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Meineringhausen
Meineringhausen
Dorf an der Straße Wildungen—Norbach. Haufendorf an dem zur werbe fließenden walmebach, in nach
Süden hin leicht ansteigendem Gelände. 546 Einwohner.
Quellen: Staatsarchiv Marburg: Urkunden ab 1350. llopiare. Landregister I5Z7 u. 1541. Salbuch 1682.
Langenbecks Nachlaß. Im Bürgermeisteramt: Salbuch.
Literatur, w. Classen 273. L. Lurtze 654f. v. Mettenberg Mskr. 1738, T. I Uap. II 8 5. varnhagen, Grdl.
I 56 f. Vers. Mskr.
(öeslhiä)ie. Menerinchusen (1240), Menrinchusen, Mepnrickhusen und IRepnrinchusen (um
1350), Meinrinkhusen (um 1400), Meinerkusen (1410), Meynerkhusen (1422), IRepnrichusen
(1465), Mannerinckusen (1537), Meinerchusen (1541).—
1240 wird ein Adeliger Tesarius de Menerinchusen genannt. 1269 besitzen die von Itter den
sehnten. Um 1350 haben die von Trmelinchusen und von Uledereve Höfe von Toroep zu Lehen.
Den vorfzehnten hat Conrad Spirinc als waldeckisches Lehen. 1410 trägt Johann wedereve
dem Grafen Heinrich von Waldeck seine Güter in IR. zu Lehen auf. Der Graf empfängt sie
vom Abt zu Corvey zu Lehen. Seitdem bestehen in M. Corveysche und Waldeckische Lehns
güter. Die Familie Schwalenstöcker (heute noch in Korbach ansässig) hat 1410 und auch noch
1533 einen Hof als Lehen. 1460 erhielt Heinrich von Immenchusen den Zehnten und ein Gut
als Ivaldeckisches Lehen. 1465 hat auch Heinrich von Gudenberg einen Hof daselbst. 1497 ver
zichtet Kloster Berich auf das Erbe der Klosterschwester Anna von Immechusen gegen eine Stif
tung des Heinrich v. 3. 1502 verkauft Graf Philipp von lvaldeck dem Johann von wol-
meringhausen das Dorf M. für 200 Gulden. Er soll das Gut aber erst nach dem Tode des
Henrich v. 3. in Besitz nehmen. 1505 verpfändet Johann von Ivolmeringhausen dem Kloster
seinen erbeigenen Hof zu M. und zahlt eine jährliche Rente. 1533 belehnt Graf Philipp d. ä.
Hermann von Ivolmeringhausen auch mit dem Zehnten, den bis dahin Heinrich v. 3. inne
gehabt hatte. 1537 gehört IR. zum Amt Landau, ist aber den von Ivolmeringhausen ver
pfändet. Diese hatten auch die Gerichtsbarkeit im Dorf inne. Rach ihrem Aussterben 1635
fielen die Lehen an Corvey und lvaldeck heim. Corvey belehnt 1636 den Turt von Twiste,
der die älteste Tochter Mechthild des letzten v. U). geheiratet hatte. Die von Twiste starben
1715 aus. Friedrich Wilhelm von Gaugrebe hatte das von Twistesche Gut bereits seit 1699
in seinem pfandbesitz und wurde 1708 von Corvey damit belehnt. Die von Hanxleden, die seit
dem Aussterben der von wolmeringhausen im Jahre 1635 Ansprüche erhoben, erhielten 1746
durch Reichskammergerichtsurteil die Hälfte der Güter zugesprochen. Die von Gaugrebeschen
Güter fielen nach deren Aussterben im Jahre 1788 an die Fürsten von waldeck zurück. Die
adelige Jurisdiktion wurde aufgehoben und ging an das Amt Landau über. Kammerrat Klein
schmidt zu Arolsen wurde vom Fürsten mit dem Gut belehnt. Dieser verpachtete es an Justizrat
Redlich weiter. Vas Gut ist heute im Besitz des Freiherrn von Kleinschmidt-Lengefeld. Das alte
Stammhaus der von wolmeringhausen brannte 1570 mit allen Trb- und Pfandbriefen ab.
Ts wurde eine neue Burg mit Palisaden, Wassergräben und Zugbrücke errichtet. 1636 er
wähnt. 1826 ist dieses durch ein neues Gutshaus aus Fachwerk im Biedermeierstil ersetzt wor
den. Die Junkermühle, „Klippmühle" genannt, am sogen. „Höllenstein", einer Felsenhöhle bei
Alraff, ist von den von Gaugrebe in der ersten Hälfte des 18. Jh. errichtet worden. — 1738
50 Wohnhäuser. — Bei M. liegt die Wüstung Reckeringhausen (nach Strothe hin), ein ehemali
ges Kirchdorf mit einem Burgsitz. Der „Rönnekenberg", später INühlenberg genannt, bei IR.
wird 1529 von Kloster werbe an Hermann von Wolmeringhausen verkauft. — 3m 18. Jh.
wurde bei KT. ein Kalkstein („IRehlstein" genannt), gebrochen, den der Bildhauer Krau ver
wendete.