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belobt. (Bericht: Kasseler DageblM, 16. Dezemb-er.)
Der K n -ü l 1 lg e b irgsvere i n h-i-elt am Abend
des 17. Dezemb-er zum 27. Male auf -dem Knüllkö-pfchen
seine Sonnwend-ft-ier ab, bet <b'er Heinrich Rüppel -
Homberg die Feu-errede hielt.
D -e r Obe r h e f -s i s ch- -e G e b i rgsver -e i n faß-te
aus seiner Hauptversammlung folgende Entschließung:
Dücherschau.
Hessenku n st. Jah rbuch für K u nst- und' Denkmal
pflege in Hessen un!d- im Rhein-Main--G-ebiet. 22.
Jahrgang. Her-a-us-geg. vo n Christi a n R a u ch.
Marburg (N. G. Eimert). 48 'Seiten, Preis 2,50 M.
Mit dem 22. Jahrgang! hat d-er Hesse nkunstkal-eNder
zum 'ersten Male aus ibias Kalen-d-arium verzichtet, um
fortab nur noch als Hessenkunst-Jahrbuch M erscheinen.
Diesmal steht er im Zeichen „A d o l f von M e n -
z e l i n Hesse n" und' bringt mit zugehörigem Text
von Karl R u m p f eine große Zahl von Menzelzeich-
nungen, die unsere h-essisch-e Heimat und deren' Be
wohner aus hier Zeit vor 80 Jahren vorführen. Mensel
hatte 1847 vom Kurh-essisch-en Kunst verein in Kassel
-den Auftrag zu einem großen Geschichtsbild b-ek-om-
men.d-as er n-a-ch Vorstudien in Marburg in Kassel
ausführte. (Deral. Hessenland 1909, -Seite 48 ff.) Der
5,30 mal 3,20 Meter große' Karton stellt -den Augen
blick dar, wie -d-ie Herzogin Sophie von Brabant vor
d-e'r Marburger Elisabeth-kirch-e in der R-eisekutsche
stehlend den Hessen ihren -Sohn', Heinrich das Kind,
1248 vorführt, zur Rechten die Ritterschaft, links die
Vertreter d-er Blir-ger und- Bauern. Der Karton! b-e-
findet sich nach mannigfachen 'Schicksalen heute im
Kaiser-Fried vich-Museum zu Ma-g-deburg, während die
wundervollen, in der „Hessenkunst" wieldergegeb-enen
Zeichnungen dem Marburger Jubiläums-Kun-stinstitut
üb-erwies-en wurden. Heber dieses neue Marbluvger
Ilniversitätsmuseum m-acht A. K i ppen b e r g -e r
wissenswerte Mitteilungen. Es vereinigt vorwiegend
die bisher verstreuten Kunstschätz-e Marburgs, wird
'auch in' seinem w-eiterem Ausbau in erster Linie hes
sische Kunst aufn-ehmen, d-aneben ab-er auch für die
lebende Kunst eine Pfl>egestätt-e sch-a-fsen. Die „Hessen
kunst" führt hervorragende Stücke d-es Museums in
ganzseitigen Abbildungen vor. Margarete K i >l -
l i n g, d-ie Verfasserin des im aleich-en -Verlag unlängst
erschienenen ausgezeichneten Werkes iib-er „Die Glas
macherkunst in Hessen" bringt zum Schluß -einen reich
illustrierten Aussatz üb>er -die hessischen J-agd-a-läser des
17. Jahrhund-erts als Beispiele echter Vo-lkskun-st d-er
d-eutfche-n Ren>a-issanc-e, wie sie 'dlam'als in- d-en hessischen
Hütten in groß-er Zahl h-erg-estellt und köstllich bemalt
wurden. 8.
Erzählen d- e L i t -e r -a t u r.
Wenn Heinrich Rüpp e l, -der Verfasser der „Hellen
Herzkammern" und der „Mannsvolk und Weibsleut"
Personalien.
Ernannt: P-fr. Wacke r b -a r t h in Schrecks-bach,
zum Pfr. in 'Grebenstein; Pfr. Gerl ach in Hütten
gefäß, zum Pfr. in Hochstadt; Re-gierungsassessor
Tejessy im Preußischen Minister'ium d-es Innern
zum Regie-rungsrat; d-er Landr-at d-es Kreises 'Sch-läch
te rn v. Trott z u S o l z wurde abberufen und- zum
Regierungsva-t ernannt; der Stiftsprob-ator B r -e h m
in Oberkaufungen zum Stifts rentmeist-er; zum Schul-
„Mit großem Bedenken sieht der Oblerhessische Ge-
birgsv-ere-in- dlen Aenderungen 'an den Daich>- und Eck
türmchen am Marburger Elch-losse -entge-gen. Cr er-
wartlet in Anbetracht der Erregung in der Oeffent-
-lichkeit von dem Herrn Bezirkskonservator, daß -er die
bis j-etzt erfolgten sowie d'ie weiteren- Arbeiten öffent
lich rechtfertigt."
