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älteste Orte
Namen auf „3"
Ortsnamen der Zeit
von etwa 400—800
(n. Arnold)
Ortsnamen der
Nodezeit
Zell-Orte
älteste Klöster
Burgen (nicht alle!)
Antsanvi a
Ningwälle
Vorgeschichtl. Funde
Steinzeit
Bronzezeit
Hallstadtzeit
Latenezeit
Salzquelle bei Toten
kirche Notenkirchen
Kreisgrenze
Abb. 4. Ortsnamenverbreitung und vorgeschichtl. Funde
ben, bis dann schriftliche Überlieferung uns die Vergan
genheit erschließt und zeigt, wie der Mensch die Land
schaft sich dienstbar machte und ihr Aussehen umformte.
Die Landschaften des Kreises Hünfeld.
Vier große landschaftliche Einheiten lassen sich im
Kreis Hünfeld aufstellen: Oie Sandsteintafeln im
Westen, die Hünfelder Niederung, die Kalklandschast um
Rasdorf-Eiterfeld und die gestuften Flächen im Süd
osten, denen ein kleines Stück im äußersten Nordosten
noch zuzuordnen ist.
Die Sand st ein tafeln: Flachliegende, nur we
nig nach Norden hin ansteigende Sandsteinschollen sind
von einigen, nicht unbeträchtlichen Verwerfungen und
Einbrüchen durchzogen. In meist — das heißt, wo keine
Einbrüche benutzt werden — engem Tal durchbrechen
Haune und Eitra die Sandsteinflächen, kurze Nebentäler
zerschneiden die oft kaum gegliederten Ränder. Wald
bedeckt die Hänge und hat auch auf den ebenen Höhen
noch große Ausdehnung. Hier griff der Mensch oft erst
spät, wie die —rode Dörfer zeigen, von den Rändern
her siedelnd ein, denn allzugut ist der Sandboden, der
aus der Verwitterung des Buntsandsteins hervorgeht,
nicht, und gering ist nur die Verbreitung kleiner Lehm
flächen. Wo aber besserer Boden inmitten des Sand
standgebietes vorkommt, da sind schon sehr früh, wie
Vorgeschichtsfunde und alte Ortsnamen Zeigen, Sied
lungen entstanden. Die Einbrüche an alten Schollen-
grenzen sind also Ausgangspunkte der Besiedlung. Die
Berghänge im Nordwesten des Köhlermoores waren
vom Menschen der Bronzezeit besiedelt, sein durch schöne
Hügelgräber und Siedlungsreste gekennzeichneter Wohn-
raum dehnte sich nach Westen bis über das Fuldatal hin
aus, und älteste Ortsnamen wie Suarzaha finden
sich hier. Bis vor etwa 150 Jahren befand sich sogar
ein See bei Schlotzau, ein tiefer künstlicher Graben, der
einen Bergrücken durchsticht, wurde zu seiner Trocken
legung ausgehoben. Wenig seitlich des Haunetales lie
gen die Becken von Wehrda und Rothenkirchen. Die
jungen, vielleicht sogar späteiszeitlichen Einbrüche, die
hier kreisrunde, feuchte Wiesenflächen entstehen ließen,
liegen hier seitlich neben alten geologischen Einmuldun-
gen und Einbrüchen, die Röt in die Tiefe versenkt haben,
sodaß schwere Lettenböden heute auftreten. An beiden
genannten Stellen sind auch Basalte aus der Tiefe em
porgestiegen, sie geben aber keinen Anlaß zur Entstehung
stattlicher Kuppen wie weiter im Osten. Beide Stellen
sind Ausgangspunkte für die Besiedlung, Rothenkirchen,
dessen Name über das Alter wenig aussagen kann, da
hier ein Umtaufen eines älteren Ortes anzunehmen ist,
ist noch bevorzugt durch die Salzquelle in seiner Nähe.
Ein Steinbeil, das in der Gemarkung gefunden wurde,
weist auf die frühe Anwesenheit des Menschen hin, und
eine einsame alte Totenkirche auf einem ins Haunetal