baues erheblich verändert und an anderen Stellen
wieder aufgebaut wurden.
Betrachten wir die Gesamtlage, so sehen wir
das Hauptschloß als eine Zweiflügelanlage um
einen mittleren Hof gruppiert mit einem großen
Turm, der z. T. aus dem südlichen starken Mauer-
zug vorspringt. Um dieses Hauptschloß zieht sich
ein großes Mckuerviereck mit drei Eckrondelen und
einem von zwei starken Rondellen flankierten Tor-
bau auf der vierten, westlichen Ecke, von dem eine
Zugbrücke über den um das Mauerviereck lau
fenden breiten Graben in den Wirtschaftshof führt,
der auf drei Seiten dem Graben vorgelagert ist.
Die vierte Seite des Grabens im Südosten war
durch einen Damm von einem großen Stanteich
getrennt, aus dem der Schloßgraben gespeist
wurde. Seitlich dieses Teiches verlief die Straße
von Gemünden vor das Torhans des Wirtschaftö-
hofes, zu dem auch die Straße von Haina hinein
führt.
Dieses Torhaus enthält in der Mitte ein
Durchfahrtsgewölbe, links seitlich die Schmiede
und rechts zwei Räume mit der Schreinerei. Was
der obere Toraufban enthielt, ist nicht weiter an
gegeben, wohl Kriegögerät, Hakenbüchsen und
M'unition. Rechterhand des Torgebäudeg lag ein
langes zweistöckiges Fachwerkögebäude auf mas
sivem Sockel, das den alten Marstall, die Mühle
und den Raum für das Wasserrad enthielt. Diese
Mühle erhielt das Wasser aus Sem Gefälle des
großen Teichs zum Schloßgraben. Isoliert an
dem langen Marstall stand ein Komplex von Fach
werksgebäuden, die das Schlacht-, das Brau- und
Backhaus enthielten. ^Weiterhin stand das Vor
ratshaus, ein Fachwerkbai: auf massivem Erdge
schoß und mit einem vorspringenden Erker. Hin
ter diesem und dem vorigen Gebäude lag ein be
sonderer Viehhof mit anliegendem Schweinehaus
und zwei Sauställen. 2kn den Hof grenzte ein
langgestrecktes Gebäude, das den Kälberstall ent-
Lrdgeschoß