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Warum die Entscheidung für das Gelände im Süden Fritzlars gefallen war, kann nicht
eindeutig belegt werden. Für die Standorte der neuen Fliegerhorste wurden damals auch
wegen des hohen Geländebedarfs oft kleine Gemeinden in dünn besiedelten
Landstrichen ausgewählt.
Der Kartenausschnitt von 1927 zeigt den Exerzierplatz im Nordosten der Stadt und im
Süden den Bereich um die „Auewarte“ für den neuen Fliegerhorst. Den Landwirten aus
Zennern wurde in der Folge das benötigte Bauland im Enteignungsverfahren abgekauft,
und man begann rasch mit den Baumaßnahmen. Es entstanden Kommandantur,
Flugzeughallen, Werkstätten, Flugleitung, Munitions- und Tanklager, Unterkünfte,
Wirtschaftsgebäude und weitere Betreuungseinrichtungen. Die Aufstellung der
Fliegerhorstkommandantur wird zum 01.04.1938 befohlen. Neben Gatow und Lechfeld
werden nur noch in Fritzlar Leimbinder für die weit gespannten Dachkonstruktionen
einiger Flugzeughallen verwendet, die heute unter Denkmalschutz stehen.