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Alte Salzgeräte von der Saline Sooden, darüber alte Darstellung des Solbrunnenhauses
Aufn.: O. Tellgmann, Eschwege
brachte. Seine, auch menschlich-anekdotisch interessante Persönlichkeit konnte leider noch
keine Darstellung finden. Um die wirkliche und weitgreifende Bedeutung der Soodener
Saline anschaulich zu machen, müßte der bis ins Detail rege Anteil der hessischen Land
grafen, namentlich Wilhelms IV., Moritz' des Gelehrten, der energischen Landgräfin
Amalie Elisabeth und Karls sinnvolle Erwähnung finden, wobei zugleich in lebendiger
Weise die hessische Geschichte betont würde. — Aus der letzten Zeit der Saline ist eine
gute Anzahl von Geräten vorhanden, die für die Geschichte der Technik gerade wegen
ihrer sinnvollen Primitivität von Interesse sind. Da sind vertreten Berleff und Pfann-
haken, die traditionellen Werkzeuge, die bereits 1554 als das erste Soodener Wappen
konstituierend bezeugt sind, (— der Berleff ist ein sähnchenartiges hölzernes Gerät, mir
dem der Schaum auf der siedenden Sole abgeschöpft wurde —), hölzerne Galzschaufeln
zum Aufladen und gleichgeformte, aber zum Zwecke des Abträufelns der überschüssigen
Sole durchlöcherten Schaufeln, sogenannte „Körber", ein langstieliger Hammer zum Los
lösen der festgesetzten Salzreste in der Siedepfanne, Solröhren, Solmeßgefäße in Form
der Lichtenhainer Krüge, Salzmetzen, Salztragekörbe (— es war ein besonderer Stolz
der Salzarbeiter, das Salz in möglichst großen Stücken zu transportieren —), zinnerne
Hängelichter, die beim Mauern unter der Pfanne Verwendung fanden usw. Wenn diese
Dinge, notfalls in Nachbildungen durch die letzten noch lebenden Salzwerksarbeiter,
vervollständigt werden, kann der gesamte Produktionsgang gleichsam im Abriß
deutlich gemacht werden. Es ist keineswegs unwichtig, das Gewerbe, dem die Vorfahren
des Ortes fast ausnahmslos dienten, nachfolgenden Generationen und vor allem der
Jugend bewußt werden zu lassen. Zusammen mit seinen eigenartigen und besonderen