eine Funktion der chemischen Zusammensetzung ist, so ist bei gleichen physikalischen Eigenschaften der hohe
Kieselsäuregehalt naturgemäß doch der Hauptfaktor der Feuerbeständigkeit. Ausnahme hiervon machen
sandige Quarzite, die trotz höchstem Kieselsäuregehalt für die Fabrikation ungeeignet sind und nicht zur
Verwendung kommen. Die Güte des hessischen Quarzits erhellt auch aus der Tatsache, daß die größten
rheinischen Fabriken feuerfester Steine sich eifrigst bemühen weitere Fundstellen für sich zu gewinnen.
Fünfzehn mehr oder weniger große Fundstellen vorzüglichen Braunkohlenquarzits mit besteingerichteten
Fördervorrichtungen und guter Abtransportmöglichkeit decken den Rohmaterialbedarf für weitere hundert Jahre.
In unserer Tongrube auf dem Hauptwerk findet sich ein vorzügliches Rohmaterial zur Erzeugung von
Bestrichmasse für Formen, um eine möglichst glatte und porenfreie Oberfläche der Gußstücke zu erzielen, die
unter dem Namen „Silex-Schlichte" einen guten Ruf erlangt hat. Die Hauptvorzüge der Schlichte sind
ihre hohe Feuerfestigkeit und die Eigenschaft, beim Ausklopfen des Gußstückes aus der Form die Formmasse
ohne Anwendung mechanischer Hilfsmittel von der Gußoberfläche zu lösen. Siler-Schlichte ist ein billiges
Ersatzmittel für die Graphitbestrichmassen.
Die Rohstoffe werden in unserem Laboratorium ständig durch Analysen geprüft, wie auch in den
Gruben sowohl wie bei den Brechern allerschärfste Aufsicht eingerichtet ist. Ständige Segerkegelproben der
fertigen Steine dienen als laufende pyrometrische Kontrolle. Es liegt daher absolute Gewähr vor, daß
stets nur Steine von gleichmäßiger Güte hergestellt werden.
Das Brennen der Steine wird in Ringkammeröfen vorgenommen. Der Inhalt der Kammer ist so
gewählt, daß eine gleichmäßige Erhitzung an allen Stellen möglich ist. Es sind nur Öfen mit Gasbeheizung
in Betrieb. Die gute Qualität des Generatorgases mit im Mittel 1700 Kalorien per Kubikmeter gestattet
spielend die Einhaltung der erforderlichen Brenntemperatur. Die Generatorenanlage für Braunkohlen-
brikettvergasung, die im Laufe der Zeit so ausgebaut werden soll, daß auch die Ziegeleibrennöfen mit
dem erzeugten Gase beheizt werden, sei nachfolgend kurz beschrieben: