102
ganzseitiges Aquarell und Zeichnungen der Professoren
Woldemar Müller und Preißler geben diesem Bundes
kalender der Landmannschaften der Sachsen und Thü
ringer bleibenden Wert. Der „Bücherfreund-
Kalender" (Paulus-Verlag, Graz, 203 S., 80 Pf.)
vermittelt itt' Proben eine Übersicht über die zeitgenössische
katholische Literatur und enthält u. a. eine kurze Bio
graphie unserer verstorbenen Landsmännin M. Herbert.
Der vorzüglich illustrierte „Landvolkkalender"
(Landvolk-Verlag, Berlin, 74 Seiten) wendet sich an die
landarbeitende Bevölkerung Deutschlands; im Vorder
grund steht die Behandlung der in Ost und West ab
getretenen oder besetzten deutschen Gebiete. Dem Inter
essengebiet des deutschen Landmannes dient der überaus
reichhaltige „Land-Abreißkalender" aus dem
Verlag von I. Neumann, Neudamm (336 Seiten, 2,50
Mark), der ebenso wie I. Neumanns „Jagd-Ab
reißkalender" (338 ' Seiten, 3,50 M) mit seiner
Fülle von vorzüglichen Abbildungen alljährlich in hun
derttausenden von Exemplaren herausgeht. Derselbe Ver
lag läßt auch zum ersten Male ein „ Taschenbu ch
für Jäger" (368 Seiten, in Leinen 2,50 M) er
scheinen, das alles enthält, was einem Weidmann zu
Nutz und Frommen dienen kann. Gleichfalls Anregung
uno Belehrung nebst Notizbuch und Kalendarium bietet
der im Verlag F. C. Mayer, München, erschienene
„Deutsche Jägerkalender" (199 Seiten, in
Leinen 2 M). Der „ S ch a u m b u r g - L i p p i s ch e
Kalender" (Grimm, Bückeburg, 98 Seiten) euthält
neben heimatkundlichen Aufsätzen im Anhang das Staats
handbuch für den Freistaat Schaumburg-Lippe. Der
„Photographische Notizkalender" aus dem
Verlag Wilh. Knapp, Halle (29. Jahrg., 200 Seiten,
geb. 3,20 M), dessen Grundstock die von Geheimrat
Miethe und Prof. Stolze gegebenen tabellarischen Über
sichten, Formeln und allgemeine Arbeitsregeln enthalten,
berücksichtigt die wichtigsten Neuerungen und widmet
neben dem Gebiet der Atelierpraxis auch dem Arbeitsfeld
des Amateurs einen größeren Raum. Der „Heimat
kalender für Hannover, Westfalen und
Oldenburg" (Ä. Fromm, Osnabrück, 101 Seiten)
entbehrt außer einigen plattdeutschen Erzählungen des
heimatkundlichen Inhalts. Ein alter Bekannter, der
vom Dürerbund im Callwey-Verlag, München, heraus
gegebene „Gesundbrunnen" (158 S., 1 M, geb.
1,60 M) bringt, mit farbigem Titelbild, reichem Bild
schmuck und Notenbeilagen geschmückt, wieder viel des
Guten und Schönen und ist auch diesmal wieder erfolg
reich bestrebt, zur Heimatliebe und Freude an der Schön
heit in Natur und Kunst hinzuleiten. Der von der
Urania-Verlagsgesellschaft, Jena, zum ersten Mal heraus
gegebene stoffreiche „Urania- K a tender" (152 S.,
3 M) ist ein kleines Taschenlexikon mit Bildern und
Zahlen und überrascht durch die Mannigfaltigkeit seiner
originellen, meist naturwissenschaftlichen Abhandlungen.
Unter den Almanachen und Jahrbüchern fallen als
Neuerscheinung die von der Bereinigung von Freunden
der Kurmainzer Geschichte herausgegebenen „ K u r -
Mainzer Bilder" (Or. Benno Filser, Augsburg)
auf, ein mit 18 Bildtafeln ausgestatteter vornehmer
Almanach, der alljährlich als Gruß der Vergangenheit an
die Gegenwart in die Welt gehen und Kurmainzer Bil
der lebendig werden lassen will. Dieser erste Jahrgang
ist dem großen Schaffer rheinischer Barockkultur, dem
Vereinsnachrichten.
