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20. Oktober 1845, 18. bis 26. September 1854,
25. September bis 3. Oktober 1862, 30. September
bis 10. Oktober 1869, 2. bis 10. Oktober 1873.
Diese Auszüge aus dem „Saat- und Erntebuch"
mögen genügen; ein Volkswirtschaftler würde erheb-
Sonnentag.
Um dein Mühen sollst du klug
Zarte Blüten winden,-
Lichter Freuden gibt's genug
Da und dort zu finden.
lich mehr noch aus den wertvollen Angaben schöpfen
und schließen können. Doch dürften auch unsere be
scheidenen Mitteilungen manchen Angehörigen und
Freund der Landwirtschaft zu Vergleichen von einst
und jetzt anregen.
Ward vom grauen Ijngemach
Reichlich dir gemessen:
Sieh, ein einziger Sonnentag
Schenkt auch dir Vergessen.
Gottfried Buchmann.
Laß durch deinen Kampf und Zorn
Süße Kehlen lauten,-
Trink im Wald vom klaren Born,
Trink vom Grün der Breiten.
Die Sababurg und das Reichsehrenmal.
Als Mitte April der Reichskunstwart vr. Redslob auf
seiner Reise zur Besichtigung der für die Errichtung des
Reichsehrenmals vorgeschlagenen Stätten auch die Saba
burg besuchte, erklärte er, hier ein Stück eigenartiger
deutscher Natur gefunden zu haben, wie er, der Viel
gereiste, es noch nirgends gesehen habe. Auch Professor
Bodo Ebhardt äußerte kürzlich anläßlich der Weserburgen-
sahrt, die Sababurg sei ihm die größte Überraschung ge
wesen, die er erlebt habe. Mitte Mai ging durch die
Presse die Mitteilung, hinsichtlich des Ehrenhains herrsche
„bei den maßgebenden Stellen jetzt so gut tvie Über
einstimmung, daß der günstigste Platz die Sababurg im
Reinhardstvalde sei". Ob bei dieser Meldung der Wunsch
der Vater des Gedankens war, steht dahin. Jedenfalls
erregte sie bei denen, die in dem vor zwanzig Jahren zum
Naturschutzgebiet erklärten Bestand am oberen Kuhberg
bei Sababurg ein Waldgebiet sahen, wie es — wir ver-
3m Urwald bei Sababurg.
weisen auf den Aufsatz von Psafs in unserer Zeitschrift
(1916) — wohl einzig in Deutschland dasteht, rege Besorg
nis. Wer es erlebt hat, tvie die Hochfläche der Wasser
kuppe durch die dort entstandene Barackenstadt mit moder
nen Kaffees, Einzäunungen usiv. ihre hehre Bergeinsamkeit
völlig eingebüßt hat, wird Diese Befürchtung verstehen.
Eiche km Urwald bei Sababurg.
Man kann den Segelflug für überaus notwendig halten,
ohne deshalb dafür einzutreten, daß gerade landschaftlich
hervorragende Punkte von ihm in Beschlag genommen
werden. Ebensowenig ist es notwendig, daß' das Reichs
ehrenmal, für das allein 80 deutsche Orte in der engeren
Wahl standen und das ganz gewiß eine würdige Stätte
finden wird, an einem so einzigartigen, nicht wieder zu
ersetzenden Waldparadies errichtet wird, dessen Ende da
mit^ besiegelt sein würde. So hat jetzt auch der West
fälische Heimatbund, bei dessen Verhandlungen auch die
Grenzgebiete berührt und u. a. ein Schreiben unseres
Oberpräsidenten verlesen wurde, das den erbetenen Schutz
des Dörnbergplateaus. zusagt, die Frage des Ehrenhains
für die Gefallenen eingehend besprochen. Es herrschte
laut „Kass. Post" „die Meinung vor, möglichst nicht ein
Reservatgebiet auszuwählen, da die unausbleibliche Ver
nichtung des Naturdenkmals nicht als eine Ehrung für
die Gefallenen angesehen werden könne, wenngleich an-