'l'hurn1 sitzt ein Kreuz von guter Zeichnung, welches nach Angabe des Pfarrers erst bei der
letzten Restauration entstanden ist. Auf dem Chorgiebel jedoch hat sich eine originelle Windfzihne erhalten,
bei welche der Halbmond sieh um die Sonne dreht, und auf dem östlichen Schitlgiebel ein Kreuz mit Hahn.
welche beide noch mittelalterliche Form zeigen, aber wohl mit dem Dachstuhl erst um 1530 entstanden sein
dürften.
Epitaphe.
Es müssen ehemals zahlreiche ältere Grabsteine der dort ansässigen .-Xdelst'ainilicn vorhanden gewesen
sein, und ein Theil desselben wird in dem Geplätte der Kirche umgedreht verwendet sein. Der wichtigste
erhaltene ist
1) Der Grabstein auf der iiusseren südlichen Oberseite Tab. 288.
Um das schmale rechteckige Mittelfeld, mit dem Bild des Verstorbenen, läuft (lie Rundsclnift in
Majuskeln:
ANO -I)N1 1x FEsTU nnxrr: ulcirrnulns vme
CONRADUS DE SIWCCKIGLBICRU} CAN I MUG ET l'AS'1'0ll I JHHM l).
In den Ecken des llittelfeltles stehen 4 Wappenschilde, von denen die beiden oberen das Geschlechts-
Wappen zeigen, die unteren leer sind.
2) Grabstein aus dem 14. Jahrh. ohne Umschrift, am Rand mit 6 Wappen. Auf dem Älittelfeltl
steht unter einem baldachinartigen Ornament eine Frauengestalt. Er ist jetzt im Pfarrgarten an einer Mauer
aufgestellt und zum Theil mit Erde bedeckt, sodass eine Aufnahme nicht möglich war.
3) Grabstein im Inneren der Kirche rechts vom Nordportal. Er ist sehr stehlecht beleuchtet, und nur
nach dem Wegräumen von Kirchenbänken.sichtbar.
Den oberen Theil der Fläche nimmt ein Ornament aus Astwerk ein, in welches die von einem Engel
getragenen Wappen, der Stephani und von Wolfskeln mit Spruchbiiiiderii vertiochten sind. Auf dem (lrund die
Jahreszahl 1533. Darunter steht in zwei Columeil die vielfach verletzte an sich schwer lesbare (von NVoIf ganz
falsch gegebene) Inchrift, von deren Lettern (Tab. 302, B, 2) eine Probe giebt. Die im Original zusammen-
gezogenen Buchstaben konnten im Satz leider nicht wiedergegeben wertlen, doch sind sie auf der Tafel meist
erkennbar. An vielen Stellen hängen die Worte Ollllß Trennungszeichen oder Abstand zusammen. Es sind
desshalb im folgenden Abdruck überall Punkte gesetzt, wo das (ilriginal solche hat, sonst Kommata. Die
Theilung des Textes in Hexameter ist durch i}, die mittlere jedes Verses durch angedeutet.
Leider erscheint der Künstlername etwas räithselhzift, er ist desshztlla nach sorgfältiger Abformung auf
Tab. 302 besonders abgebidet.
HlU 'l'l'1GITN'R, PAR
VA BECH'I'OLI)VS SIWQULXNI
TERRA QVI MA
GNIS MAGXA PREBICRIC, V
IRIS IS, STATV
QVE SVMMYS ULIMPI RE
GNATOR SAXA,
MPINTIC, FIDEM QUE, DEU M
ILLE QVIN(HCNT() VIC
ESIMO QVOQVP} SICCVDO,
ANNU SALVTIS (DIN
IVM MOWIXÄLIVM
?
ICIVSDIC VXUR,
LXCIC'J' ET E, XUIHLI
HIU (i
ICNERIC XXJÄ-X BEO
HTOLD], (JONIVNX B
RIGITA PIA VALlü
HOC, OPVS INDV
AVRI(III SVJVIWIHC, A
Die Lesung bei Wolf und der daraus gezogene Schluss ist also falsch.