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Abb. 3. Tiefbohrungen im Kreis Hünfeld und Umgebung
(Zahlen unter Bohrung geben Gesamttiefe)
Hersfeld: Nach Profil des Lullusbrunnens der Brunnenverwaltung
Neukirchen: I Nach mündl. Angaben des Schichtmeisters
Ilmes Mühle: / Valentin Gippert Oberstoppel.
Pford: Nach Köbrich, C.: Die Tiefbohrungen nach Salz in
Oberhessen — Notizbl. f. Erdk. Darmstadt 1925.
Nansbach:
Glaam
Pferdsdorf
Wenigentaft
Geisa (Bonifas. VII)
Nach Dietz, C.: Die Salzlagerstätten
des Werrakaligebietes — Arch. für
Lagerst. H. 40, Berlin 1928.
erkennen, wie in Nähe einer Störung Salzmächtigkeit
zunimmt und Schichtung unregelmäßig wird. Große
Einbrüche durch Salzauslaugung aus der Diluvialzcit
sind heute noch als Fremdform in der Oberflächengestal
tung leicht Zu erkennen. Das in solcher Hohlform ent
standene Köhlersmoor westlich Burghaun's lieferte ein
einzigartiges Bild der Pflanzengeschichte vom Ende der
letzten Hauptvereifung an. Hier ist nach Beginn der
Moorbildung deutlich eine Temperaturabnahme festzu
stellen, die wärmeliebendere Gewächse verdrängt und
einem Eisvorstoß in Ostseegebiet und Alpen entspricht.
Nach dem Erforscher dieser Verhältnisse (Schmitz 1929)
dürfte sie dem Geschnitzstadium angehören. Dann wurde
es wieder wärmer, Eiche und Hasel erscheinen wieder,
aber noch einmal stieß das Eis im Norden bei seinem
Rückzug nach Süden vor, in dem sogenannten Daun-
stadium herrrscht wieder Kiefer und Birke. Dann ist der
endgültige Rückzug des Inlandeises zum äußersten Nor
den eingeleitet, stetig wird es wärmer. Die Hasel er
scheint und breitet sich rasch aus, dann wandert die Eiche,
schließlich Ulme und Linde ein. Auf die Kiefern-Hasel-
zeit war also die Eichenmtschwaldzeit gefolgt. Ein
trockenes und warmes Klima, wärmer als heute,
herrschte, als der Mensch der jüngeren Steinzeit und
Bronzezeit lebte. Reste steinzeitlicher Besiedlung sind
bisher nur aus dem Kalkgebiet von Großentaft und den
Niederungen westlich Hünseld's bekannt geworden, dichte
bronzezeitliche Besiedlung bisher nur in der weiteren
Umgebung von Langenschwarz. Mit einer Klimaver
schlechterung, es wurde feuchter und kühler, werden die
Wachstumsbedingungen für die Buche besonders gün
stig, sie wird der vorherrschende Waldbaum, nur an be
sonders günstigen Standorten kann sich örtlich die Eiche
behaupten. Der Mensch jener Zeit hat inzwischen das
Eisen kennen gelernt, bald konnte er als Bauer die
Fruchtbarkeit auch schwerer Lehmböden ausnutzen und
hier das natürliche Pflanzenkleid verdrängen. Besonders
längs einer alten Völkerstraße (Abb. 4), die den ganzen
Kreis von Südwesten nach Nordosten hin durchzog, war
schon vorchristlich durch zahlreiche menschliche Siedlungen
das Aussehen der Landschaft beeinflußt, nur im Norden
in der Nähe der Eitra griff der Mensch zur Nodezeit
umgestaltend stärker ein. Kurz vor 1800 kamen die Na
delwälder, vom Menschen herangezogen, in großer Aus
dehnung neu ins Landschaftsbild. Im Köhlersmoor
macht sich also ein überwiegen der Kiefernpollen be
merkbar. In den Blütcnstaubkörnern nämlich haben sich
die alten Waldbestände verewigt. Neben den Boden
funden beginnen in späterer Zeit dann die Ortsnamen,
uns Anhaltspunkte für die Besiedlungsgeschichte zu ge-