Full text: Kreis Gelnhausen : Text (1)

Die Höfe des deutschen Ordens. 
erhalten. Von Interesse ist ein äusserst kräftig proiilirtes harokes hölzemes Treppengeländer, und im Dach- 
stock die Spuren einer ehemals mit Malerei verzierten Giebelstube. Von dem. Kamin mit Wappen, welchen 
Hundeshagen in seiner Sammlung aufführt, liegt ein Theil des Sturzes in dem Pfarrgarten, die Glasmalereien, 
welche wohl das Versammlungszimmer schmückten (Tab. 16) sind dagegen spurlos verschwunden, wennrnicht 
die auf Schloss Mainberg befindlichen, angeblich aus der Marienkirche stammenden, mit diesen (oder zuge- 
hörigen) identisch sind 1). 
Die im Hof isolirt stehende Scheuer  wurde 1837 zu einer katholischen Pfarrkirche eingerichtet, 
nachdem die Gemeinde die ganze Besitzung. erworben, und in dem Haupthaus Pfarrei und Schule untergebracht 
hatte. Der Bau erhielt einen hölzernen Thurm mit neuen Glocken, und unter Verwendung von auswärts über- 
nommener alter Stücke eine charakterlose Ausstattung, von der nur der antikisirende etwa aus dem Anfang 
des 19. Jahrhunderts stammende Altar erwähnenswerth ist. In der Nordostecke neben der Eingangsthüre ist 
ein polygones reich protilirtes und mit Spitzschilden auf den Hauptflächen verziertes Fragment eingemauert, 
ausgehöhlt und als Weihbecken benutzt, welches wohl mit einem in der (ausgebesserten) Stadtmauer auf der 
Westgrenze des Ordenshofes steckenden, dem Riesen einer öseitigen Todtenleuchte oder einem andern ähn- 
lichen Gebilde (Tabernakel, Bildstock) entstammenden weiteren Fragment zusammengehört. Das vorderste 
Schild trägt das Wappen der von Selbold genannt im Steinenhaus (10 Lilien), welches bereits mehrfach erwähnt 
ist, und dürfte das Fragment demnach in den Ausgang des 14. Jahrhunderts zu setzen sein. Es wird, da 
das Dentschordenshaus keine nachweisbare Capelle besass, wohl von einer der andern zerstörten Kirchen oder 
von einem der Kirchhöfe hierher verschleppt sein. 
im Ordenshof steht der Tab. 126 abgebildete interessante Z.iehbrunnen aus dem Jahre 1587. Von den 
Kirchengeräthen ist die aus dem Anfang des 19. Jahrh. stammendeMonstranz (Tanz?) allein bemerkenswerth. 
1) trutz gegebener Zusage hat Verfasser erbetene Photographieen derselbe nicht erhalten.
	        

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