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Die folgende Luftaufnahme eines britischen Höhenaufklärers ist eine Rarität. Sie zeigt
den Flugplatz im Mai 1943 nach Ablaufen der Wassermassen. Die Eder am oberen
Bildrand führt noch Hochwasser. Das Foto ist das einzige, auf dem alle ursprünglich
gebauten Flugzeughallen zu erkennen sind, insbesondere auch die Halle 1 links unten,
von der sonst keine andere Fotografie bekannt ist. Die Produktion der Ju 352 bei Junkers
wird durch die Aufräumarbeiten auf dem Flugplatz lediglich um einige Wochen
verzögert. Dauerhafte Schäden gibt es nur bei Leichtbau-Gebäuden und Baracken.
Zustände auf den Heimathorsten
Während der Kriegsjahre wurde der Fritzlarer Flugplatz in seiner eigentlichen Funktion
als Heimatfliegerhorst zur Ausbildung und Vorbereitung fliegender Verbände nicht
mehr genutzt. Wie es auf solchen Flugplätzen in der Etappe zeitweise zugegangen sein
mag, verdeutlicht der Beschwerdebrief des Kommodores des Jagdgeschwaders JG
„Schlageter“ Nr. 26, Oberstleutnant Adolf Galland, vom 01. Oktober 1941:
„Bei Dienstflügen ins Reichsgebiet wurden auf den Heimathorsten Zustände
angetroffen, deren Abstellung im Sinne der militärischen Disziplin und Manneszucht
dringend erforderlich scheint:
1. Durchweg wird jede Landung eines fremden Flugzeuges als ruhestörend und lästig
empfunden.
2. Das Starthilfs- und besonders das Tankpersonal wird an Faulheit und unmilitärischem
Auftreten nur noch vom Flugleitpersonal überboten.