Full text: Kreis des Eisenberges (N.F., Bd. 3)

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Goddelsheim 
geln der Bursfelder Kongregation im Kloster durchführe. 1505 beruft Graf Philipp zu dem 
gleichen Zweck die Abtissin Sophie Gases des Klosters Herzebrock. Diese beruft als Abtissin 
des Klosters Sch. Ursula von der Kecke, von der die Bursfelder Reformen durchgeführt wur 
den. Km 5. Dezember 1518 brannte die Kirche mit fast allen Klostergebäuden ab. 1519 wal- 
deckische Kollekte zugunsten des Wiederaufbaues. 1521 bestätigt Kaiser Karl dem Kloster Cor 
vey das Kufsichtsrecht über Sch. 1557 läßt Graf wolrad II. von waldeck durch den Pfarrer 
Jonas Trygopherus von Niederense die Reformation im Kloster einführen. Daraufhin ver 
gebliche Widerstandversuche durch den Kbt von Corvey, der selbst in Sch. erscheint. Bestätigung 
der Einführung der Reformation durch die Wildunger Synode von 1558. 1582 wird die Gräfin 
Knna Katharina von Waldeck, Tochter Wolrads II., als Abtissin eingesetzt, von ihr wird das 
Kloster durch die Ordnungen von 1591 und 1609 in ein freiweltliches Jungfrauenstift für den 
Kdel und den vornehmen Bürgerstand umgewandelt. Vas Stift wurde 1848 aufgehoben. Schon 
1808 war das Stiftsgebäude wegen Baufälligkeit abgebrochen worden. — Die Klosterkirche 
ist 2. 6- 13- Jh. erbaut worden. Sie besaß ursprünglich einen quadratischen Chor und an der 
Rordseite ein Ouerschiffjoch und ein Seitenschiff in basilikaler Knlage, während der Rordseite 
des Hauptschiffs die Klostergebäude vorgelagert waren. Kn der Westseite befand sich ehemals 
ein Turm. Kn den Pfeilern des Innern waren ursprünglich Statuen angebracht. — Die Kirche 
brannte zum erstenmal am 5. Dezember 1518 aus und wurde in den darauf folgenden Jahren 
wiederhergestellt. Sie ist nach Kufhebung des Stiftes als Scheune der Meierei Schaaken be 
nutzt worden und brannte infolge Blitzschlags am 9. Mai 1913 vollständig aus, wobei die 
Gewölbe einstürzten. Seitdem Ruine. Unter dem Bauschutt im Kirchenschiff sollen sich noch 
eine Knzahl älterer Grabsteine befinden. — 3m Jahre 1526 wurden für die Kirche drei 
Glocken neu gegossen, die größere war der Jungfrau Maria, die mittlere dem hl. Venedik- 
tus, die kleinste dem hl. Vitus geweiht. 
Die Uirchenruine 
Grundriß. (Kbb.26). von der ehemals zweischiffigen basilikalen Knlage, die dem gebundenen 
System angehörte, sind die Vierung und die zwei Langhausjoche erhalten,' spätromanisch-früh- 
gotisch. von den Wänden des Seitenschiffes im Korden, des Ouerarmes im Korden und des 
Chores im Osten sind Reste als Stützpfeiler stehen geblieben. 
Gdf. 28 ' Aufriß: Außeres. Kalksteinbau, in Bruchstein mit Ouaderkanten,' die Westfront ganz 
in Ouaderwerk errichtet. Die Gbergadenfenster in Schräglaibung aus Ouaderwerk, mit Kehl 
gewände. Die in der Südwand sind noch rundbogig, das östliche zugesetzt,- die der Kordwand 
sind bereits spitzbogig. Kn der Südwand, den Gewölbeträgern des Innern entsprechend, Mauer 
ansätze. vermutlich gehören sie einem einst hier vorgelegten Klostergebäude an: von seinem 
Obergeschoß aus führt eine rechteckige Türe zum Westjoch und ein mit Konsolsturz abge 
schlossenes Fenster zum Gstjoch des Kirchenschiffes,- von seinem Untergeschoß aus eine querrecht-
	        

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