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Großen Kurfürsten (geb. 4- Juli 1623, gest. 16.
Juni 1683).
2. C. L. Z. H. und M. A. Z. H.: die des
Landgrafen Karl 5 ), Sohn des vorgenannten Land
grafen Wilhelm VI. (1670—1730, geb. 3. Ang.
1654, gest. 23. März 1730) und seiner Gemahlin
Marie Amalie, Tochter des Herzogs Jakob von
Kurland und Semigallien (geb. 12. Juni 1632,
gest. 16. Juni 1711).
Im sogen. Landgrafenzimmer sind es vor allem kur-
heffifche Erinnerungen, die uns in die Augen fallen.
Neben anderen hessischen Fürsten hängt dort auch
ein Bild des letzten Kurfürsten Friedrich Wilhelm
(f. Abb. 8).
Ebenso wie früher, als die Wehrmauer noch
rings herum lief, ist der Hof jetzt wieder nach Nor
den zu abgeschlossen. Ein die Küche und das Burg
tor enthaltender Steinbau verbindet den alten
Wohnbau und das später auf der Wehrmauer er
richtete ^Wirtschaftsgebäude. Auch dieses ist gründ
lich wiederhergestellt und neu in Eichenfachwerk,
aber entsprechend wie vordem, errichtet. Es enthält
im Erdgeschoß Garage und Wirtschaftöräume
und im geräumigen Oberstock Fremdenzimmer,
Bibliothek und Gärtnerwohnung.
Ein rings ummauerter großer Garten umgibt die
stattliche Burg. Ist das ehemals „unbequeme We
sen" auch dank vollendetem Geschmack und mo
dernster Bautechnik in mancher Hinsicht anders ge
worden, so ist sie doch als eine der ältesten noch be
wohnten Burgen Hessens erhalten.
Abb. i: Untere Halle.
Aufn. P. Baumbach.
Auf der gußeisernen Vorderplatte des Ofens ist
ein Schwan mit Krone um den Hals und ein
Spruchband mit dem TOahlfpruch des Landgrafen
Carl: Candide et constanter abgebildet. Die
Seitenplatten zeigen das große Doppelwappen des
Landgrafen Carl und seiner Gemahlin. Das
Wappen der letztgenannten hängt auch in schöner
Ausführung gemalt (f. Abb. 7) im Treppenhaus.
3 ) Einer der bedeutendsten Herrscher Hessens. Stich
worte: Kasseler Neustadt, du Ry, Carlshafen, Waldcnser-
und Hugenoltenkolonien, Orangerieschloß, Marmorbad usw.
Abb. 2 : Obere Halle mit Kamin.
Aufn. v. Baumbach.