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In einigen Fällen führten diese vertrau-
ensvollen Beziehungen auch zu
Hochzeiten. So heiratete der US
Fernmeldesoldat Gilbert Matherne (3.
v. li.) aus Fritzlar am 20. August 1949
in Kassel Elisabeth Wendel, eine junge
Frau aus Ungedanken. Trauzeugen
waren sein Kamerad Neil Aikin (links)
und dessen Freundin Waltraute
Thierman aus Bad Wildungen.
Linkes Foto: Elisabeth „Liz“ Wendel/
Matherne in Ungedanken an der Bahnstrecke
nach Fritzlar.
Ihre Tochter, Irene Matherne-Moore, schildert
die damaligen Voraussetzungen für die Heirat
eines GI mit einer deutschen Frau:
„UNGERDUNGEN (Ungedanken) was the first town past Fritzlar traveling on to Bad
Wildungen. Trooper Gilbert Matherne lived there as a second home for a short time,
with his wife Elisabeth, their son, Gilbert Jr., and Liz's children, Dieter and Margaret.
There was a small Catholic Church in Ungerdungen and this was where Gilbert
Matherne had his son baptized. Continuing down this road, away from Fritzlar, you will
come into Bad Wildungen. This was where you would find the major Military
Hospital. The German girl that a GI wished to marry to bring home to mother to the
States, must first see a doctor at this hospital. Before receiving the approvals, it was
necessary for her to past the physical and mental testing, to prove a clean bill of health.
There was many questions asked . My mother told me they even ask her if she was a
Nazi. The war was over in 1945 but the requirements of marriage to a foreigner
continued on through 1950's.“ (Übersetzung des Textes auf Seite 136)
Der Einsatz dieser US Truppen in den unmittelbaren Nachkriegsjahren kann mit
Einsätzen heutiger Stabilisierungskräfte in Krisengebieten durchaus verglichen werden.
In diesen Zeitabschnitt fällt die Blockade der Landverbindungen durch die sowjetisch
besetzte Zone nach Berlin durch sowjetische Truppen. Im Winter 1948/49 wurde bei der
Luftbrücke zur Versorgung Berlins für die Rückflüge der „Rosinenbomber“ nach
Frankfurt und Wiesbaden das Fritzlarer NDB als Navigationsfunkfeuer genutzt. Das
Dröhnen der Flugzeugmotoren muss ständig zu hören gewesen sein, als die Maschinen
im 5 Minuten Abstand „FTZ“ überflogen.