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Aus der Heimat.
Frau Martha Frohwein 1 '
Am 25. April verstarb in Ebsdorf, Kr. Marburg,
Frau Martha F r o h w e i n , die sich unter dem Namen
„Hessenbaas" einen Namen gemacht hat. In Wort
Personalien.
Geboren: Ein Sohn: Dipl.-Jng. Paul Säuber
lich und Frau Ursula, geb. Koß (Berlin, 5. 40 : Hans
von Bnttlar und Frau Eva, geb. Wusions (Kassel,
4. 4 -): Dipl.-Jng. Walter Gueffroy und Frau Ilse,
geb. Schlätz (Kassel, 7. 4 -)! Dipl.-Jng. Plöger und
Frau Charlotte, geb. Schulz (Harleshausen, 15. 40 :
Dr. Wolsgang Schüller und Frau Else, geb. Möller
(Kassel, 21. 4.): Oberstleutnant Iahn und Frau Julia,
geb. Stephan! (Berlin, 23. 4 -); Kapitänleutnant
Klans Bahr und Frau Gisela, geb. Badenhausen
(Kiel, g. 5.); Oiplomkanfmann H. Crede und Frau
Else geb. Weidemeyer (Kassel, g. 5.); Oiplomkauf-
mann Erich Wols und Frau Margarete, geb. Hoch-
stctter (Kassel, g. 3.): Dr. Albrecht Kippenbcrger und
Frau Margarete geb. Killing (Marburg, 14. 5.):
Forstassessor Joachim Volkmann und Frau Gela, geb.
Steinhardt, (Kassel, 24. 3.): Lothar Stengel v. Rut-
kowski und Frau Monika, geb. Hoppe (Jena, 23. 3.)
Eine Tochter: Landgerichtsrat Lothar Hanck
und Frau Luise, geb. Kissel (Kassel, n. 4 -)! 2 lpotheker
Rhein und Frau Luise, geb. Recciug (Kassel, 21. 4 -):
Forstassessor Ernst Belitz und Frau Jrmgard, geb.
Hops (Görlitz/Schlesien, 28. 40 -
Vermählte: Dr. Wilhelm Steitz und Frau Hilde
gard, geb. Eicker (Kassel, 10. 4 -)! Dr. Karl Naß und
Frau Aenne, geb. Oietz (Kassel-Marburg, 23. 3.);
Karl Siebert und Frau Käte, geb. Feußner (Kassel-
Marburg 23. 3.): Landgerichtörat Dr. Sandrock und
Frau Charlotte, geb. Bauer (Leipzig, Mai); Pfarrer
und Schrist verstand sie es, die Ereignisse des Volks
liedes darzustellen, auch ihre launigen Artikel fanden
freudige Leser. Frau Frohwein war ein Leben lang
eine eifrige Förderin althessischer Volksbräuche.
Alfred Niebergall und Frau Jrmgard, geb. Schüler
(Marburg, 3. 5.); 2 llbert Knebel und Frau Annema-
rie, geb. Schmidt (Marburg, n. 5.): Gerichtsassessor
Kurt Wüstenberg und Frau Hildegard, geb. Bötte
(Marburg-Berlin, 21. 3.).
Gestorben: Rechnungsrat Friedrich Wilhelm Kämpf,
85 I. alt (Kassel): Vina von Eltester, geb. Kntzbach
(Kassel, 3. 4 -): Geh. Oberkriegsgerichtgrat a. D. Her
mann Bormann (Kassel, l\. 40 ; Hauptschriftleiter Dr.
Walter Pehnt (Kassel): Reichsbahn-Inspektor August
Beyer, 6i I. alt (Kassel, g. 40 : Bauunternehmer
Christian Heilwagen, 60 I. alt (Kassel, g. 40 , Leh
rer i. R. H. Corell, 82 I. alt (Marburg, 13. 40 : Ame
lie v. Buttlar, geb. Schwertzell zu Willingshausen, 80
I. alt (Buttlar/Rhön, 13. 40 : Rechnungsrat i. R.
2 llbert Strothmann, 80 I. alt (Kassel, 23. 40 : Reichs-
bahnobcrrat August Schlott, 66 I. alt (Kassel, 24.
