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Hart klingt an unser Ohr dieser Schrei des
in seinen Tiefen verwundeten Genius der deut
schen Musik, der in Schütz zum ersten Male
strahlend aufleuchtete, der in ihm sich zeugte, der
ihm sein ewig-fichtbares Leben verdankt. Unser
sagen: es war die Schuld eines unherrscherlichen
Herrschers, eines kursächfischen Fürsten mit engem
Herzen und leerer Seele, aber großem Magen
und weiter Kehle, dem die Keule des Wild
schweins und der Trunk mehr galten als die hohen
Heinrich 5<hütz Verkleinerte Abbildung des einzigen uns erhaltenen Gemäldes
(Faksimile Druck im Bärenreiter-Verlag zu Kassel).
Inneres aber fühlt sich angerufen und aufgerufen
zu neuer Besinnung und brennend steigt die Frage
herauf: Wie konnte das geschehen? Die Antwort
scheint sich von selbst zu formen und wir werden
und ewigen Güter des Lebens, als das Leben des
Geistes und der Kunst. Antworten wir so, so
drängt sich jedoch eine zweite Frage auf unsere
Lippen: Steht hinter dieser Schuld eines Einzel-