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wenn man hierzu die Regeln
vorschlagen sollte-,, und sie sind
auch nrcht der Gegenstand die
ses Aufsatzes. Wenn hingegen
gesunde Leute, blos um deö Ge
schmacks willen, oder auch weil
ihr Magen das rohe Wasser
nicht gut annimmt, belieben,
oder genöthigt sind, unter den
nun einmal bey uns eingeführ
ten andern Getränken für den
Durst eins zu wählen: so fragt
es sich nun, nach der Vor
schrift:
Welche Art des Getränks eS
ftpn soll?
So lange es nickt auf die
Abwendung oder Cur einer
besondern wirklich sormirten
Krankheit dabey ankommt, ist,
nach den obigen Gründen die
richtigste und sicherste Wablzum
gewöhnlichen Gelranke für den
Durst: daß es der Simplicität
Des Wassers am nächsten kom
me, mithin am gewissesten und
sichersten den Durst lösche.
Dergleichen sind die Vermj.
schunaen des gemeinen, oder
Wt Ingredienzien von geringen
Arznerkräften, (wie in Pana
den, Wellaen, Ptisanen rc.)
bereicherten Wassers, mit we-
nia l ichtem Weine, mit etwas
Citron - oder Pommeranzrnfäu-
re, oder Eßig und Zucker, (wie
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in Limonaden) oder mit geröste
tem Getraide (Malz)und etwas
Bitterm für den Magen gesot
ten. (Hopffen, wie in den
Bieren.) Nur müssen in allen
die Ingredienzien je wirksamer,
desto sparsamer angebracht wer
den, damit das Getränk so leicht
unhtzig, schwach an eigentlicher
Arzneykraft, und dünn und
wässerig genug bleibe, um indie
durstigen Gefäßchen einzudrin
gen und die Säfte zu verdün
nen. Specieller läßt sich hier
nichts sagen. Reiner Wein,
je weinreicher, flüchtiger, hitzi
ger, schwerer desto schlimmer;
warme wäßrige Getränke, als
Thee, Caffce; mit hitzigen
Dingen vermischte, alsPursich,
Bischvff rc. rc. sind zu täglichen
Getränken für den Durst, auch
selbst kalt, keinesweges rathsam.
Ich kann die Beweise hiervon
freylich nicht hierher sitzen; aber
die gesammleten Beobachtungen
aller Aerzte bestätigen es. Bey
Wasser, Wcllgen, Ptisanen,
Brodtranken, Limonaden, leich
ten wohlgegohrnen, besonders
bittern Bieren sind unzählige
Menschen ihre ganze LebmM
wohl gefahren , Und hierunter
kann ein gesunder Mann sicher
genug wählen. Zu Treffung
der Wahl lassen sich, wenn man
doch auf den.Unterschied der
Natu-