Durch die Eröffnung der Eisenbahn halte der versand an Schamotte, insbesondere nach Rheinland,
Westfalen, Hannover, größeren Umfang angenommen, und damals bereits zählten Werke, wie
der Bochumer Verein in Bochum,
die chemische Fabrik in Griesheim,
zu den ständigen Abnehmern.
Vorübergehend ist auch die Fabrikation von Gips und Zement aufgenommen, der hergestellte Kronen-
zement wurde jedoch alsbald durch den Portlandzement verdrängt.
Im Jahre 1857 brannte ein Teil des Werkes nieder, wurde aber bald wieder aufgebaut.
Schon um diese Zeit ist der Versuch gemacht worden, die Kohlenfeuerung der Öfen durch Gasfeueruilg zu
ersetzen. Nach längeren Versuchen baute der Konstanzer Ingenieur Bührer mit seinem Bauführer Kirchner
auf dem Werke den ersten Gasofen. Derselbe war jedoch nur ein halbes Jahr iin Betrieb. Der Gas-
erzeuger war im Ofengebäude selbst untergebracht, um das Gas dem Ofen leicht zuführen zu können, die
Flammen schlugen aber immer wieder zurück und wurde der Betrieb wegen der allzugroßen Feuersgefahr
wieder eingestellt. Dieser Ofen wurde später in einen sogenannten Zickzackofen umgebaut und war als
solcher lange Jahre im Betrieb.
Im Jahre 1858 hatte der Baumeister Friedrich Hoffmann aus Berlin den Ringofen erfunden und
patentiert erhalten. Auch dieser hervorragende technische Fortschritt wurde auf dem Werke ausgenutzt.
Im Jahre 1880 wurde der durch seine in der Keramik grundlegenden Schriften bekannte Ziegelei-
ingenieur Otto Bock als Betriebsleiter des Werkes gewonnen. Bei seinem Eintritt waren noch 17
Kasseler Öfen im Betrieb. Er ließ sie sämtlich abbrechen und stellte dafür Ringöfen auf. Hierdurch wurde
die Leistungsfähigkeit des Werkes so erhöht, daß über joo Arbeiter ständig beschäftigt werden konnten.
Die Zeit des Werkes unter Dr. Schwarzenbergs Leitung ist eine stetige Entwicklungszeit und eine
Zeit unumstrittener Erfolge gewesen.
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