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K o r b a d)
„Friedericianum" genannt. 1778 Anlegung eines Amtsfruchtbodens auf dem Dachboden. 1788
Errichtung eines Erweiterungsbaues. 1815 Anlegung eines zweiten Amtsfruchtbodens durch
Landbaumeister Theodor Lscher. Anbau des rückwärtigen Aulaflügels 1884/85. Ausbau des
Dachgeschosses 1932/33 durch Gberbaurat Quetjl. — Seit 1938 Alte Landesschule.
Bestand
Zweigeschossiger Kalksteinbau über langgestrecktem Rechteck, auf mittelalterlicher Grundlage.
Die heutige Erscheinung barock. Vas Bruchsteinmauerwerk unverputzt geblieben. Schrägsockel.
Eckquaderung verzahnt. 15: 2 Achsen schlicht rechteckig in Sandstein gerahmter Fenster. Mittel-
r i s a l i t einachsig, mit flachem Giebelabschluß. Die Architekturteile Sandstein, Eckpfeiler mit
Sperrfugenquaderung. Portal in flachbogigem Gewände mit Schlußstein, Lisenenumrahmung
mit profilierten Blenden; im Kopfstück Waldecker Stern. Sn dem ornamental gerahmten
Verbindungsstück zu dem darüber liegenden, flachbogigen Fenster in Kapitale bez.: Frieäerious /
Waldeckiae priceps / restituit / Anno MDCCLXXIII (1773). 3 m Giebelfeld in einem von
Rocaillen gerahmten Rundschild mit Fürstenhut und Grdenskette das Monogramm FF (Fürst
Friedrich). 3n den Zwickeln sitzen Putten mit Sinnbildern der Baukunst. — Barockes Hauptge
sims, holz, nur über dem Mittelrisalit Sandstein. Vas stattliche Krüppelwalmdach in moderner
Pfannendeckung, mit Schieferfassung, durch einen neuen Vachaufbau beeinträchtigt. Über
Firstmitte barocker Dachreiter, verschiefert, vierseitig mit verbrochenen Kanten, Welsche Haube
mit Schirmspitze. — Am rückwärtigen Auerflügel in dem alten massiven Erdgeschoß (Kreuz
gang) drei z. T. vermauerte schlichte Spitzbogenarkaden und Reste alter z. T. gekehlter Ge
wände. Obergeschoß Fachwerk, barock.
Der Mönchehof
Östlich der Uilianskirche.
(öe^chichle. Schon 1244 bestätigt Graf Adolf von waldeck dem Kloster Bredelar den An-
kauf von Gütern zu Korbach. 1298 verkauft Graf Gtto I. von waldeck mit Genehmigung
seiner Gemahlin Sophie und seiner Söhne Adolf, Gottfried und Eberhard seinen Hof an der
Altstädter Kirche an das Kloster Bredelar (1170 von Erzbischof Philipp von Köln als prämon-
stratenser Nonnenkloster gegründet, 1196 von Erzbischof Adolf von Köln mit Zisterzienser-
Mönchen besetzt). Seitdem „Bredelarer Hof" oder „Mönchehof" genannt. Auf dem Hof wurde
eine Kapelle errichtet, Altar 1326 gestiftet. 1325 gibt der Pfarrer von St. Kilian seine Ein
willigung zur Errichtung eines Steinhauses auf dem Bredelarer Hof neben seiner Pfarre.
1473 wurde an der Kapelle eine Glocke angebracht. 1488 besitzt das Kloster Bredelar auch
das Gut holhuse am Lisenberg nach Eppe hin und das Klostergut zu Lengefeld. 1668 wurde
auf dem Münchehof eine Amtszehntscheune errichtet. Nach Aufhebung des Klosters im
Jahre 1802 fiel der Münchehof an das Fürstenhaus zurück. — Die erhaltenen Reste aus der
Gründungszeit um 1300.
Bestand
Erhalten ist nur ein gotisches Spitzbogenportal, heute in die Mauer des Pfarrgartens einbe
zogen. Kalksteinbau in Bruchsteinen. Kräftiges Türprofil in Birnstab zwischen Kehlen. Zu bei
den Seiten der Türe schmale Fensterchen in gefastem Gewände, mit Kleebogenabschluß. An der
linken Seite moderne Inschrifttafel. Oben links das waldeck-pyrmontsche Wappen. Die In
schrift lautet: „Der Geschichtsoerein für waldeck und Pyrmont, den verdienten Förderern
waldeckischer Geschichts- und Heimatkunde v. I. A. Th. L. varnhagen, Kirchen- und Schulrat,
* 1753, f 1829 zu Torbach. vr. Louis Turtze, Gymnasialdirektor, * 1807, f 1870 zu Torbach,
vr. Karl Turtze, Konsistorialrat, * 1807 zu Torbach, f 1855 zu Sayn. vr. Albert Leiß, Pro
fessor, * 1852 zu Kassel, f 1929 zu Torbach."
Dar Hospital und die hospitals-llapelle
(8esä)iä)te. Das Hospital befand sich in der Neustadt vor dem Tränketor in der Nähe des
heutigen Gymnasiums. Hospital sowie Kapelle und Altar wurden von dem Ritter Heinrich