mit eine-m neuen Band -auf den Plan- tritt, wird er
d-es Beifalls weitester Kreise gewiß sein. Was diese,
von d-er gesamten Kritik anerkannten Werke Verspra
chen-, halten auch die von ihm im Hessenland -eingefan--
genen „H e r r g o t t s v ö -ge l" (Heimatschollen--Verla-g,
Melsun-gen, 365 Seiten, in Leinen 6.— M.), ein statt
licher B-an-d von einigen' dreißig Erzä-hlu-nge-n. die
wieder von R ü p p e l s starker Gestaltungskväft Zeug--
nis ablegen. Rur wer die Seele des Landvolkes kennt
wie er,, ist fähig, sie uns so restlos zu erschließen. Frei
vo-n -jeder Verhimmelung stellt -er schonungslos und
wahrhaftig Menschen vor uns hin, hinter d-eren schar
fen und rauhen Worten ein heißes Herz schlägt, mar
kant geschnittene Figuren, deren Tun und Denken er
so plastisch enthüllt, daß der Untertan uns noch lange
im Ohre hallt. Reben -erschütternder Tragik fehlt
auch der wurzel-echte und kerngesunde Humor nicht,
d-en d-er scharfäugige u-nd helläugige Verfasser aus
bäuerlichem Erleben wie frischen Erdgeruch aus um
gebrochenen Acker aufsteigen- läßt. Möchten -auch diese
H-errgotts-vögek, die s-an-gesfroh-en -wie die krächzend-en,
weit über die hessss-chen GreNzp-fähle hi-nausfla-ttern. —
„L -e r ch t -e s V o l' k" nennt Valentin Trau d t
feine „Lustigen Ge-schi-chten" (Wes-er--Main--Devlag, I.
Kämpfer. K-ässel, 80 -Seiten, Preis 1,60 M.), und sie
sind in d-er Tat so lustig, -als wenn man Traud-t selbst
-am Biertisch gegenüb-er säße und d-en b-eh-aglich
Schmunzelnd-en erzäh-len hörte -aus alte-N Tagen, wo er
als Iun-ge der „Qu-etsch-emarie" ihr Ha-nid-wägelchen mit
d-em ganzen- Kau-fh-aus -darauf zur nächsten Kirm-es
fa-h-ven half, wo sie Zuckerh-erzen und eßb-are Taschen
uhren verkaufte, d-ie erst im Magen an- zu -gehen fingen,
od-er vom lust'igen Sck-uster, d-em Babbenh-eimer, der
d-en Weibsleuten- d-ie Hühneraugen b-esprach un-d d-i-e
Honigpflaster für die Liebe zwischen die Sch-ulterblät-
ter legte, od-er di-e G-esch-ichte -vom „isernen Gul" und
den ersten Schwefelhölzchen, vom erfi-nd-ung-srei-chen
Schnaps-Dörtche, d-em Lands, d-er d-en Früh-ling so -ge
schickt einrichten half, o-der die so ungemein lustige
G-esch-ichte v-on der Kindtaufe mit Hindernissen-, vom
Sommerthe-ater im Kre-is-städ-tchen, vom hanebüchenen
Doktor Karl, vo-m Ortsdiener und- seinem Adsutanten,
-d-em Gänsrich, und d-ann -die Päda-gog-ik des Schwal-
bennefts -in d er 'Schulstube und- no-ch so manches a-ndere
— das alles ist so untcrh-altsam und vergnii-gli-ch, d-aß
wir dem Verfasser für d-iese Gab-e fvöhlich-en Dank
wissen. 8.
rat d-es S-chu-la-ufsich-ts-kr-eifes Hofge-ismar unt-er An-
wei-su-n-g -sein-es Wohnsitzes in Hof-g-eismar d-er Rektor
D e ch -e r -e r -aus Piesteritz; zu Konvektor-en: in Steinau
Haup-tlehrer Naum-ann in Hinlersteinau, Mittel-
schullehr-er K l u -g- in Hanau an d-er Knabenmitte-l-
fchul-e in Hanau, die L-ehrer S-eibert in Oberzweh-
ren-, Schmink-e in Hersfeld; zur K-onrekt-orin: Mét
te lschul'lehrer-in E h l -e r s in Hanau; zum Hauptlehrer: