Full text: Hessenland (42.1931)

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ganda zu vernachlässigen. Die TO e si - O si - 
Propaganda im Raume Köln—Kassel— 
Leipzig—Dresden—Breslau, deren Vorort auch 
in diesem Jahre in Kassel liegt, wurde durch Her 
anziehung neuer Verbände und Aufnahme weite 
rer Arbeitsgebiete weiter ausgebaut. Das gleiche 
gilt für die Arbeitsgemeinschaft der 
W eserverkehrsverbände, deren Zu 
sammenschluß vom Verbände angeregt und durch 
Angliederung des Verkehrsverbandes Ostfriesland 
weiter ausgebaut wurde; nicht unerwähnt sei die 
erste Fernkraftpostlinie Deutschlands, die zwischen 
Bremen- Bad Pyrmont-Kassel nicht ohne beacht 
liche Anfangserfolge eingerichtet wurde. Ferner 
begannen die Verhandlungen zum Zusammenschluß 
der Verkehrsinterefsen des rhein.-westf. Industrie 
gebietes und der süd-östl. angrenzenden Erholungs 
gebiete, die neuerdings zur Gründung einer A r - 
beitsgeme in schaft Rhein - W e s e r 
führten, mit deren Leitung der Verband betraut 
wurde. 
Ferner führte der Verband Z P r esse 
reisen durch, die nicht nur den landschaftlichen 
Schönheiten unseres Berglandes galten, sondern 
auch mit den vorhandenen Verkehrsmit 
teln und - Nt öglichkeiten bekannt 
machen sollten. Große Sorge bereiten nach wie 
De Wedde. 
Vor 'ner Reihe von Johren honn ich mo en Ge- 
dichd von'm gewisien Friß Reuter, der do owen in 
Mecklenburch irgendwo d'rheime war, gelesen. Uff 
d'r erschden Siede schdund uff bladdeidsch als 
Jwwerschrifd: „De Wedd", un zeledzde am 
Salwenne war zu lesen: „Vont Wedden bin ich 
nu kuriert." — 
Dissen Uschbruch honn ich minnem Freind d'm 
Mexder, midd d'm Onamen „Muhkiebchen", 
schond en dudzendmo vorgehahlen. „Goddlieb!" 
schbroch ich, „ich ben en ahler Brakdekus, bie d'n 
vählen Wedden, wie's bie dä M'ode iS, kimmed 
kinne Bamberger Zwiwwel nit ruß. SRinitn dä 
en Exembel vom Beischbiel an d'n beduernswerden 
Bäcker Swenn, wo d'r Reuter ne Ebisdel driwwer 
geschriwwen hodd, derde alzdzuineinemhin no d'r 
Schwarzwälder Uhre gock un de Worde: „Hie 
geihte hin, do geihte hen" so'n Schdicker zwei- 
dausendmo vor sich hinnusielde." 
Sinne Ahle glauwede, hä hädde en Rabbel, es 
wäre emme 'ne Schruwe gelockerd un do half kinn 
Gezabbele un kinn Mullschbidzen nit, hä wurde 
vor die Landstraßen; immerhin konnte besonders im 
letzten Jahre beobachtet werden, daß die Wegnn- 
terhaltungspflichtigen nach besten Kräften bemüht 
sind, befahrbare Straßen, die den hohen Anforde 
rungen des Kraftverkehrs Rechnung tragen, herzu 
richten. Ähnliches gilt für den Eisenbahn 
verkehr; wesentliche Neuleistungen sind nicht 
zu erreichen gewesen bis auf den 13 69/70, der 
von Kassel bis Frankfurt, und den neuen 
I> 177/178, der von Berlin über Kastei bis Bad 
Wildungen durchgeführt wurde. 
Einen starken Antrieb erfuhr der Verkehr durch 
den Sport. Die Provinz Hesten-Nastau steht 
heute mit der Zahl ihrer Freibäder an der Spitze 
Preußens. Besonders starken Umfang nimmt 
neuerdings das W andern und Lagerle 
ben an. Verbände aller Art halten gern ihre 
„Freizeiten" in unserem Bezirk ab und ihre 
Angehörigen strömen zu Tausenden an den Eder 
see, zum Meißner, Dörnberg usw. hin. Die 
Wander- und Gebirgsvereine wetteifern geradezu 
in der Errichtung von AussichtStürmen, 
die neuerdings bekannte hessische Berge krönen und 
zum Besuch anregen. Nicht zuletzt seien die zahl 
reichen Erweiterungsbauten in meh 
reren Heilbädern und die Errichtung 
einiger neuer Kurhotels erwähnt. 
Von Gustav W e n tz e l l. 
ohne vähle Federlesen, ob hä wollde oder nit, an d'n 
Schlafiddich gepacked un in'ö Bedde geschdobbed. 
lln das war sinn Glicke, sunsden schbazierde hä 
villichde uff Lewenszidd in's Dollhuß. 
Awer bie unsem Muhkiebchen war Hobben un 
Malz verloren, d's imfamigde Wedden war nu 
mo von Kindesbeinen ahn sinne Bassione, un hä 
rafselde allemo midd Glanz ninn, daß emme Hehren 
nn Seh'n verging. 
Nur eimo, 's war so imme Pingesden rimm, do 
hadde hä sich midd d'r Forduhna gud Freind ge 
schriwwen, so daß mä alle unse blaues Wunner 
krichden, un bisse seidene un ulkige 'Begewenheid 
will ich jitzd zm besden gewen: 
Ich weiß selwer nit wie's kam, eines scheenen 
OwendS brachde d'r Danjel de Schdeiern uff's 
Dabehd, un's Muhkiebchen hadde mo widder 'ne 
hellische Schwarde am Liewe, hä schbroch, nicks 
wäre so leichde als dm Schdeierschorsche en 
Schnibbchen ze schlahn, hä wollde jede Wedde in 
gehn, en ußgeschlachdedes Kalb von Beddenhusen, 
wo dozemo de Fleischschdeier noch gang un gäwe
	        

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