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male entstandenen Salzlagern läßt sich aber im
Fuldaer Land nichts nachweisen. Der O b e r e
M nschelkalk steht wieder ganz unter der
Herrschaft des Meeres, nach der Zeit der See
lilien beginnt die Blüte der Ceratiten, weitver
breitet im Fuldaer Land sind die Schalen dieser
Ammonöhörner zu finden. Auch Fischreste und
ein gut erhaltener Schlangenstern anö dieser Zeit
wurden bei Fulda gesunden.
Pflanzenreste in L e t t e n k o h l e n k e n p e r
lassen die Herrschaft des Landes erkennen, zwei
unreine Kohlenflöze sind damals entstanden. Der
Gipökenper hat wieder ähnliche Bildnngs-
bedingungen wie der Röt, im Wechsel von Land
und (Meer entstanden mit dem Rät die jüngsten
mesozoischen Schichten im Kreise, die folgenden
dunklen Meereötone des Lias mit Ammoniten
abdrücken finden sich zwei Kilometer jenseits der
Grenze (bei Angersbach).
ten, in der Umgebung Fuldas hinterließen sie ge
waltige Schlotbrekzien, indem in den Sprengtrich
ter neben vulkanischen Aschen zertrümmerte Reste
des durchschossenen Gesteines hineinstürzten. In
alten Explofionsröhren und auf Spalten drangen
flüssige (M a s s e n zur Erdoberfläche empor,
nach den hellen, sauren Phonolithen erschienen
Basalte. Zumal im Vogelsberg entstanden ge
waltige Deckenergüfse, daneben drangen die Ba
salte aber auch unterirdisch als Intrusionen in
lockere, zumal tertiäre Schichten ein, wofiir die
Rhön gute Beispiele liefert. Zn Pausen der
vulkanischen Tätigkeit wirkten Abtragung und
Verwitterung, und nach ihrem Abschluß entstand
unter subtropischem Klima ebenfalls rasch wieder
eine Lateritdecke, von der umgelagerte Roterdereste
bei Fulda die letzte Spur sein könnten.
Schollenbewegungen in der jiing-
st e n T e r t i ä r z e i t, die in großwelligcn Ver-
Taujstem
Hmmdsbs
0L m VuVda
an
flbb. 2. Wesl-Gstprofil durch vogelsberg (nach Klüpfel) und Vhän.
P: Paläozoikum, T: Trias. Basalte: schwarz, sedimentäres Tertiär punktiert und gestrichelt.
Rh, Sch. G.: Rheinisches Lchiefergebirge. O. S.: Gstsprung, an ihm wurde das östliche Bunttandsteingebiet
herausgehoben.
Jüngere Schichten des Zura'ö wie der Kreide
fehlen in ganz Kurhefsen, z. T. find sie iiberhanpt
nicht abgelagert worden. Damals begann eine
Zeit, in der tektonische V o r g ä n g e ein
setzten, die die bis dahin regelmäßig abgelagerten
mesozoischen Schichten zerbrachen. An den Rän
dern der entstehenden Schollen brachen schmale
Streifen als Gräben in die Tiefe oder wurden
aufgepreßt, kräftige Verbiegungen traten hier
ein, die zu Sätteln und Mulden führten.
Abtragung beseitigte dann entstandene Höhen
unterschiede, so daß die ersten Ablagerungen am
Ansgang der älteren T e r t i ä r z e i t ein
verhältnismäßig flaches Relief zudecken. Es ent
standen schneckenreiche Süßwafserablagerungen,
üppiger Pflanzenwuchs unter subtropischem Klima,
das Palmen gedeihen ließ, ließ Braunkohlen ent
stehen, die in der Hauptmaste dem jüngeren
Tertiär (Miozän) zugehören.
In finkendem Raum begann der V u l k a n i s -
m n ö *) mit Gasausbrüchen, die in Hochrhön und
Vogelsberg eine Tuffdecke iiber das Land breite-
i) Oie vulkanischen Vorgänge dürften bald durch die
Arbeiten KlüpfelS und feiner Schüler weitgebend geklärt fein.
biegungen und im Nachfinken schon früher einge
brochener Krustenteile bestehen, führten hier zur
Aufschüttung, z. B. bei Fulda, wo eine C'inmul-
dnng erfolgte; anderweitig konnte Abtragung ein
setzen und ließ Landstnfen entstehen. Gleichzeitig
war an den Grenzstellen der Triasschollen die
Möglichkeit für ein kräftigeres Einsetzen der
Salzauslaugung im Zechstein gegeben.
Es entstehen Niederungen und Einbrüche, die von
hellen verwitterten Masten der damaligen Zeit
erfüllt werden.
Scharf heben sich von diesen Sanden und ge
ringmächtigen Schottern bezw. Schuttmafsen die
roten Bildungen der E i 6 z e i t ab. Damals
fehlte bleichende und zersetzende Verwitterung, so
daß Phonolith- und Basaltgeröll inmitten der
roten Sandsteinkiese erhalten blieb. Unterbrechung
der Taleintiefung ließ mächtige Schotteranhäu
fungen entstehen, die als Terrassen alte höhere
Talböden ankünden. Bodenfluß ließ besonders
in der Hochrhön gewaltige Schuttströme hangab-
wärts gleiten, damals wurden die Basalt- und
Sandsteinblockmeere angelegt.
Bodenrutschungen kann man noch zur Jetzt-