Birstein.
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hängt. Sie erhielt ein „Gehezass'" durch den Schreiner Jorg aus Biidingen, für welches "der biltschviitzer zu jnlda"
einen "hullzenen kopß" schnitzte.
Ob diese Uhr jedoch an dem Thurm III oder V angebracht war, ergiebt sich aus den Rechnungen
nicht, da auch Arbeiten an anderen Stellen des Schlosses gleichzeitig vorkommen, wahrscheinlich ist jedoch V
gemeint, da von einer alten Uhr die Rede ist. Die Schreinerarbeiten in dem Flügel A machte der Hofschreiner
Josl aus Büdingen: 51 Ranzen im nerren baue zu machen (Fenster) Die zvier genzaehe im newen baue zu
weihen und zu feßeln saznpt der selben thüren zn machen die anssladzizeg und die Doppelfenster im vnder klein
stüblein zu defeln die auszladnng vnd jensfer in der Jnngjrauenstzebezi zu lreden und benck (iarin zu nzaehen
die badstnben geu-edt u. s. w. Die Anrichten in die lmchen machte (lagegen der Zimmermann vneisfer elaus.
Ausführlich wird über die Oefen mit eisernen: Untertheil und Aufsatz aus Kacheln berichtet, die der
Häfner Bingelhans lieferte und setzte. Einer derselben lag in der sfnben gegen dem brennen aber im nerven bane.
Auch die Ausstattung mit vnessizignen "hernlezavhterio", giszbecken, giszlrandel, salfzkandel alles von. Englvlscrhenz Zinn
vnd pilwergk, einem zinnernen handfasz, einen: Enlenere handffasz, mit male schlosz und schranu- klinek, einem be-
schlagenen Hirsehhorzi (Leuchter), welche vneister Simon der Schlosser anfertigte, mit Bettzeug z. B. einer groszen
provendischezi gesiegellevi beth Ziehen mit vierzindzrrazzzig sfreijfere ist nicht vergessen und bietet manches interessante.
In dem Jahr 1551 wird auch eine Mauer "ZNVISCIIGII dem Thor und der innersten Ilotinauer" erwähnt.
für welche kraeksteioi und schieszlöeher gefertigt werden, während zu dem Thor ein Bogengestell und ringen in die
thor pfannen kommen. Es kann dies nur eine an Stelle der Nordwand des Flügels C den Hof abschliessende
mit ausgekragtem Wehrgang versehene Quermauer bedeuten, von der das Thor Nr. 3 noch erhalten ist.
Das
alte
Rüsthzlus
VOII
1553.
Der näehstalte Bau ist der Flügel D, jetzt Plrbprinzenbau, ursprünglich wohl Rüsthtius und Kutsehcnliuu.
Ueber ihn ist aus den Archivalien nichts näheres bekannt. da Rechnungen aus der zweiten Hälfte des 16. Jahr-
hunderts his zum Jahr 1591 leider fehlen. Dafür ist das Datum 1553 über der 'l'hüre des Wcndeltreppen-
thurmes eingehauen, und die Zahl 1591 über dem runden östlichen 'l'horbogen beweist eine frühe Aenderung
der Bestimmung und Disposition des Ganzen. Jetzt ist der Unterstock in zwei Räume getheilt. deren west-
licher später unterkellert wurde. Leider hat der ganze Bau bei der jüngsten Einrichtung des Innern „in
deutscher Renaissance" (e. 1886) seine sämmtliehen alten Fenstergewäintlc und jede Spur der alten Disposition
verloren.
Der Capellcnbau von 1555.
Auch bei dem Flügel C, dem Capellenbau. fehlen Rechnungen und sonstige Autzeiclmungen über dic
ursprüngliche Anlage und den Erbauer. Die Erbauungszeit dürfte durch eine Inschrift über der zierlichen
einfachen Thüre (Tab. 212) bestimmt sein, welche danach zu der Schlosseapelle führte; und Steinmetz wird
meister Asmus noch gewesen sein.
3m iar 1555 ift biete (Sapelle burd)
ben Qßnlgeborn bern Steinhart von iyfen
burgf (ljrefeit 5m bubingen Giott 311
(ihren auiierbaugt morben Qlmen
Leider ist der Inschriftenstein zur Einrichtung eines Oberlichtes entfernt, und seitlich eingemauert
werden, als man (nach den Rechnungen) im Jahr 1763 „die alte Kircheu zu Zimmern cingericihtet, die „'l'reppe
gewendetu und einen neuen Eingang von dem zweiten Stockwerk des alten Baues A her angelegt hat. Da
nun bereits im Jahre 1529 eine Capelle bestand (für welche Schloss und Schlüssel gemacht werden), und noch
1545 „eine Banck- und Sitzladen in der kleinen Stube neben der Capelle mit Schloss und (äehenku angebracht
wurden, so muss eine ältere entweder an der gleichen Stelle bestanden haben oder an einer passenden
(orientirten) Stelle der anderen ältem Flügel, etwa an B nach M hin, untergebracht gewesen sein. Nach
Vollendung des vorderen neuen Hauptbaues H kam sie 1768 in diesen, und hat auch da schon ihre Stelle
gewechselt.
Der Flügel C hat in seinem unteren Stockwerk kleine Fenster mit altem Profil, welche zur ursprüng-
lichen Anlage desselben gehören. Die Capelle muss demnach in dem mittleren Stockwerk gelegen haben,
welches durch ein Gesims markirt ist und dessen Fenster augenscheinlich crnietlrigt wurden, als man im