III. 1885-1893
Nach dem am 26. Juni 1885 erfolgten Tode Dr. Schwarzenbergs kamen schwere Zeiten über das
Werk. Das Erbe ging zunächst auf die älteste Tochter desselben, die Witwe des Stabsarztes
Grösst, über, die den Betrieb weiterführte. Bereits am 9 . Januar 1886 kam der gesamte Besitz durch
Kauf an den Fabrikanten Hermann Harms in Cassel, der ihn aufteilte und zum Schaden des Ganzen in
verschiedene Hände brachte. Die gesamte Ton- und Ziegeleiwarenfabrik mit etwa 120 Morgen um das
Werk herumliegendem Gelände wurde laut Handelsregister unter Beibehaltung der bisherigen Firma
Möncheberger Gewerkschaft weitergeführt und von Harms selbst geleitet.
Das Braunkohlenbergwerk wurde abgestoßen und an die Anna Braunkohlengrube Möncheberg
veräußert, hierdurch verlor das Werk feine eigenen Kohlenlager und war auf den Bezug fremder Kohlen
angewiesen. Der übrige, bisher noch zum Werk gehörige Grundbesitz von etwa 200 Morgen Größe, der
bis dahin landwirtschaftlich ausgenutzt worden war und aus dessen Betrieb dem Werke auch die benötigten
Gespanne, zeitweilig bis zu 32 Pferde, gestellt wurden, wurde parzelliert und zu hohen Preisen zum
Schaden des Werkes verkauft.
Bei diesem Verkauf wurde glücklicherweise wenigstens die Einräumung eines Servituts auf den an
der Ihringshäuser Chaussee belegenen Grundstücken zum Bau eines Anschlußgleises des Werkes an die
Bahnstation Ihringshausen vorbehalten, der im Jahre 1894 zur Ausführung gelangt ist. Dieses Gleis
wurde bei der Entwicklung des Werkes ein dringendes Bedürfnis, werden doch zur Zeit täglich bis zu
50 Waggons von und zur Bahnstation Ihringshausen verfrachtet. Der Betrieb wird mit 2 eigenen
Lokomotiven ausgeführt.
An: l 2 . November l887 trat der Fabrikant Gustav Knochenhauer aus Bernburg als Gesellschafter
ein, er schied aber schon an: 6 . Januar 1888 wieder aus.
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