Gottlieb Gustav Emil Braun
Fremdherrschaft, dann die Zeit der Freiheitskriege,
die folgenden Jahre innerer Kämpfe, die Tage von
1848, in denen Elwert, wie aus einem Gedicht des
Iltarburger Lokaldjchters Weintrant hervorgeht,
eine Rolle spielte, dann die Jahre 1664 —66 und
damit der Uebergang von Hessen an Preußen, die
Zeit des Kaiserreichs, den Weltkrieg, die Infla
tion und dann eine Vernichtung aller wirtschaft
lichen und kulturellen Vierte, und nun das endlich
überwundene System der Nachkriegszeit, so ist es
doppelt erstaunlich, daß es der Firma gelungen ist,
durch alle diese Notzeiten und die damit verbun
denen Krisen hindurch am Leben zu bleiben. Wenn
sich die Inhaber der Firma trotzdem nicht davon
abbringen ließen, immer wieder kulturelle Arbeit
zu leisten, so gebührt ihnen dafür heute der Dank
gerade der Stadt Nrarburg. Bekanntlich hat sich
der jetzige Inhaber auch besondere Verdienste er
worben um die Förderung des Marburger Neufik-
lebenö. Die Literarische Gesellschaft wurde auf
seine Veranlassung gegründet, und was auf dem
Gebiete der hessischen Heimatliteratur für unsere
Provinz geleistet wurde, steht anerkanntermaßen in
ganz Deutschland geradezu einzig da. Werke wie
„Justins Trachtenbuch", die leider infolge man
gelnden Interesses eingegangene „Hessenkunst", die
durch den unvergleichlichen Bezirkskonservator Dr.
Bickell begonnenen Bau- und Kunstdenkmäler des
Regierungsbezirks Kassel sind vorbildliche Ver
öffentlichungen auch für andere Provinzen gewor
den. So könnte noch mancherlei hier Erwähnung
finden, was nicht nur für Nkarbnrg von Bedeu
tung ist, sondern was Nkarburg durch den Elwert-
schen Verlag in aller Welt mit bekannt gemacht
hat.
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