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K o r b a cf)
traf. 68' tung des Rathaussaales erneuert. — Die Rolandfigur stand ursprünglich auf dem alt-
städter Marktplatz vor der alten Waage. Sie war das Zeichen der alten Gerichtsstätte und
Symbol der stadteigenen Gerichtshoheit. Die Figur wurde während eines Streites der Stadt
Korbach mit der gräflichen Landeshoheit zu Beginn des l7. 3H. vom Marktplatz entfernt
und um das Jahr 1619 an den Strebepfeiler rechts vom Südportal der Kilianskirche ver
bracht. l9Z7 wurde die Figur wieder als Roland an der Nordwestecke des Rathauses auf
gestellt.
Bestand
Zweigeschossiger Kalksteinbau aus steinsichtig verputztem Bruchstein mit Ouaderkanten. Recht
eckiger Grundriß, Langseite zur Straße. Mittelalterlich ist nur das Mauerwerk der Rußen
wände mit dem Treppengiebel im Süden. In der Giebelwand zwei rechteckige Fenster mit
gekehltem Gewände und pfostenkreuz. Zum zweiten Dachgeschoß zwei niedrige Spitzbogenfen
ster mit gekehltem Gewände und Nasenmaßwerk. Darüber zwei schmale höhere, vermauert. Die
fünf unteren Giebelstufen von beiderseits gekehlten Vierpässen in Rundfeld durchbrochen. Die
unterste Stufe über Kehlkonsole auskragend. Die Maßwerkfigur der obersten Stufe ist blind,
außen belegt mit schrägliegendem Schild mit Korbacher Wappen. Steinerne Deckplatten. — Die
Gewände der Fenster an Langfront und nördlicher Giebelwand mit sehr flacher Kehle pro
filiert, zum größten Teile erneuert. Traufe mit flachem Kehlprofil. Uber den 1931 ange
legten Rrkaden eingemauert ein flachspitzbogiges Blendfeld mit Kehlprofil und dünnem Nasen
maßwerk. Darin schrägliegender Schild mit Korbacher Wappen. (Ehemaliger Fensterabschluß?)
Taf. 68' g n der Nordwestecke des Rathauses eine R o l a n d f i g u r in rotem Sandstein (H. 1,47 m).
Ritterfigur in Rüstung und Helm mit aufgeklapptem visier. In der rechten Hand hält der
Ritter eine Fahne, in der linken den Riemen des auf den linken Fuß gesetzten Schildes. Der
Schild hat die Form einer rechteckigen, mit Rippen versehenen Tartsche. Spätgotisch, um
1460/70. — Dem Umbau von 1931 entstammt auch der verschieferte Turm vor dem Nordgiebel.
Ausstattung
Taf. 81' Fürst Karl von Wal deck, Gl auf Lw. I). 1,44, Br. 1,16 m. Stehendes Kniestück im Brust.
Harnisch mit rotem grün geränderten Ordensband und Stern des Hubertusordens, im blauen
goldbestickten Samtrock und rotem hermelinumhang auf der rechten Schulter. Die linke Hand
faßt an das Klappvisier des Helmes, der links vorn auf einer Erderhähung liegt, die rechte
Hand weist mit dem Kommandostab seitlich nach hinten. Line in manchen Teilen (Kommando
stab, Hintergrund, Rockfarbe) abgeänderte Wiederholung des gleichen Bildnisses von Martin
von Meytens im Rrolser Schlosse. Meytenswerkstatt, um 1745. Zugehöriger holzgeschnitzter
Rokokorahmen, auf der oberen Mittelkartusche 6-Spiegelmonogramm und Fürstenhut. Siehe
Walter Kramm: Fürst Karl von Waldeck und die beiden wiener Hofmaler Martin von Mey
tens und Rugust Ouerfurt. Zeitschrift des Deutschen Vereins für Kunstwissenschaft, Berlin 1938.
Taf. 83' ^ürst Friedrich, Gl auf Lw. h. 0,78, Br. 0,60 m. Brustbild in Rahmen mit ovalem Bild-
ausschnitt. Roter goldbestickter Rock mit schwarzem Kragen und Stern des Hubertusordens,
weiße goldbestickte Weste mit weißer Halsbinde, von Friedrich Maul, um 1811 (nach Kor
bacher Stadtarchiv).
Rmtskette des Bürgermeisters (im Heimatmuseum ausgestellt). Neue silberne Kette mit
Taf. N7' zwei Rnhängern: a) Löwenfratze mit losem Ring im Maul, umschlossen von einem Ring aus
gedrehtem Draht' Fratze aus getriebenem Goldblech, an einen Ring gelötet. 0 4 cm. 2. h.
16. 3f). b) Stadtwappen auf halbrundem Schild, in Rollwerkkartusche, darauf „15/89" gra
viert. Der Rollwerkrahmen auf Rückblech aufgelötet, ebenso das Stadtwappen. Rn letzterem
Stern und Mitra mit schwarzer Masse gedeckt. Silber vergoldet. £). 8 cm, Br. 6,5 cm.
Karte der Grafschaft waldeck von Justus Moers, 157 5. Holzschnitt aus
6 Holzstöcken, in Vogelperspektive gezeichnet. Papier auf Leinwand, teilweise beschädigt.
96x81 cm. Dargestellt ist die Grafschaft waldeck mit der Freigrafschaft Düdinghausen, dem
Rstinghäuser Grund, der Grafschaft Züschen und der Herrschaft Itter. Oben links das Waldecker,
oben rechts das Lippesche Wappen. Rn den Seitenrändern die Wappen des Waldeckischen Rdels