4.): Frau Martha Frohwein, geb. Büchner (Ebsdorf,
Kr. Marburg, 23. 40 : Regierungsrat Dr. Josef
Schwab, 43 3 - alt (Kassel, 2g. 40 : Landesbaurat
i. R. Schmohl, 66 I. alt (Marburg, 5. 3.); Kunst
maler Rudolf Thomas (Kassel, 8. 3.); Fabrikdirektor
i. R. Louis Jacob (Kassel, g. 5.); Reichsfreiherr Ru
dolf von Türckheim zu Altdorf (Rittergut Schachten,
12. 3.): Landwirt und Leutnant a. O. Achim Rieß
von Scheuernschloß, 36 I. alt (Berlin, 12. 3.);
Hauptlehrer H. Creß (Wetter, Kr. Marburg, 17. 3.);
Generalleutnant a. D. Gustav Fritsch (Kassel, ig. 5.);
Oberbaurat a. O. Karl Baritsch (Kassel, ig. 5.); Rech
nungsrat Carl Prael, 76 I. alt (Kassel, 25. 3.).
Mitteilungen des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde.
Herausgegeben vom Vorstände des Vereins.
Zweigverein Gelnhausen.
2 lm 3. November ig 34 sprach Herr Julius
Frey über „D i c Gerberzunft und die
Leineweberzunft in Gelnhausen und
kl m g e g e n d". Heute noch erinnern Gelnhäuser Orts
namen, wie Löhergasse und Lohmühle an das alte, setzt
verschwundene Handwerk. Benutzt waren folgende
Duellen: Satzung der Gelnhäuser Rotgerberzunft von
1360 im Staatsarchiv Marburg, dsgl. von 1704 im
Germ.-Museum in Nürnberg, ältestes Geschoßbuch der
Stadt Gelnhausen von 1730 und das Zunftbuch der
Rotgerberzunft vom 22. 11. 1720, sämtlich im Stadt
archiv Gelnhausen. Durch sie waren die Zunftherren
zu ermitteln, die der Rat der Stadt mit der Vertre
tung der Zunftinteressen beauftragt hatte. Der Meister-
oder Jahrestag war bis 1733 der erste Sonntag nach
Neujahr, dann der darauf folgende Montag. Oie
Znnftstube befand sich zuerst in der Löhergaffe, später
im „Weißen Roß". Die Aufnahme von Meistern und
Lehrlingen sowie dag „Losfprechen" fand nach her
kömmlichen Zeremonien und Gebühren statt. 2 luch
famili'enkundlich sind die Quellen sehr wichtig, enthalten
sie doch die Namen aller Zunftgenossen mit genauen
2lngaben und Daten ihrer Lebensoerhältnisse.
Oie Leineweber gehörten ursprünglich der Hocken
zunft an und bildeten erst von 1706 an eine besondere
Zunft. Für sie sehr aufschlußreich ist das im Stadt
archiv Gelnhausen liegende Znnstbnch der Leineweber-
znnft von i7o6/i86g. Oer Jahrestag dieser Zunft war
der St. Matthiastag. Das Zunftbuch nennt je einen
Landmeister in Rückingen bei Hanau und in der Ge
meinde Burg Gelnhaufen. Die Zunftmitglieder stamm
ten teilweise aus regelmäßig wiederkehrenden Gebirgs
gegenden (Vogelsberg, Rhön und Thüringerwald). Die
Zunft, die 186g noch 7 Meister zählte, wurde in die
sem Jahre aufgelöst.
Auch von der Leineweberzunft in den ehemaligen
isenburgische» Gerichten Meerholz und Lieblos ist ein
Gesellen- und Meisterbnch erhalten.
Über das Thema „Oer Fürst enhof zu Geln
hausen, seine Besitzer und ihre Nach
kommen" sprach Herr Oberstleutnant a. O. v 0 n
Carlshaufen am 10. Dezember. Quellen über