Der Hersfelder Geschichtsverein hielt am
20. April seine Generalversammlung ab. Der Vorsitzende
Direktor Or. Schoos erstattete den Jahresbericht, der
Kurfürsten Franz von Schönborn, gewidmet und berichtet
außerdem u. a. über den Mainzer Sonderling Caspar
Schneider als Porträtisten, über den Mainzer Dom,
Mainzer Brunnen und Höchster Porzellane. Im 2. Jahr
gang erscheint das Heimatjahrbuch „Mein Eichs
feld" (A. Mecke, Duderstadt, 108 Seiten, 80 Pf.), das,
gut redigiert, in zahlreichen illustrierten Beiträgen des
Eichsfelders Art in frohen und ernsten.,Tagen und Land
schaft, Sagen und Geschichte des Eichsfeldes näher bringt,
also in gleicher Weise zur innerlichen Bereicherung bei
trügt wie die im selben Verlag erscheinende Monats
schrift „Unser Eichsfeld". Einen stattlichen Band stellt das
im Helingschen Verlag, Leipzig, erschienene „I a h r b u ch
Sachsen" (220 S.) dar, dessen Herausgeber, Bürger
meister Or. Külz-Dresden, sich, von namhaften Mit
arbeitern unterstützt, die Aufgabe stellte, die Eigenart
der sächsischen Heimat und ihre Kraftquellen auf allen
Gebieten des menschlichen Gemeinschaftslebens aufzu
zeigen. Der vornehme Bildschmuck gibt dem Band noch
besonderen Wert. Enger begrenzt ist der „Dresdner
Kalender" (Verlag C. Creutzburg, Dresden-A.), ein
Jahrbuch über das künstlerische, geistige und wirtschaftliche
Leben in Dresden. Die Dresdner Chronik vom Direktor
der Stadtbibliothek Or. Müller ist zugleich ein geschicht
licher Führer durch die Stadt. Die Dresdner Industrie,
Literatur, der Buchhandel, Sport, Schauspiel, Musik
leben und Kunstausstellungen finden in dem durch wert
volle Bildbeigaben gezierten Werk berufene Interpreten.
Das „ H i n d e n b u r g - I a h r b u ch " (K. F. Koehler,
Berlin, 160 Seiten, 1 M), das alljährlich am Geburts
tag des Reichspräsidenten erscheinen soll, würdigt diesen
als Menschen, Strategen und Präsidenten, bringt eine
Zusammenstellung seiner Reden und Erlasse und bisher
unveröffentlichte Abbildungen. Im Stiftungsverlag,
Potsdam, geben B. Prilipp und Or. G. Hoppe einen
schmucken und zierlichen „Almanach für die
deutsche Frau" (89 Seiten, geb. 1,50 M) heraus,
der in Text und Bild ein gern gesehener Freund der
Frauen werden wird. Erstmalig und vielversprechend
bringt der schwäbische Dichter .Hans Reyhing im Verlag
der Deutschen Glocke, Ulm, ein Jahrbuch der deutschen
Heimat, „Die deutsche Glocke" (397 Seiten),
heraus, in dem, aus dem Gebiet der volkstümlichen
Überlieferung an Dichtung, Erzählung, Sage und Schwank
reich geschöpft, „die deutsche Domglocke der großen deut
schen Heimat angeschlagen" wird. Wartburg, Nürnberg,
Danzig, Bodensee, Rhein, Schwäbische Alb, niedersäch
sisches und oberdeutsches Bauerntum, Weserbergland,
Breisgau und Schleswig-Holstein stehen diesmal im
Mittelpunkt der beschreibenden Darstellung, der gute
Schwarzweißkunst zur Seite steht. Im 7. Jahrgang er
scheint im Verlag F. Reinhardt, Basel, das Schweizerische
Jahrbuch „Die Ernte" (201 Seiten, in Ganz
leinen 4 M), in dem die besten Schweizer Schriftsteller
und Gelehrten von der literarischen und künstlerischen
Leistungsfähigkeit ihres Landes Zeugnis ablegen. Schrift
deutsche Erzählungen und Gedichte wechseln mit humor
vollen Dialektgeschichten. Außer den Textabbildungen
sind diesem echt schweizerischen Jahrbuch 12 Kunstbeilagen
mitgegeben, darunter vier in Farbendruck hergestellte
Originalreproduktionen von Witz, Buchser, Dick, Liner.—
So ergibt auch diese Übersicht, daß überall der Heimat
gedanke, ohne den ein kraftvoller Aufschwung keine
Wurzel fassen kann, in erfreulichem Wachsen begriffen ist.
8 .
eine erfreuliche Entwicklung des jetzt 115 Mitglieder um
fassenden Vereins erkennen ließ; über die Tätigkeit des
Ausschusses für Denkmalpflege und Naturschutz berichtete