von beiden nun der Verfertiger sei. So muß der Ver
fasser bei der Zuweisung der Treppe aus Treisbach
(Abb. 10 und 11) nachträglich seine Unsicherheit in
der Zuschreibung bekennen. Die gedrängte Art der
Schnitzerei spricht doch eher für den Schreiner aus
Warzenbach. Das Haus in Treisbach, aus dem diese
Treppe für das Museum erworben wurde, Zeigt auf dem
Mittelpfosten der Giebelseite im mittleren Stockwerk Zwei
ubereinandergelegte und einem Kreis eingeordnete Drei
ecke, das sogenannte Heragramm, wohl als Zauber-
zeichen, und Zwar über einer Blatt- und Blumenranke —
fast genau dieselbe Form, wie an dem Hause in
Warzenbach (auch mit Heragramm), dessen Treppe
als Arbeit des Warzenbacher Meisters wir unter
Abb. 44 vorführten. Die Blumen, vor allem die Stern
blumen an dem Hause in Warzenbach, sind nun von der
gleichen handwerklichen Art, die uns für den Warzen
bacher Meister bezeichnend war (Abb. 44 und 48), sodaß
solche große Ähnlichkeit der Schnitzerei an den Treppen
und Truhen mit der an den Balken — dazu die Gl eich-
Abb. 33 Schrank. Museum der Universität
Abb. 54 Kopfstück eines Bettes aus Niederasphe
»
heit des Motivs an beiden Häusern — als Verfertiger
auch der Valkenschnitzerei auf den Warzenbacher Meister
führt, womit wir an für Amönau früher schon Gesagtes
anknüpfen. Nebenbei gesagt, ist das Gefüge des Balken
werks bei beiden Häusern in Treisbach und Warzenbach
fast gleich — auch ebendieselben Schwellen und Balken
köpfe, — sodaß man auch aus den gleichen Zimmermann
schließen muß. Laut Balkcninschrift in Warzenbach ist
der Zimmermann „Andreas Werner von Buchenau" ge
wesen. Mit der Jahreszahl „1793" auf dem Balken ist
auch die Entstehungszeit der Treppe in diesem Hause ge
sichert. Ein drittes Haus nämlich in Amönau, offenbar
auch von dem Andreas Werner als Zimmermeister, läßt
wiederum das Hexagramm erkennen?)
Daß die Schreiner auch die Schnitzereien an den Haus
balken übernahmen, scheint schließlich auch das Stallgebäude
mit der Jahreszahl 1816, Haus Nr. 16 in Warzenbach
7) Zwei Hexagramme auch am Haus Nr. 11 in Nieder
asphe, 1794, von Zimmermeister Johann Briel aus Dexbach.