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Höringhausen
quader des südlichen Fensters ist vermutlich als Mittelpfosten bestimmt gewesen und daher bei
derseits gefast. Die Vorlage für die Turmtreppe mit doppeltem Schrägabsatz als Abdeckung. Im
Norden schlicht rechteckige Türe, barock. Über Traufkehle achtseitiger Spitzhelm, verschiefert.
Schiff. Bruchstein, verputzt. Fenster in schlicht rechteckigem Gewände. Rechteckige Türen mit
gefastem Gewände, im Sturz Inschrift in Kapitale; im Süden: ,Vlro generoso praefeCto lo-
hanne Casparo WoLfelo a gVt-tenberg patrono praesente relnharDo gVstio aera-rlo Itterano
Dirigente eCCLesIa haeC ereCta est" (Lhronogramm ergibt Jahreszahl 1735); im Norden:
,deo optimo maximo sacrum / sub auspiciis celsissimi principis patris patriae Ernesti
Ludo vici Hassiae Landgravii in Darmstadt etc. aedes haec in locum pristinae ruinosae
et/ ob ciposum coetum nimis angustae aedificata est / A. O. R. MDCCXXXV*.
Zweiflügelige Zweifüllungstüren mit profilierten Bretterfüllungen, benagelt. Zum Dstschluß
ebensolche Türe mit einflügeliger Zweifüllungstüre. Schlichte Strebepfeiler aus Äuaderwerk,
mit Schrägabdeckung aus weit überstehender Sandsteinplatte. Uber Traufkehle Satteldach
mit Gstwalmen, in moderner deutscher Schieferdeckung.
Inneres. Turm. Lrdgeschoßraum mit Sandsteinplattenbelag; unverputzte Tuaderwände; zum
Schiff spitzbogiger Durchgang mit außen sitzendem, gefastem Gewände. Der etwa einen Meter
über Fußboden liegende Zugang zur Mauertreppe rechteckig, mit Türanschlag und Mauer
löchern zum Einschieben der Verschlußbalken. Wendeltreppe mit steinernen Blockstufen. 5lus-
tritt mit rechteckiger Tuaderfassung. Gbergeschoßwand in Bruchstein, z. T. steinsichtig verputzt.
Taf.23' Helm über Kaiserstiel, mit dreigeschossigem Tuirlgebälk. Schiff. Flach gedeckter Saal. Die
Fenster in flachbogig geschlossener, steiler Schräglaibung, wände geputzt. Heutige Gestaltung des
Raumes (Umgestaltung des alten Dstschlusses zu „Lhorraum", Balkendecke, Steinplattenbelag,
Anstrich) modern. — Liegender pfettendachstuhl mit Hängewerken für Mittelüberzug.
Ausstattung. Altar in Blockform. Gemauert und verputzt. H. 1,00 m.
Kanzel aus Holz, rot gestrichen. H. 3,10 m. Korb im r/g-Typ. Brüstung mit kräftigen oberen
und unteren Abschlußprofilen und oben halbrund geschlossenen Blendfüllungen, vor jeder Fül
lung Flachrelief (H. 0,50 m): Ehristus und die vier Evangelisten. Als freie untere Korbendi
gung Zapfen. Holztreppe, Geländer mit Blendfüllungen, aus vergittertem pfarrstand. Schall
deckel aus fünf Seiten eines Sechsecks, mit Kantengesims, vorhangleiste, Stirnaufsätzen und
hochgezogenem mittleren Aufsatz als Podest für Thristusfigur, als vorderer Stirnaufsatz Wappen
der Wölfe von Gudenberg. Um 1700. von Iosias wolrat Brützel.
Wandgrab für Pfarrer Johannes Scriba, verst. 1704. Sandstein. H. 2,05, Br. 0,85 m.
Mit Hauswappen und Inschriften.