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K o r b a d)
Der untere Herrenhof
(5efd)id)te. 1564 von Graf Philipp V. für die gräfliche Familie erworben. Der Hof war
1475 im Besitz der Familie Winter und gelangte durch Erbschaft in den Besitz der Wölfe von
Gudenberg. 1592 erklären Bürgermeister und Rat, daß der gräflichen Familie auf dem un
teren Herrenhof Keine besonderen Privilegien und Freiheiten, insbesondere Keine eigene Ge
richtshoheit zustünde, da dieser ehemals ein bürgerlicher gewesen sei. Um 1600 befanden sich
im unteren Herrenhof die ÑmtsKanzlei und Registratur. 1655 wird auf dem Hof eine Zehnt-
scheune errichtet. 1765/66 Errichtung eines neuen Fruchthauses durch Landbaumeister h. W.
Escher. 1743 und 1790 Wiederherstellung der alten Zehntscheuer. 1805/06 wird das alte Ñmts-
haus abgerissen und von Landbaumeister Theodor Escher das neue Ñmtshaus erbaut.
Über Bestand vergl. unter Bürgerhäuser, Untere Straße Nr. 1 u. 3.
Gotische Steinhäuser
Taf. 76' Steinhaus am Ui lian (Uirchplatz Nr. 2, Städt. Museum). 15. Ih. UalKsteinbau aus
rohen Duadern von ehemals drei Geschossen (vermauerte Luken entsprechend denen am
Steinhaus am Lnser Tor!). Traufe zum Uirchplatz. Die heutigen Fenster (16. Ih ) in zwei
Stockwerken angeordnet. Zweiteilig, profiliert in Plättchen und Uehle. Der heutige Zugang
moderne Erweiterung eines ehemaligen Fensters. Steintraufe mit wulstkehle. Über den
Schmalseiten Treppengiebel von vier Stufen mit Plattenabdeckung. Die Giebelflächen in
Bruchstein, steinsichtig verputzt. In der südlichen Giebelwand ein kleines Spitzbogenfenster, ver
mauert.
Inneres. Die Geschosse nicht unterteilt. Tonnengewölbter Ueller. Im Erdgeschoß Ualkstein-
Taf. 76' Kamin, bez. 1604,' gekehlte Wangen, unter dem Fries Gesims aus Uehle und zwei Plättchen.
Deckgesims mit Sima und Uonsolfries. Reben dem Uamin zugesetzte Tür, die zu dem rückwärts
anschließenden Fachwerkhause Stechbahn Nr. 15 führte. Flachbogige Fensternische. — Südlich
anschließend ein kleinerer Bau (noch heute zu Haus Stechbahn Nr. 15 gehörig) mit steinernem
Untergeschoß- Ualkstein, grobe Duader bzw. Bruchstein. Zweiteiliges Rechteckfenster, in Plätt
chen und Uehle profiliert, 16. Ih. Obergeschoß Fachwerk, Satteldach mit Falzziegeldeckung.
Taf. b7' Steinhaus in der Violinen st raße (Rr. 3, Jugendherberge). Dreigeschossiger UalK
steinbau aus steinsichtig verputztem Bruchstein mit Duaderkanten, auf rechteckigem Grundriß,
Giebel zur Straße. Die rechteckigen Fenster im Dbergeschoß, bzw. im rückwärtigen Giebel im
Erdgeschoß zweiteilig mit gekehltem Gewände. Die oberen Fenster lukenartig, gefast. Im
Straßengiebel im Erdgeschoß jüngeres Fenster in gefastem Sandsteingewände. Gedrehte Gitter
stäbe mit Ringverbindung. Links daneben kleine vermauerte Spitzbogenöffnung. Ihr ent
spricht im Inneren Rische mit gekehltem Schräggewände. Ñn südlicher Langseite spitzbogige
Tür mit gekehlter Gewändeschräge. In Dbergeschoßhöhe Spitzbogentüre, einst vermutlich zu
einem Ñltan oder einem Verbindungsgang führend. Daneben Mauerverzahnung. Ebensolche
am Straßengiebel rechts, vierstufige Treppengiebel, über Uehlkonsole seitlich auskragend.
Die unteren Stufen an der Straßenseite von Vierpaß durchbrochen. Traufkehle. Satteldach
im Süden mit Pfannen, im Norden mit Falzziegeln gedeckt.
Inneres. Im Erdgeschoß Uamin mit gefasten Wangen und Rbschlußprofil aus Viertelwulst
und Platte. Die Fenster, z. T. mit gekehltem Gewände, in betretbarer, flachbogiger Schräg
nische. Balkendecken. Ueller mit rundbogigem Tonnengewölbe. Zu ihm jüngerer Zugang von
außen durch einen mit rundbogiger Tonne überwölbten Schacht' innen schlichtes rundbogiges
Gewände. Daneben führt die alte Mauertreppe zum Erdgeschoß. Ihr oberer ñusgang ver
mauert.
Taf. 68' Steinhaus am Enser Tor (ñbb. 46) (in Verbindung mit Fachwerkhaus Lnser Straße
Rr. 7). UalKsteinbau aus rohen Duadern über rechteckigem Grundriß, Giebel zur Lnser Straße,
Langseite zum Uathagen. Kellergeschoß, zwei Vollgeschosse, drei Dachgeschosse. Sechsstufige steile
Treppengiebel über Uonsole seitlich auskragend. Plattenabdeckung. Im Straßengiebel die
oberste Stufe von Vierpaß durchbrochen. Rechteckige Luken, Gewände einschließlich Sohlbank