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Bleistiftzeichnung von Dielmann
Willingshausen 1841
Jakob Fürchtegott Diekmann. 1809-1885.
Jakob Fürchtegott Dielmann wurde am 9. Sep
tember 1809 als Sohn eines Gärtners in Sachsen-
Hansen bei Frankfurt a. M. geboren. Sein Vet
ter, der nachmalige Publizist Christian Freieisen,
war der Erste, der auf Dielmannö künstlerische
Laufbahn einen gewissen Einfluß ausübte, indem
er ihm reiche künstlerische bzw. kunstgeschichtliche
Anregungen vermittelte. In einer damals begrün
deten Sonntagsschule erhielt der hochbegabte Knabe
den ersten regelmäßigen Zeichenunterricht, und in
den Jahren 1825—1827 arbeitete er unter Wen
delstadt, einem Schüler von Jacques Louis David,
am Städelschen Institut in Frankfurt. Dort war
er auch noch nach seinem Eintritt in die litho
graphische Anstalt von I. C. Vogel tätig, wo er
seinen Lebensunterhalt schon sehr frühzeitig sich
selbst verdienen mußte. Doch hat diese Tätigkeit
eine zweifache segensreiche Wirkung auf Diel
mannö künstlerische Entwicklung gehabt. Auf der
einen Seite wurde er durch die Ausübung des litho
graphischen Handwerks, das damals erst in den
Anfängen stand, zu einer technisch einwandfreien
und exakten Art des Zeichnens erzogen, die für den
Charakter seiner Kunst späterhin von maßgebender
Wichtigkeit sein sollte, und auf der anderen Seite
machte er dort die Bekanntschaft des Frankfurter
Malers Jakob Becker, woraus stch dann eine das
ganze Leben hindurch währende Freundschaft ent
wickelte. Die lithographische Anstalt 'blieb jedoch
für Dielmann nur ein Durchgangöstadium. Philipp
Veit, seit 1830 Direktor der Städelschen Galerie,
hatte die besondere Begabung Dielmanns für die
Landschaftsmalerei bald erkannt und erwirkte für
ihn im Jahre 1835 ein Stipendium an der Düssel
dorfer Akademie, wo der junge Künstler sich unter
der Leitung Schirmers als Landschaftsmaler und
gleichzeitig in der Technik des Almalens ausbilden
sollte. Jakob Becker war mit Dielmann zusammen
nach Düsseldorf gegangen, und beide traten dort in
engere Verbindung mit der Düsteldorfer Künstler
schaft, mit Lesfing, Lose, Achenbach und Bende
mann. Während der Düsseldorfer Jahre be
schäftigte sich Dielmann besonders intensiv mit dem
ländlichen Genre, jener Bildgattung, die stch da